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ETFs einfach erklärt: Alles, was Anfänger wissen müssen

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Mann stapelt Geld und diversifiziert damit.
Mann stapelt Geld und diversifiziert damit. © Towfiqu barbhuiya / unsplash.com
ETFs sind aufgrund ihrer einfachen Handhabung und Transparenz besonders bei Einsteigern beliebt. Sie ermöglichen es Anlegern, kostengünstig in ganze Märkte oder Sektoren zu investieren, ohne einzelne Aktien auswählen zu müssen.

Erklärung: Was sind ETFs?

Ein ETF (engl.: „Exchange Traded Funds”) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung bekannter Marktindizes wie dem DAX oder S&P 500 eins zu eins nachbildet.

ETFs bündeln dabei mehrere Wertpapiere, was es Anlegern ermöglicht, mit einem einzigen Investment breit zu diversifizieren und das Risiko zu streuen. Beispielsweise streut man mit einem einzigen MSCI World-ETF das Investment auf rund 1.600 Unternehmen aus aller Welt. Neben Aktien können Sie mit ETFs auch in viele andere Anlageklassen investieren.

Gut zu wissen: Was ist ein Fonds?

Ein Investmentfonds ist ein Finanzinstrument, das das Geld vieler Anleger sammelt und gebündelt in verschiedene Wertpapiere investiert. Der Fonds wird von einer Fondsgesellschaft verwaltet, die einen Fondsmanager einsetzt. Der Fondsmanager ist dafür verantwortlich, die Anlagestrategie umzusetzen und das Kapital der Anleger entsprechend zu investieren.

Was ist der Unterschied zwischen Fonds und ETFs?

Der Hauptunterschied zwischen Fonds und ETFs liegt in der Verwaltung und den daraus folgenden Kosten. Fonds werden aktiv von einem Fondsmanager verwaltet, während ETFs passiv einen Index nachbilden Die passive Nachbildung macht ETFs wesentlich kostengünstiger.

Wie bildet ein ETF einen Index nach?

Es gibt zwei Hauptmethoden, einen Index nachzubilden: die physische und die synthetische Replikation:

Physisch replizierende ETFs

Physisch replizierende ETFs halten die tatsächlichen Wertpapiere des Index, den sie nachbilden. Dabei gibt es zwei Hauptmethoden: die vollständige und die partielle Replikation.

Bei der vollständigen Replikation hält der ETF alle Wertpapiere in exakt derselben Gewichtung wie der Index. Die partielle Replikation hingegen bildet nur eine Auswahl der Indextitel ab, was besonders bei sehr breiten oder schwer handelbaren Indizes sinnvoll ist.

Synthetisch replizierende ETFs

Synthetische ETFs investieren nicht direkt in die Wertpapiere des Index. Stattdessen nutzen sie ein Finanzderivat, einen sogenannten Swap. In dieser Tauschvereinbarung verpflichtet sich die Gegenpartei, die Rendite des Referenzindex an den ETF zu zahlen, abzüglich variabler Kosten wie Swap Spreads. Diese Methode erlaubt es, in Märkte zu investieren, die für physische ETFs schwer zugänglich sind, wie etwa Rohstoffmärkte.

Worauf beim Investieren in ETFs noch zu achten ist

Für einen erfolgreichen Einstieg in ETFs sollten Anfänger sich zunächst grundlegendes Wissen über ETFs aneignen und ihre eigenen Anlageziele und Risikobereitschaft klar definieren. Es ist ratsam, in ETFs mit einem hohen Fondsvolumen und einer niedrigen Kostenquote (TER) zu investieren, um stabile Renditen zu gewährleisten.

Darüber hinaus ermöglicht die Nutzung von ETF-Sparplänen, regelmäßig und automatisiert zu investieren und so vom Durchschnittskosteneffekt zu profitieren. Beispielsweise kann man mit dem ETF-Sparplan-Vergleich von extraETF den besten Sparplan für die eigenen Bedürfnisse finden.

Zusätzlich sollte das Portfolio regelmäßig überprüft und angepasst werden, um auf Marktveränderungen und persönliche Ziele reagieren zu können. Dabei sind auch steuerliche Aspekte und mögliche Währungsrisiken, insbesondere bei internationalen ETFs, zu berücksichtigen.

Was bedeuten die ETF-Namen?

Die Namen von ETFs können auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, enthalten jedoch wichtige Informationen über den Fonds. Ein typischer ETF-Name besteht aus mehreren Teilen, die Details über die Anlagestrategie und die Struktur des ETFs offenbaren.

Nehmen wir als Beispiel den ETF „iShares MSCI World UCITS ETF (Acc)“:

  • iShares: Der Name des ETF-Anbieters
  • MSCI World: Der zugrunde liegende Index, der abgebildet wird. In diesem Fall der MSCI World Index, der die Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen aus 23 Industrieländern umfasst
  • UCITS: Bedeutet, dass der ETF den europäischen UCITS-Standards entspricht, die bestimmte regulatorische Anforderungen sicherstellen
  • ETF: Steht für Exchange Traded Funds, also ein börsengehandelter Fonds
  • (Acc): Gibt an, dass es sich um einen thesaurierenden Fonds handelt, der die Erträge wieder anlegt, statt sie auszuschütten (Dist).

Vor- und Nachteile von ETFs zusammengefasst

ETFs bieten zahlreiche Vorteile, darunter niedrige Kosten, breite Diversifikation und hohe Transparenz. Durch die Nachbildung eines Index minimieren sie den Bedarf an Fondsmanagern und ermöglichen es Anlegern, kostengünstig in ganze Märkte zu investieren. Die Flexibilität, ETFs während der Börsenöffnungszeiten handeln zu können, bietet zudem eine hohe Liquidität.

Allerdings haben ETFs auch Nachteile: Sie sind passiv verwaltet, was bedeutet, dass sie keine aktiven Strategien zur Übertreffung des Marktes verfolgen. Zusätzlich kann bei ETFs, die in ausländischen Märkten investieren, ein Währungsrisiko bestehen, und die automatische Nachbildung eines Index kann in bestimmten Marktphasen zu suboptimalen Ergebnissen führen.

Durch ihre Struktur ermöglichen ETFs eine kostengünstige und transparente Geldanlage, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Investoren attraktiv ist. Mit einem klaren Verständnis und einer gezielten Anlagestrategie können ETFs ein wertvolles Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau sein.

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