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Erdbeerpflanzen aus Samen ziehen

Erdbeeren aus eigener Aussaat schmecken doppelt so gut.
Erdbeeren aus eigener Aussaat schmecken doppelt so gut.
Für die Aussaat von Erdbeerpflanzen brauchen Sie Geduld. Bei guter Pflege und dem richtigen Standort werden Sie jedoch mit reicher Ernte belohnt.

Vorbereitungen für die Aussaat

Meist werden Erdbeeren durch Ableger vermehrt. Zeitaufwendiger ist die Aussaat. Die Samen der Erdbeerpflanze sind die kleinen gelben Punkte auf der Außenhaut der Frucht. Diese sogenannten Nüsschen können Sie ohne viel Aufwand selbst gewinnen.

  1. Erdbeeren halbieren. Halbieren Sie zunächst reife Erdbeeren.
  2. Erdbeeren trocknen lassen. Geben Sie die Hälften mit der Schnittfläche nach unten auf mehrere Lagen Zeitungspapier. Lassen Sie das Obst bei Zimmertemperatur einige Tage gründlich trocknen.
  3. Samen abschaben. Einige Nüsschen fallen in der Trockenzeit von selbst ab. Den Rest schaben Sie mit der stumpfen Seite eines Messers vorsichtig ab. Nicht benötigte Samen bewahren Sie lichtdicht verpackt in Papiertütchen auf.

Eigene Erdbeeren aussäen

Beste Zeit für die Aussaat der Erdbeere ist Mitte Februar bis Anfang März. Dann bekommen die Pflanzen genügend Licht zum Keimen und sind im Frühsommer groß genug zum Auspflanzen.

  1. Passendes Gefäß wählen. Für die Aussaat finden Sie im Handel Saatschalen. Ebenso gut können Sie ausrangierte flache Plastikgefäße verwenden. Achten Sie darauf, dass die Gefäße Öffnungen am Boden haben. Dadurch kann überschüssiges Wasser ablaufen und die jungen Triebe bekommen keine nassen Füße.
  2. Anzuchterde einfüllen. Füllen Sie die Gefäße mit Anzuchterde. In dieser nährstoffreichen Erde keimen und gedeihen die Pflänzchen am besten. Drücken Sie die Anzuchterde etwas fest und glätten Sie die Oberfläche.
  3. Samen mit Sand mischen. Vermischen Sie die Erdbeersamen mit feinem Vogelsand.
  4. Samen ausstreuen. Bringen Sie diese Mischung auf den Anzuchtschalen flächig aus.
  5. Samen dünn bedecken. Die Erdbeere ist ein Lichtkeimer. Bedecken Sie die Samen daher nur hauchdünn mit fein gesiebter Aussaaterde. Alternativ können Sie die Samen auch mit dünnem Küchenpapier, unparfümiertem Toilettenpapier oder einer Glasscheibe abdecken.
  6. Aussaat feucht halten. Halten Sie die Aussaat immer leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Damit die feinen Samen nicht in die Erde geschwemmt werden, nehmen Sie zum Benetzen am besten einen Wasserzerstäuber.
  7. Richtiges Klima herstellen. Die Samen brauchen zum Keimen mindestens 18 Grad und viel Licht. Je nach Sorte zeigen sich nach zwei bis drei Wochen die ersten zarten Pflänzchen.
  8. Keimlinge pikieren. Nach circa sechs Wochen ist es Zeit zum Pikieren, das heißt, zum Vereinzeln zu dicht stehender Keimlinge. Die Pflänzchen sollten rund zwei Zentimeter groß sein und vier bis fünf Blätter zeigen. Lösen Sie die zarten Setzlinge mit einem Pikierstab oder Löffel vorsichtig aus der Aussaatschale und setzen Sie sie in kleine Blumentöpfe.

Boden- und Standortbedingungen der Erdbeerpflanze

Bis der letzte Frost vorbei ist, sollten Sie die zarten Pflänzchen noch im Haus lassen. Im Frühsommer ist es dann Zeit zum Auspflanzen. Da Erdbeeren flach wurzeln, gedeihen sie prima in Blumenkästen oder Töpfen auf dem Balkon und der Terrasse.

Erdbeeren mögen einen lockeren, humusreichen und leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6,5. Zum Auspflanzen in Blumenkästen oder Töpfen kaufen Sie Blumenerde mit den entsprechenden Angaben. Im Garten sollten Sie das Beet bereits zwei Wochen vor der Pflanzzeit umgraben, damit der Boden gut durchlüftet wird. Arbeiten Sie Kompost ein, bei sehr saurem Boden zusätzlich etwas Kalk. Dazu eignen sich auch fein zerkleinerte Eierschalen.

Der Standort ist ebenfalls entscheidend: Erdbeeren brauchen Wärme und viel Licht. Wählen Sie daher am besten einen sonnigen Platz. Im Halbschatten wachsen die Pflanzen zwar auch, allerdings wird die Ernte dann nicht sehr üppig.

Pflegetipps für Erdbeerpflanzen

Ihre kleinen Erdbeerpflanzen werden schnell größer. Die einzelnen Setzlinge sollten daher im Abstand von rund 30 Zentimetern gepflanzt werden. Viele Hobbygärtner bevorzugen den Anbau in Reihen – das erleichtert die Pflege der Pflanzen wie auch die Ernte.

Erdbeeren brauchen viel Wasser. Gießen Sie regelmäßig, an heißen Sommertagen auch täglich. Vermeiden Sie jedoch Staunässe. Achten Sie darauf, dass die Früchte beim Gießen nicht nass werden – sie faulen sonst. Zur Vermeidung von Fruchtfäule können Sie eine Strohschicht unter die Pflanzen legen.

Zwei bis drei Wochen nach dem Auspflanzen sollten Sie mit Düngen beginnen. Geben Sie für eine reiche Ernte einmal wöchentlich einen Obstdünger mit wenig Stickstoff oder einen speziellen Erdbeerdünger.

Damit Sie besonders kräftige Pflanzen bekommen,  trennen Sie den ersten Blütenansatz ab. Auch die ersten Ableger, die sich bereits nach wenigen Wochen bilden, sollten Sie entfernen. Ansonsten entziehen sie der Mutterpflanze Nährstoffe.

Schon bald zeigen sich die ersten Erdbeeren. Schnecken und Vögel schätzen dieses Obst ebenfalls. Mit Schneckenbarrieren und Abdecknetzen halten Sie die Verluste in Grenzen. Zu den Schädlingen gehören auch Spinn- und Erdbeermilben, die Sie biologisch mit Raubmilben bekämpfen können. Bei sehr feuchtem Wetter kommt es schnell zu Grauschimmelbefall. Entfernen Sie die befallenen Teile sofort, damit sich der Befall nicht weiter ausbreitet.

Erdbeeren sind mehrjährig und liefern ihren höchsten Ertrag im zweiten und dritten Jahr. Zur Überwinterung entfernen Sie die Ableger und dünnen die Pflanze aus. Lockern Sie den Boden auf und düngen Sie nochmals. Decken Sie die Pflanzen in kalten Gegenden zur Vorbeugung von Frostschäden mit einer Strohschicht oder Gartenvlies ab.

Wenn der Ertrag ab dem vierten oder fünften Jahr geringer wird, ersetzen Sie die Erdbeerpflanzen. Wenn Ihnen das erneute Aussäen zu mühsam ist, können Sie die Pflanze auch ganz einfach durch Ableger vermehren. Schneiden Sie die Kindel erst bei beginnender Wurzelbildung von der Mutterpflanze ab oder graben Sie bereits verwurzelte Ableger vorsichtig aus. Pflanzen Sie den Ableger am gewünschten Platz ein.

Beliebte Erdbeersorten

Botaniker haben der Erdbeere den wissenschaftlichen Namen Fragaria gegeben. Diese Staude aus der Familie der Rosengewächse gibt es in zahlreichen Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten Früchte tragen. Mischen Sie am besten frühe, mittlere und spät reifende Erdbeersorten. So können Sie von Mai bis zum ersten Frost frische Erdbeeren ernten. Oder Sie weichen auf eine Sorte aus, die mehrere Ernteschübe im Jahr hat.

Bereits ab Mitte bis Ende Mai reift die sehr aromatische und wunderbar süße Sorte Lambada heran. Zu den frühen Sorten gehört auch die niederländische Neuzüchtung Elianny. Diese Erdbeersorte zeichnet sich durch einen feinen süß-säuerlichen Geschmack und eine lange Haltbarkeit der Beeren aus.

Der Klassiker unter den mittleren Sorten ist Senga Sengana. Diese robuste Pflanze mit dunkelroten, süßen Beeren können Sie auch als unerfahrener Gärtner gut selbst anbauen. Erntezeit ist hier ab Anfang Juni. Beliebte mittlere Sorten sind außerdem Elsanta mit starkem Aroma und festem Fruchtfleisch sowie die leuchtend hellrote Korona.

Ende Juni bis Mitte Juli können Sie die spät tragenden Erdbeerpflanzen abernten. Mit der sehr ertragreichen und widerstandsfähigen Sorte Symphony haben Sie als Hobbygärtner gute Erfolge. Gut bedient sind Sie auch mit der saftigen und haltbaren Sorte Salsa. Etwas druckempfindlich, dafür aber geschmacksintensiv ist Malwina.

Im gut sortierten Fachhandel bekommen Sie auch mehrmals tragende Erdbeerpflanzen. Diese sogenannten remontierenden - öfter blühenden - Sorten werden ab Juni und nach einer Ruhepause nochmals im Spätsommer oder Herbst abgeerntet. Bekannt sind die sehr ertragreiche Sorte Ostara und die fruchtig-süße Selva, die sich dank ihrer langen Triebe auch prima für die Bepflanzung von Blumenampeln eignen.

Die Aussaat von Erdbeeren ist zwar etwas mühselig, doch der Aufwand lohnt sich. Bei guter Pflege und Wahl der richtigen Sorte können Sie die leckeren Früchtchen den ganzen Sommer über ernten.

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