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Fußbodendämmung - so dämmen Sie selbst

Neue Küche mit einem braunen Fußboden
Neue Küche mit einem braunen Fußboden © Steven Ungermann / unsplash.com
Bei Sanierungsarbeiten liegt der Focus oft auf der Dämmung der Umgebungswände. Aber auch die großflächigen Fußböden können für hohe Wärmeverluste sorgen, wenn sie dabei vernachlässigt werden. Eine Fußbodendämmung erfordert meist wenig technischen Aufwand und Kosten, verbessert aber neben der Senkung der Heizkosten auch noch das Raumklima. Das Zimmer wird weit weniger fußkalt und damit angenehmer zu bewohnen.

Die örtlichen Bedingungen bestimmen die Methode

Bei Altbauten trifft man auf die unterschiedlichsten baulichen Verhältnisse, die dann dafür ausschlaggebend sind, welche Dämmung am effektivsten ist. Dabei müssen auch der Wirkungsgrad, die Kosten und der Arbeitsaufwand berücksichtigt werden. Vielfach muss die Dämmschicht auch relativ schwach sein, weil es die Raumhöhe nicht anders erlaubt. In dieser Anleitung finden Sie Hilfe für eine Dämmmaßnahme bei einem massiven Fußboden im Erdgeschoss, der nicht vom Keller aus gedämmt werden kann und keinen Einschränkungen bezüglich der Bauhöhe unterliegt.

  1. Zuerst müssen Sie sicher sein, dass Ihr Fußboden eben ist und in Waage liegt. Bei Bedarf legen Sie ein Vlies aus und gleichen Sie die Fläche mit einer Trockenschüttung aus. Bei mehr als 5 cm Schütthöhe verdichten Sie die Masse, damit sie sich später nicht setzt.
  2. Dann legen Sie eine geeignete Folie aus, um die Dämmung gegen aufsteigende Feuchte zu schützen. Die Folie ziehen Sie an den Wänden hoch bis zur vorgesehenen Höhe der Oberfläche.
  3. Nun benötigen Sie ein Lattenraster, das die Schütthöhe und die Waage der Oberfläche bestimmt. Die Latten können Sie an den Wänden verkeilen und am Ende bei Bedarf wieder entfernen.
  4. Dann verfüllen Sie die Fächer mit der Dämmschüttung , meist ein Granulat und ziehen Sie die Fläche mit einem Richtscheit eben ab. Die Latten müssen nicht unbedingt wieder entfernt werden, sie beeinträchtigen die Dämmwirkung nicht.
  5. Die abschließende Arbeit besteht aus dem Verlegen der Fußbodenplatten. Das können Holzspanplatten mit Nut und Feder sein, aber auch ein Trockenestrich oder Laminat. Beginnen Sie an der Tür, damit Sie die Fläche gleich betreten können. Sollte die Absperrfolie herausschauen, wird sie mit dem Cuttermesser abgetrennt.

Als Alternative zur Schüttmasse kommen Dämmstoffplatten infrage. Der Aufbau der Dämmschicht ist dabei ganz gleich, Sie benötigen aber keine Latten zur Nivellierung. Die Platten werden versetzt im Verbund verlegt und verklebt oder verschraubt. Sie sind in vielen Abmessungen zu haben. Eine solche Lösung ist zu empfehlen, wenn die Raumhöhe keine dicke Dämmschicht zulässt.

Selbstverständlich können Sie auch eine Holzbalkendecke mit Dielung in ganz ähnlicher Weise dämmen. Prüfen Sie aber vorher, ob sich die Dämmung nicht auch unter der Dielung einbringen lässt. Sie haben zwar mehr Aufwand, aber der originale Charakter des Holzfußbodens bleibt erhalten.

Die Mindestanforderungen an Werkzeug und Hilfsmitteln

Sie benötigen je nach Zimmergröße ca. 20 bis 30 m gerades Lattenholz, sowie eine starke Sperrfolie mit 110 % der Zimmergröße. Zum Verkeilen der Latten machen sich Holzkeile gut, gegebenenfalls kann auch genagelt werden. Ein Hammer, Säge, Schaufel und eine Wasserwaage sind Pflicht. Das Dämmmaterial sollte einen möglichst niedrigen Wert des Wärmedurchgangskoeffizienten haben. Dieser ergibt sich aus den Dämmeigenschaften und der Dicke des Materials. Grundsätzlich ist daher eine dicke Dämmung immer wirksamer als eine nur dünne.

Ist der Dämmstoff für mein Vorhaben geeignet?

Sie sollten bei der Auswahl der Dämmung einen ökologisch geprägten Dämmstoff möglichst vorziehen. Steinwolle ist hier Favorit wegen guter Umweltbilanz und hohem Feuerwiderstand. Für Styropor gilt das nur eingeschränkt, weil es zwar schwer entflammbar ist, aber doch brennt und es hat ökologische Nachteile. Zu akzeptieren wäre Styropor als Verbundmaterial zusammen mit einer Trockenestrichplatte, wenn die Bauhöhe nur gering gehalten werden muss. Einer losen Schüttmasse sollten Sie immer dann den Vorzug geben, wenn der Boden uneben ist und / oder Gefälle aufweist. 

Jede Maßnahme, die der Einsparung von Heizenergie dient, ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz und deshalb auch dann sinnvoll, wenn sich die Investition nicht in kurzer Zeit amortisiert. Zugleich steigt der Wohnkomfort durch die Dämpfung des Trittschalls, den jede Wärmedämmung mit sich bringt. Sie werden also nach einer solchen Maßnahme bestimmt mit einem guten Gewissen besser wohnen!

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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