Alle Kategorien
Suche

Feuchtes Mauerwerk - so trocknen Sie es

Holz schimmelt nicht.
Holz schimmelt nicht.
Dichtere Fenster und die Bewohner sind viel außer Haus, schnell wird zu wenig gelüftet, erst recht, wenn es draußen kalt ist. Die Feuchtigkeit, die Sie, Ihre Tiere und Ihre Zimmer-Pflanzen produzieren, können bei einem 4-köpfigen Haushalt schnell 12 Liter am Tag sein, als Wasserdampf in der Luft. Diese produzierte Luftfeuchtigkeit muss wieder zum Fenster hinaus. Kommt dann auch noch von außen viel Feuchtigkeit durch Regen, Überflutung dazu oder eine falsche Bauweise dazu, kann ein Mauerwerk schnell ein feuchtes Mauerwerk werden. Bevor sich der Schwamm bildet, sollten Sie reagieren.

Was Sie benötigen:

  • Luftzirkulation
  • Durchzug
  • Heizen
  • evtl. Gerät zur Luftentfeuchtung

Feuchtes Mauerwerk durch mangelndes Lüften

Luft kann eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen, was als Luftfeuchtigkeit in Prozent gemessen wird. 100 % Luftfeuchtigkeit ist der maximale Wasserdampfgehalt einer Luft. Bei kalter Luft ist diese Menge weniger als bei warmer Luft. Maximale Luftfeuchtigkeit wird an feuchtschwülen Sommertagen erreicht. Mehr Wasserdampf als 100 % an Luftfeuchtigkeit bedeutet, dass der Wasserdampf zu kleinen Tropfen kondensiert, z. B. an Fensterscheiben, oder ins Mauerwerk zieht.

  • Entsteht ein feuchtes Mauerwerk durch falsches Lüften, erkennen Sie es daran, dass oben Farbe abblättert oder sich dunklen Stockflecken bilden. Warme Luft steigt nach oben. Ein Teil des Wasserdampfes kondensiert an kalten Fensterscheiben oder an kalten Mauerstellen, wo sich dann schnell Schimmelpilze bilden können.
  • Anfällig dafür sind z. B. Zimmerecken an Außenwänden oder Fensterstürze hinter schweren Vorhängen. Schimmelpilze gedeihen ab 80 % Luftfeuchtigkeit. Luftfeuchtigkeit hat genau wie Wasser die Tendenz sich zu auszugleichen, d .h. aus heiß und kalt wird lau.
  • Das bedeutet, dass trockene Luft Luftfeuchtigkeit aus der feuchteren Luft aufnimmt. Ist es draußen kalt und innen warm, nimmt aber die Luft draußen nicht genug Luftfeuchtigkeit auf, da kalte Luft schneller mit Wasserdampf gesättigt ist als warme. Zu viel Luftfeuchtigkeit bleibt trotz Lüften im Wohnraum.
  • Hier hilft nur konsequentes Lüften. Im Winter mehrmals täglich 10 Minuten, im Sommer 30 Minuten. Öffnen Sie dabei die Fenster weit, besser noch, sorgen Sie für Durchzug.
  • Stellen Sie Ihre Möbel nicht dicht an die Außenwände, sondern einige Zentimeter abgerückt, dass dahinter die Luft zirkulieren kann.
  • Wählen Sie anstatt schwerer, bodenlanger Vorhänge leichte luftdurchlässige, die den Luftstrom nicht behindern. Säurehaltiger Kalkfarben sind besser als Tapeten.
  • Natürlich ersetzt Lüften alleine nicht das Heizen. Feuchte Luft wird durch Heizen getrocknet. Vermeiden Sie, dass kaum genutzte Zimmer sich im Winter klamm anfühlen, und lassen Sie die Heizung durchgängig auf kleinster Stufe.
  • Lüften Sie Ihren Keller im Sommer nachts, wenn der Temperaturunterschied von innen und außen nicht so groß ist.

Schwamm durch Feuchtigkeit in den Mauern

In den 70er Jahren, als Energie noch sehr billig war, wurden Häuser mit schlechter Isolierung gebaut. Längst sind dichtere Doppelglasfenster eingebaut und Wärmeisolierung innen vor die Wände gesetzt worden. Weniger Luftaustausch und warme Räume werden von kalten Mauern umgeben.

  • Der Taupunkt des Wassers sitzt im Mauerwerk, d. h. Kondenswasser setzt sich nun in der Mauer ab, statt außen an der Mauerwand, wo eine Feuchtigkeitsisolierschicht vor Eindringen ins Mauerwerk schützt. Im Gegenteil, die Wärmeisolierung innen und Feuchtigkeitsisolierung außen verhindern, dass das feuchte Mauerwerke wieder schnell austrocknen kann. Durch Lüften allein ist solch ein feuchtes Mauerwerk nicht trocken zu halten.
  • Hier hilft Außendämmung, denn wenn die Wand vor Auskühlung von außen geschützt ist, bleibt sie innen warm und an einer warmen Wand setzt sich kein Kondenswasser ab. Dazu müssen Sie notfalls bis auf die Fundamente runter die Außenmauern freilegen, neu dämmen und isolieren und dabei die Drainage erneuern. Das ist sehr aufwendig.
  • Alternativ können Sie mit dem Zusammenspiel von Lüften, Heizen und einem Luftentfeuchtungsgerät auch die Wohnung trocken bekommen, was die Ursache aber nicht beseitigt.

So trocknen Sie feuchtes Mauerwerk

Grundsätzlich können Sie durch eine gute Belüftung und Heizen feuchtes Mauerwerk  trocknen. Notfalls heizen Sie mehr und lüften Sie mehr. Verbrauchte Luft kann weniger Luftfeuchtigkeit aufnehmen.

  • Kontrollieren Sie den Feuchtigkeitsgehalt der Zimmerluft mit einem Hygrometer. Im Winter sollte die Luftfeuchtigkeit 45 % und im Sommer 60 % nicht dauerhaft überschreiten.
  • Bei sehr großer Feuchtigkeit wie in Neubauten, bei Wasserrohrbruch oder Überschwemmung kann zusätzlich noch ein Luftentfeuchter eingesetzt werden. Solche Geräte können Sie bei Fachbetrieben ausleihen.
  • Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation. Rücken Sie die Möbel von den Wänden ab, entfernen Sie notfalls die Fußleisten, nehmen sie die Vorhänge ab und halten Sie die Heizkörper frei.
  • Vermeiden Sie starke Feuchtigkeitsentwicklung. Öffnen Sie am besten schon vor dem Duschen oder Kochen das Fenster, trocken Sie Ihre Wäsche nicht in der Wohnung, führen Sie feuchte Abluft durch Wäschetrockner oder Dunstabzugshauben nach außen. Notfalls hängen Sie den Schlauch ins gekippte Fenster.
  • Gegebenenfalls sollten Sie durch einen Fachmann überprüfen lassen, ob nicht Ursachen wie ein undichtes Wasserrohr oder mangelnde Außenisolierung oder eine mangelhafte Drainage dazu führen, dass Mauerwerke feucht sind.
  • Manchmal reichen schon spezielle Innenputze. Erkundigen Sie sich im Fachhandel. Notfalls wenden Sie sich an den Hausbesitzer, dass er sich des Problems annimmt.
Teilen: