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FORL bei Katzen erkennen und richtig behandeln

Eine weiße Katze in ärztlicher Behandlung
Eine weiße Katze in ärztlicher Behandlung © Gustavo Fring / www.pexels.com
FORL ist eine äußerst schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen, die dringend einer ärztlichen Behandlung bedarf. Da diese Erkrankung oft von außen nicht erkannt wird, ist die Diagnose mitunter schwierig. In diesem Artikel erfahren Sie, an welchen Anzeichen und Symptomen Sie FORL auf die Schliche kommen und wie Ihrer Katze geholfen werden kann.

FORL - Diese Anzeichen deuten darauf hin

Katzen sind häufig echte Kämpfernaturen. Sie lassen es sich oft lange nicht anmerken, wenn etwas nicht mit ihnen stimmt – leider.  Gerade Erkrankungen wie FORL (Feline odontoklastisch-resorptive Läsion) sind für Laien nicht auf den ersten Blick zu erkennen, was für die betroffenen Katzen eine lange Leidensgeschichte bedeuten kann. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Katzenbesitzer*innen die versteckten Anzeichen erkennen und richtig deuten können.  Eine Katze mit Zahnschmerzen erkennen Sie an veränderten Verhaltensweisen:

  • Insbesondere kaltes Futter wird nicht mehr angenommen, auch komplette Nahrungsverweigerung ist möglich.
  • Rückzug der Katze und ein erhöhtes Ruhebedürfniss
  • Wenn die Katze auf Trockenfutter beißt, erschrickt sie vor ihren eigenen Empfindungen (Schmerzen).
  • Die betroffene Katze hält häufig den Kopf schief.
  • Klappernde Geräusche des Kiefers
  • Die Katze kaut einseitig, also nur mit einer Hälfte des Kiefers.
  • Vermehrter Speichelfluss beim Fressen
  • Starker Mundgeruch

Wenn Ihnen eines oder mehrerer dieser Merkmale an Ihrer Katze auffallen, sollten Sie den Stubentiger ärztlich untersuchen lassen. Dies sind die typischen Symptome von FORL. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt bespricht dann das weitere Vorgehen mit Ihnen. Es führt in der Regel kein Weg daran vorbei, dass die betroffenen Zähne aus dem Kiefer entfernt werden müssen.

Diagnose und Behandlung bei FORL

Da es auch für das tiermedizinische Fachpersonal mit bloßem Auge nicht immer einfach ist, FORL Zähne zu erkennen, sind für eine sichere Diagnose bildgebende Verfahren, also Röntgenaufnahmen des Kiefers, erforderlich.  An den Aufnahmen erkennen Tierärztinnen und Tierärzte, ob sie es mit FORL zu tun haben. Von außen sehen erkrankte Zähne oft lange noch vollkommen unauffällig aus.
Nach der gesicherten Diagnose ist der nächste Schritt, dass die betroffenen Zähne unter Vollnarkose gezogen werden, um der Katze ihre Lebensqualität zurückzugeben. Trotz der Nachwirkungen der OP ist die betroffene Katze hinterher wie ausgewechselt, vor allem hat sie dann wieder mehr Freude an Kontakten und sucht Ihre Nähe, obwohl sie sich bis vor kurzem eher zurückgezogen hat.
Daran lässt sich erkennen, wie schmerzhaft zuvor die Erkrankung FORL gewesen sein muss.

Nach der Zahnentfernung - so geht das Leben weiter

Da FORL sich nicht auf einen Zahn beschränkt, sondern viele Zähne befällt, fehlen nach der Zahn OP auch einige. Einen anderen Weg gibt es nicht, um der Katze ihre Schmerzen zu nehmen. Oft hat der Stubentiger hinterher nur noch wenige oder gar keine Zähne mehr. Was auf den ersten Blick eine schlimme Nachricht ist, stellt sich im Alltag der Katze nicht als Problem dar. Natürlich müssen Sie die Fütterung anpassen; Trockenfutter können Sie dann nur noch eingeweicht anbieten. Oder Sie steigen gleich auf ein Nassfutter um, das nicht gekaut werden muss.

Prognose und Lebenserwartung

Machen Sie sich keine Sorgen. Nach der überstandenen OP wird sich ihr Stubentiger schnell wieder im Alltag zurechtfinden. Ihre Katze wird rasch lernen, ohne Gebiss zu leben. Die Lebenserwartung ist gleichbleibend, da die Katze als Haustier versorgt wird und sich ihr Futter nicht notwendigerweise selbst beschaffen muss.

Ihre Samtpfote hat durch die Zahnentfernung mehr gewonnen, als dass sie etwas verloren hat – auch wenn ihr viele Zähne entfernt wurden, hat sie ein schmerzfreies Leben und eine hohe Lebensqualität zurückgewonnen.

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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