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Fachwerkhaus kaufen - das müssen Sie bei der Besichtigung beachten

Ein Fachwerkhaus strahlt Gemütlichkeit aus.
Ein Fachwerkhaus strahlt Gemütlichkeit aus.
Sie beabsichtigen, sich ein Fachwerkhaus - in einigen Regionen auch Umgebindehaus genannt - zu kaufen. Dann sollten Sie natürlich bei der Besichtigung auf einige wichtige Aspekte achten. Welche das genau sind, möchten wir Ihnen hier erläutern.

Was Sie benötigen:

  • Zollstock
  • Papier
  • Stift
  • Lineal
  • Gutachter

Vor dem Kauf eines Fachwerkhauses gilt es, einiges zu beachten. Dies fängt bereits beim Besichtigungstermin an.

Worauf beim Besichtigungstermin eines Fachwerkhauses achten?

  1. Nehmen Sie zum Besichtigungstermin des Fachwerkhauses unbedingt Zettel, Stifte, ein Lineal und einen Zollstock mit. So können Sie sich die genauen Raummaße notieren und aufzeichnen. Bereits nach dem Besichtigungstermin können Sie sich dann Gedanken über die jeweilige Aufteilung der Zimmer machen. Wenn die Anzahl der Zimmer nicht ausreicht, sollten Sie sich nach einem anderen Haus umschauen, das Sie entsprechend Ihren finanziellen Möglichkeiten kaufen können.
  2. Wichtige Dinge, die Sie sich bei der Besichtigung eines Fachwerkhauses unbedingt anschauen müssen, sind der Keller sowie die tragenden und die Innenwände. Sind diese im trockenen Zustand, feucht oder gar schimmelig? Woraus besteht die Fassade des Fachwerkhauses und in welchem Zustand ist sie?
  3. Sind die Fenster dicht oder kommt Luft durch? Dies können Sie testen, indem Sie ein Blatt Papier zwischen einen Fensterflügel und dessen Rahmen klemmen. Lässt sich dieses ohne großen Widerstand herausziehen, ist das Fenster undicht.
  4. Achten Sie auf den Zustand der Treppen und Geländer im Fachwerkhaus. Sind die Treppen trittfest oder vibrieren sie unter jedem Schritt?
  5. Wurde ein eventuell vorhandener Kachelofen, der in vielen Fachwerkhäusern vorkommt, jedes Jahr oder zumindest in regelmäßigen Abständen gereinigt? Funktioniert der Luftabzug durch die Esse beziehungsweise den Schornstein des Fachwerkhauses? Diese Fragen müssen Sie natürlich an den Verkäufer beziehungsweise die derzeitigen Bewohner stellen.
  6. Ist das Holz und das Fachwerk in ordnungsgemäßem Zustand oder ist es verzogen? Liegt ein Schädlingsbefall vor? Dies sind ganz gewichtige Aspekte, die für oder gegen den Kauf eines Fachwerkhauses sprechen.
  7. In welchem Zustand befinden sich die Holzverkleidungen der Innenräume des Fachwerkhauses? Sind diese in Ordnung oder aber verzogen? Mit welchen Farben und Lacken wurden diese behandelt? Hier ist unter anderem auch auf die Holzdielen zu achten, die immer wieder gebohnert beziehungsweise versiegelt werden müssen. Wenn diese unter Belastung knarren, müssen Sie davon ausgehen, dass diese bald ersetzt werden sollten.

Das gilt es beim Hauskaufen auch zu beachten

  1. Wenn Sie ein Fachwerkhaus kaufen möchten, sollten Sie auf jeden Fall einen unabhängigen Gutachter zurate ziehen und mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragen. Dieser Gutachter sollte vor Gericht zugelassen sein, was bei einem eventuellen späteren Gerichtsverfahren durchaus von Vorteil ist. Das Gutachten kostet zwar ein paar Hundert Euro, aber dies sollte Ihnen die Sache wert sein. Vielleicht hat ja auch schon der Verkäufer ein solches Gutachten in Auftrag gegeben.
  2. Schauen Sie sich auch das Umfeld des Hauses an und holen Sie eventuell Erkundigungen ein. Hierzu gehört beispielsweise die Nähe zu Bächen und Flüssen (Hochwassergefahr!), aber auch auf Altlasten im Boden der näheren Umgebung. Befand oder befindet sich beispielsweise in unmittelbarer Nachbarschaft eine Tankstelle oder vielleicht eine frühere Mülldeponie? Wurde in der Region unter Tage Steinkohle abgebaut (vorhandene oder zukünftige Senkschäden)?
  3. Wer mit seiner Familie ein Fachwerkhaus kaufen möchte, sollte auch die schulischen Gegebenheiten vor Ort mit in seine Überlegungen einbeziehen. Auch Kindergärten vor Ort sind für Familien sehr hilfreich.

Ein gebrauchtes Fachwerkhaus wird natürlich längst nicht nur positive Aspekte aufweisen. Hier müssen Sie aber abwägen, ob Sie sich die Renovierung leisten können und in welchem Zeitraum diese Arbeiten erledigt sein sollen. Manche Hauseigentümer werkeln Jahre nach dem Kauf des Fachwerkhauses noch an diesem herum, da die finanziellen Möglichkeiten zwischenzeitlich erschöpft sind. Auch für Ihre Familie kann eine solch lange Renovierungsphase ziemlich strapaziös werden. Natürlich müssen Sie wesentlich weniger für ein Fachwerkhaus bezahlen, als wenn Sie einen Neubau - egal ob in Fachwerkausführung oder aus Beton - kaufen.

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