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Die drei Arten von Liebe im Leben kennen und verstehen

Ein goldener Ballon mit love.
Ein goldener Ballon mit love. © Mandy von Stahl / unsplash.com
Sozialpsychologen haben herausgefunden, dass jeder Mensch in seinem Leben nur drei wahre Lieben durchlebt. Jede dieser drei Lieben lehrt uns etwas anderes, denn sie sind alle komplett unterschiedlich. Weiterhin gibt es drei unterschiedliche Arten von Liebe: Eros, Philia & Agape. Was haben diese griechischen Philosophien mit unserem heutigen Leben zu tun und welche Rolle spielen sie?

Die drei Formen der Liebe: Eros, Philia & Agape

Eros

Die erste Liebe in der Dreieinigkeit der Liebe Eros, Philia und Agape in  zwischenmenschlichen Beziehungen ist Eros. Eros  ist in der griechischen Mythologie der Gott der Liebe, Leidenschaft und Lust und die romantische Liebe selbst. Als Gott wird Eros als ein Junge mit Flügeln, Pfeil und Bogen dargestellt, die er in die Herzen der Menschen und Götter schießt. Das römische Äquivalent zu Eros ist Amor, weshalb wir auch gerne sagen, dass wir von Amors Pfeil getroffen wurden, wenn wir uns verlieben. Eros ist also die Liebe, die man zu Beginn einer romantischen Beziehung erfährt. Begehrend, leidenschaftlich, mit viel Lust und einer starken körperlichen Anziehungskraft. Diese erotische Liebe ist in Beziehungen von großer Bedeutung, da körperliche Anziehung eigentlich der erste Schritt ist, der zu etwas Größerem und Tieferem führt.

Philia

Die zweite Liebe ist Philia. Philia beschreibt die freundschaftliche Liebe, die wir für jeden empfinden können. Diese Freundesliebe vereint zwei Menschen mit den gleichen Eigenschaften, Interessen, Überzeugungen und Lebenseinstellungen im Gegensatz zu Eros, bei der die Verehrung der Liebenden das Hauptmerkmal ist. Sie kann zwischen Freunden, Bekannten und Kollegen entstehen. Häufig entsteht sie zwischen Menschen mit ähnlichen Interessen, Wünschen Träumen und Ängsten. Philia bedeutet, dass sich Menschen wegen ihres Charakters und Eigenschaften lieben. Sie schätzen, dass sie gerne Zeit mit einander verbringen, Gespräche führen und gemeinsam Aktivitäten unternehmen. In romantischen Beziehungen baut Philia auf Eros auf und gemeinsam bilden sie eine ganz neue Verbindungsebene zwischen zwei Menschen.

Agape

Agape ist die dritte und höchste Ebene der Liebe unter den drei Arten von Liebe. Agape  ist tiefgründig, bedingungslos und rein. Agape ist eine göttliche Liebe, die die Seele befreit, beruhigt und auf die höchsten Ebenen erhebt. Es ist die Liebe eines Menschen zu Gott, aber auch zu all seinen Mitmenschen. Diese Bedingungslosigkeit bedeutet mit jemandem durch dick und dünn zu gehen, immer hinter ihm zu stehen und ihn zu unterstützen, ohne immer eine Gegenleistung zu erwarten. Im Christentum wird Agape auch als Liebe Gottes oder Nächstenliebe oder Caritas bezeichnet. In Liebesbeziehungen bedeutet Agape Kompromissbereitschaft, gegenseitige Akzeptanz und bezieht sich auf den Schwur: In guten wie in schlechten Zeiten.

Wir durchleben diese drei Arten von Liebe unser Leben lang, es beginnt mit bedingungsloser Liebe, die wir von unseren Eltern erfahren, dann schließen wir die ersten Freundschaften und verspüren Philia und wenn wir uns das erste mal verlieben, kommt auch Eros dazu. Liebe ist allgegenwärtig in unserem Leben und wichtig zum überleben. Nur, wenn wir Liebe fühlen, können wir glücklich sein.

Die drei Lieben in unserem Leben

Sozialpsychologen haben herausgefunden, dass wir in unserem Leben drei romantische Liebesbeziehungen eingehen. 

Die erste Liebe

An die erste Liebe erinnern wir uns besonders gut, denn alles wird zum allerersten Mal erlebt. Die gemeinsamen Momente sind besonders aufregend, besonders einprägend. Als wäre es gestern gewesen.  Wir wünschen uns, dass es nicht nur die erste, sondern auch die einzige Liebe bleibt, denn es fühlt sich alles so schön, neu und richtig an.  Die negativen Momente werden verdrängt und sich nur auf die positiven Erinnerungen fokussiert. Es wird nicht auf den Verstand gehört.  Die Liebe scheitert irgendwann, da wir zunehmend mehr Wert auf die Meinung anderer gelegt wird. Freunden, den Eltern, die einem ins Ohr flüstern, eine Trennung wäre sinnvoll. Dazu kommt die hormonelle Emotionalität in der Pubertät und der Hang zum Überdramatisieren. So kommt es, dass plötzlich alles aus und vorbei sein kann, obwohl es sich gestern noch richtig angefühlt hat. Daraus lernen wir, dass der Partner nicht idealisiert werden sollte, und wir eine Beziehung auf Augenhöhe brauchen.  Außerdem nicht alles ist Gold, was glänzt: Was sich anfangs als perfekt erweist, muss nicht immer das Richtige sein.

Die zweite Liebe

Die zweite Liebe bricht uns das Herz.  Wir lernen, wer wir sind, was wir wollen und was wir brauchen, um glücklich zu sein. In der zweiten Liebe wird weder an Kritik noch an leidvollen Erfahrungen gespart. Wir durchleben Höhen und Tiefen und das tut weh. Natürlich lernen wir uns dabei auch immer besser kennen, aber irgendwie hat diese Liebe auch etwas von Wahnsinn. Gegenseitige Manipulation, Fremdgehen – nichts ist unmöglich. Das ist die Beziehung, in der man viel Zeit damit verbringt, die Liebe am Leben zu erhalten, anstatt sie tatsächlich zu genießen. Wir lernen dabei, dass es manchmal mehr Sinn macht, Dinge loszulassen und nach vorne zu sehen, anstatt sich festzuklammern. Die zweite Liebe tut uns weh, doch wir kommen umso stärker daraus hervor.

Die dritte Liebe

Die dritte Liebe kommt meist unerwartet. Auf den ersten Blick wirkt sie falsch. Sie entspricht nicht unseren Idealvorstellungen.  Dennoch ist sie auf ein Mal da und entpuppt sich als komplett magisch. Es erscheint unerklärlich, wie es uns so hart erwischt hat. An die unverhoffte Liebe hat man daher auch kaum Ansprüche und akzeptiert den anderen einfach so, wie er ist.  In dieser Liebe lernen wir, dass Vorstellungen manchmal völlig von der Realität abweichen und rein gar nichts mit persönlichem Glück zu tun haben: Die Liebe muss nicht das sein, was man sich einredet. Diese Liebe hält gut und gerne ein Leben lang.

Mit jeder Liebe wachsen wir uns kommen immer mehr in uns selber an. Wir sollten aber immer bedenken, dass wir unser Glück niemals von unserem Partner abhängig machen sollten. Es ist am wichtigsten, sich auch selber zu lieben, mit sich im Reinen zu sein, um eine Beziehung auf Augenhöhe zu ermöglichen.  Wir sind auf niemanden angewiesen, um glücklich zu sein, aber natürlich wird der/die richtige Partner/-in dieses Glück noch bestärken.

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