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Das Ishikawa Diagramm - so nutzen Sie es

Ein Ishikawa Diagramm ist eine visuelle Grafik zur Problemlösung.
Ein Ishikawa Diagramm ist eine visuelle Grafik zur Problemlösung. © Christina @ wocintechchat.com / unsplash.com
Das Ishikawa Diagramm hat seinen Namen von einem japanischen Wissenschaftler, der, um ein Problem lösen zu können, diese Art Diagramm entwickelt hat. Doch was ist eigentlich ein Ishikawa Diagramm und wie wird dieses aufgebaut?

Was versteht man unter einem Ishikawa Diagramm?

Das Ishikawa Diagramm hat seinen Ursprung Anfang der 1940er Jahre. Es wurde vom japanischen Wissenschaftler Kaoru Ishikawa entwickelt und auch nach ihm benannt. 

Das Ishikawa Diagramm definiert sich als Ursache-Wirkungs-Diagramm. Dabei geht es um eine grafische Darstellung von Ursachen, die zu einem Ergebnis führen oder dieses maßgeblich beeinflussen. Anders gesagt möchte man durch die visuelle Darstellung einer Problemlösung so lange eine Hauptursache zerlegen, bis die Wurzel des Problems gefunden wurde.

Es wurde ursprünglich im Rahmen des Qualitätsmanagements zur Analyse von Qualitätsproblemen und deren Ursachen angewendet. Es lässt sich aber auch auf andere Problemfelder übertragen und hat so weltweite Verbreitung gefunden. 

Wie entsteht ein solches Diagramm?

Die Erstellung eines Ishikawa-Diagramms findet in fünf auf sich aufbauenden Schritten statt: 

1. Die Problemformulierung

Ausgangspunkt dieses Diagramms ist ein horizontaler Pfeil nach rechts, an dessen Spitze das Problem steht. Vom Hauptstrang gehen schräg ab die Pfeile der Haupteinflussfaktoren, die zu einer bestimmten Wirkung führen.

2. Haupteinflussfaktoren definieren

Beispielhaft für Haupteinflussfaktoren können hier unter anderem Material, Maschinen, Hilfsmittel, Management, Prozesse, Umfeld oder der Mensch betrachtet werden. 

Die Inhalte der Ursachenklassen (Hauptursache, Nebenursache) können jetzt weiter entwickelt werden. 

3. Mögliche Ursachen sammeln

Jetzt muss gegrübelt werden, welche möglichen Ursachen zu diesem Problem geführt haben.

4. Einordnen der Ursachen

Die gefundenen Ursachen werden jetzt den Haupteinflussfaktoren zugeordnet. Ursachen, die im ersten Moment nicht zugeordnet werden können, sind entweder weiter zu zerlegen oder es ist eine weitere Haupteinflussgröße zu bilden.

Visuell betrachtet sieht das Diagramm nun so aus, dass in Form von kleineren Pfeilen (Nebenästen) die Ursachen auf der Linie der jeweiligen Haupteinflussgrößen dargestellt werden. Liegen diesen Ursachen wiederum weitere Ursachen zugrunde, so kann weiter verzweigt werden. In der Regel muss eine Ursache mehrmals hinterfragt werden, um an die Wurzel des Problems zu stoßen.

5. Die Auswertung

Jetzt werden die gefundenen Problemursachen gewichtet und priorisiert in dem Verhältnis, welches am meisten Einflussnahme auf das zu lösende Problem hat.

Dadurch können nun anschließend Handlungsoptionen und Vorgehensweisen abgeleitet werden.

Ein vollendetes Diagramm erinnert an eine "Fischgräte". 

  • Beispielhaft für ein Ishikawa-Diagramm soll folgende Grafik dienen:
    Die Grafik wurde vom Autor dieses Artikels selbst erstellt.

Welche Vor- und Nachteile hat dieses Diagramm?

Das Ursache-Wirkungs-Diagramm eignet sich hervorragend für Gruppenarbeit. Die Art und Weise der Entstehung eines solchen Diagramms ist einfach zu erlernen und ist mit relativ wenig Aufwand umzusetzen. Ein solches Diagramm sorgt dafür, dass ein Lösungsprozess eines Problems besser verstanden werden kann.

Allerdings sollte diese Art der Diagramme nicht bei komplexen Problemen Anwendung finden. Die Gefahr ist zu groß, dass bei vielen Verästelungen das Diagramm schnell unübersichtlich wird. Auch ist eine Darstellung von Vernetzungen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Ursachen nicht möglich.

Ein weiterer Nachteil ist, dass zeitliche Abhängigkeiten hier keine Berücksichtigung finden.  

Dieses Diagramm kann natürlich auch allein durchgeführt werden. Durch das Hinzuziehen von Dritten wird allerdings eine vielseitige Betrachtung ermöglicht. Gerade für Gruppenarbeiten in Workshops erfreut sich diese Art der Problemlösung großer Beliebtheit.

Letztendlich gibt es vielerlei Möglichkeiten, die Wurzel eines Problems zu finden. Hier gilt es auch zu beachten, ob sich für das zu lösende Problem diese Art Diagramm überhaupt eignet. Es sollte also immer eine Einzelfallentscheidung sein, welche Methode am besten geeignet ist, um ein Problem lösen zu können.

helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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