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Echten Hausschwamm entdeckt? So handeln Sie jetzt!

Ein Holzhaus wie hier zu sehen gilt für viele als Inbegriff der Gemütlichkeit, ist aber auch anfällig für den Echten Hausschwamm.
Ein Holzhaus wie hier zu sehen gilt für viele als Inbegriff der Gemütlichkeit, ist aber auch anfällig für den Echten Hausschwamm. © Engin Akyurt / unsplash.com
Einen echten Hausschwamm will sicherlich niemand bei sich zu Hause finden, denn der Pilz kann unsere Hölzer und somit ganze Bauten schnell zerstören. Wer diesen tatsächlich bei sich daheim entdeckt, der sollte daher umgehend handeln.

Was ist der echte Hausschwamm?

Der echte Hausschwamm - was zunächst vergleichsweise harmlos klingt, ist in Wirklichkeit alles andere als das, denn dabei handelt es sich um einen holzzerstörenden Pilz, der in Gebäuden große Schäden verursachen kann. Vor allem verbautes Holz kann schnell von ihm befallen werden, besonders an Stellen, an denen ein feuchtes und nicht zu kühles Klima herrscht. Manchen dürfte der Pilz auch unter dem Namen tränender Hausschwamm bekannt sein, da oftmals kleine Tröpfchen - ähnlich einer Träne - auf ihm zu finden sind. Generell erkennen Sie den Echten Hausschwamm an den typischen rötlich-bräunlichen Fruchtkörpern mit scharf abgegrenztem weißen Rand und der rostbraunen Fruchtschicht sowie dem weißen, durchscheinendem Luftmycel. Durch molekularbiologische oder mikroskopische Untersuchungen kann der Pilz außerdem zweifelsfrei nachgewiesen werden. Ist das der Fall und der Pilz hat sich tatsächlich ausgebreitet, kann das dramatische und gefährliche Folgen haben, denn durch ihn verliert das befallene Holz seine Festigkeit und kann  schon bei leichtem Druck zu Pulver zerfallen.

Echten Hausschwamm entdeckt - das gibt es nun zu tun

Da der Echte Hausschwamm wie erwähnt gerne Holz befällt, wird er meist im Zusammenhang mit Handwerksarbeiten entdeckt. Sollten Sie tatsächlich vermuten, auch Ihr Zuhause sei von dem Schädling befallen worden, sollten Sie unbedingt einen Sachverständigen oder eine Fachfirma zurate ziehen, um die genaue Größe des Befalls abschätzen zu können. Die Experten sollten Sie außerdem auch mit der Dokumentation des Schadens betrauen, denn der Befall gilt als schwerer Baumangel und ist in einigen Bundesländern sogar meldepflichtig. Nähere Auskünfte können aber auch die jeweilige Landesbauordnung oder die Gesundheitsämter geben. 

Um den Echten Hausschwamm und womöglich andere, in Kombination auftretende Pilze zu bekämpfen, ist es zuerst nötig, Feuchtigkeitsursachen als deren Nährboden zu beseitigen. So beginnt die Sanierung, die meist mit großem Aufwand verbunden ist, zunächst mit der Trockenlegung des Mauerwerks und der Holzkonstruktion. Anschließend müssen befallene Hölzer und Mauern großzügig entfernt und komplett ausgetauscht werden. Um das Risiko eines Wiederbefalls ausschließen zu können, ist es manchmal auch unumgänglich, die gesamte Konstruktion zu erneuern. Befallene Materialien, die nicht erneuert werden können, müssen eigens behandelt werden - zum Beispiel mit einem Heißluftverfahren als Alternativmethode zu Bioziden.

Letztere würden der klassischen Sanierung entsprechen, indem beispielsweise das Mauerwerk chemisch mit einem Schwammsperrmittel behandelt wird. Inzwischen wird aber empfohlen, auf Chemikalien zu verzichten und stattdessen genanntes Heißluftverfahren anzuwenden, das Fachfirmen durchführen. Bei ihm wird das Holz im Querschnitt für mindestens eine Stunde auf rund 55 Grad Celsius erhitzt, umso die zerstörerischen Pilze abzutöten.

 Auf lange Sicht wird jedoch empfohlen, die befallenen und behandelten Stellen regelmäßig nachkontrollieren zu lassen und darauf zu achten, dass die Holzfeuchte nicht über 20 Prozent liegt.

Vorsorgemaßnahmen gegen den Echten Holzschwamm

Mit Blick auf all diese aufwändigen Sanierungsmaßnahmen ist es verständlicherweise das Beste, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Bestenfalls treffen Sie also  von Anfang an spezielle Vorsorgemaßnahmen, die die Lebensbedingungen für Pilze unattraktiv werden lassen und deren Ausbreitung somit verhindern können. Dazu zählt unter anderem die Reparatur undichter Wasseranschlüsse und -rohre, die Behebung eventueller Schäden an der Bausubstanz wie eine lückenhafte Dacheindeckung oder das Vermeiden von Konstruktionsfehlern bei Neubauten. Ausreichende Abdichtungen und Dampfsperren gegen aufsteigende oder drückende Feuchtigkeit wie die Anlage von Drainagen sind außerdem für eine erfolgreiche Prophylaxe wichtig. Genauso sollten Sie darauf achten, nur trockenes Holz und trockene Baumaterialien zu verwenden, Neubauten ausreichend auszutrocknen und einzubauende Hölzer stets auf Pilzbefall hin zu untersuchen. Ratsam ist es zudem, Gebäude regelmäßig zu warten und zu pflegen. So sollten Regenrinnen regelmäßig gesäubert werden, Fallrohre auf Dichtigkeit und guten Abfluss hin untersucht oder Anstriche auf Risse und Schadstellen geprüft.

Denn nur wer dem Echten Hausschwamm jede Lebensgrundlage entzieht, der kann wirklich sicher sein, es nie mit diesem Schädling und seinen gravierenden Folgen zu tun zu haben. Das wiederum schont letztendlich nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern vor allem auch Ihre Nerven.

helpster.de Autor:in
Linda Rosenberger
Linda Rosenberger Linda hat als erfahrende Tänzerin mit Bühnenerfahrung viele Beauty- & Stylings-Tipps parat. Die Ingeneurin hilft ihrem Umfeld aber auch jederzeit mit kreativen Ratschlägen und technischen Problemen im Haushalt & Zuhause.
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