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Das Cushing Syndrom beim Hund - Wissenswertes

Ein Hund wird beim Tierarzt untersucht.
Ein Hund wird beim Tierarzt untersucht. © Karlo Tottoc / unsplash.com
Das Cushing-Syndrom bei Hunden ist eine hormonell bedingte Erkrankung, die sich an sehr verschiedenen Symptomen bemerkbar macht. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche das sind und wie das Cushing-Syndrom behandelt werden kann. Auch wenn die Sorgen um einen erkrankten Hund verständlicherweise groß sind ist die gute Nachricht, dass es bei dieser Erkrankung Hilfe gibt.

Wie entsteht das Cushing Syndrom?

Das Cushing-Syndrom, auch Morbus Cushing genannt, kann unterschiedliche Ursachen haben. Diese haben gemeinsam, dass ihnen eine erhöhte Ausschüttung von Cortisol vorangegangen ist.  Dieser Vorgang kann folgende Ursachen haben:

  • Längerfristige Behandlung mit Cortison bei allergischen oder entzündlichen Erkrankungen
  • Meist gutartige Tumore an der Hypophyse, die eine erhöhte Cortisol Produktion in den Nebennieren auslösen
  • Tumor an einer oder beiden Nebennieren, der zur Folge hat, dass in der Nebennierenrinde zu viel Cortisol produziert wird

An diesen Symptomen erkennen Sie das Cushing Syndrom

Wenn ein Hund vom Cushing-Syndrom betroffen ist, gibt es dafür eine Vielzahl an möglichen Anzeichen. Diese sind so unterschiedlich, weil Cortisol praktisch in jeder Art von Körpergewebe und bei jedem Organ eine Rolle spielt.

Folgende Symptome deuten auf das Cushing-Syndrom hin

Wenn Ihnen eines oder mehrere der folgenden Dinge bei Ihrem Hund auffallen, sollten Sie ihn unbedingt der Tierärztin oder dem Tierarzt vorstellen. Es können sowohl Anzeichen für das Cushing-Syndrom oder für eine andere Erkrankung sein.  Es gibt diverse Möglichkeiten, das Cushing-Syndrom zu diagnostizieren und somit andere Erkrankungen auszuschließen.

  • Der Hund frisst und trinkt plötzlich deutlich mehr als üblich
  • Erhöhter Urinabsatz
  • Der Hund wird schwächer, weil er Muskeln abbaut
  • Einige der betroffenen Hunde zittern viel
  • Die Haut am ganzen Körper wird dünner, an manchen Stellen können sich grau-weiße Kalziumeinlagerungen unter der Haut bilden
  • Es kommt zum Haarausfall an einzelnen Körperstellen, manchmal auch am ganzen Körper
  • Der Hund entwickelt einen Hängebauch
  • Die Hoden bei Rüden werden kleiner, bei den Hündinnen bleibt die Läufigkeit aus

Nach erfolgter Diagnose: Kann das Cushing Syndrom behandelt oder geheilt werden?

Wenn sich der Verdacht bestätigt und Ihr Hund am Cushing-Syndrom leidet, kann das zunächst ein großer Schock sein. Doch lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie das Cushing-Syndrom behandelt und die Symptome dadurch gemildert werden können.

Diese Möglichkeiten der Behandlung gibt es

Die Behandlung des Cushing-Syndroms ist nicht zuletzt abhängig von der Ursache. Gegen den erhöhten Cortisolspiegel gibt es Medikamente, die den Wert wieder absenken. Die Blutwerte müssen engmaschig kontrolliert werden, um die Tabletten in der richtigen Dosis zu verabreichen. Dies ist enorm wichtig, da eine zu geringe Cortisol Ausschüttung zu weiteren, schwerwiegenden Problemen führt. Glücklicherweise hat die Tiermedizin in den vergangenen Jahren nicht geschlafen, was eine gute Einstellung der Medikamente möglich macht.

Hat das Cushing-Syndrom einen Tumor als Ursache, ist dieser oft gutartig und kann durch Bestrahlungen oder operativ entfernt werden.

Wenn von diesen Ursachen keine zutrifft und der Hund lange mit viel Cortison behandelt wurde, sollte das Medikament in Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt langsam ausgeschlichen oder reduziert werden.

Bitte setzen Sie jedoch das Cortison niemals ohne ärztlichen Rat und engmaschige Begleitung ab. Dies kann für Ihren Hund von unangenehmen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Wenn die Gabe von Cortison nicht vollständig abgesetzt werden kann, sind sehr regelmäßige Untersuchungen Ihres Hundes erforderlich, um ihm das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Ist das Cushing-Syndrom heilbar?

Auch wenn das Cushing-Syndrom meist nicht komplett wieder verschwindet, lassen sich dennoch die Symptome  gut behandeln, sodass der Hund weitgehend ohne Beschwerden leben kann. Dies setzt nur voraus, dass Sie eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihrer Tierärztin oder dem Tierarzt eingehen. Bei regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte und des körperlichen Zustands Ihres Vierbeiners lebt ein betroffener Hund viele Jahre nahezu frei von Beschwerden.

Für den Fall, dass Ihr Hund von dieser Erkrankung betroffen ist, gilt Ihren und Ihrem Vierbeiner an dieser Stelle unser Mitgefühl – nahezu jede*r Hundehalter*in kennt die Sorgen und Nöte, die so etwas nach sich zieht.

Umso mehr wünschen wir Ihnen noch eine möglichst lange, glückliche und unbeschwerte Zeit miteinander, alles Gute für Sie und Ihren Hund!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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