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Brennen beim Wasserlassen - das hilft

Eine Toilette und ein Bidet.
Eine Toilette und ein Bidet. © Stefano Ferrario / pixabay.com
Plötzlich spüren manche Menschen ein Brennen beim Wasserlassen. Zumeist betrifft es Mädchen und Frauen, seltener hingegen Männer. Erfahren Sie, welche Ursachen es hat, wie Sie das Brennen beim Wasserlassen behandeln können und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Die Ursachen für ein Brennen beim Wasserlassen

Das Brennen beim Wasserlassen betrifft vorwiegend jugendliche Mädchen und Frauen und manchen Fällen auch Männer. Es wird in der Fachsprache "Algurie" genannt. Zumeist steckt ein Harnwegsinfekt, also eine Blasenentzündung (Zystitis) dahinter. Frauen sind erheblich stärker davon betroffen als Männer, da der Weg zum Harnleiter kürzer ist. Das Bakterium Escherichia coli, das solche Harnwegsinfekte auslöst, hat bei jugendlichen Mädchen und Frauen einen kürzeren Weg in die Blase.

Es können jedoch stattdessen kleinere Verletzungen im Intimbereich, Reizungen der Schleimhäute oder Blasensteine die Ursache sein. Im Falle einer Blasenentzündung schauen Sie sich bitte Ihren Urin genau an, ob sich Blut darin befindet. Dies kann ein Hinweis auf eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) unter Beteiligung der Blase sein. Es gibt Menschen, die aufgrund von Nierenblutungen bei einer Pyelonephritis im Ultraschall deutlich zu erkennende Narben an den Nieren haben. Verwechseln Sie als Frau bitte jedoch nicht eine Nierenblutung mit Ihrer Monatsblutung. Bei einer Pyelonephritis treten ebenfalls deutliche Schmerzen am Rücken in der Höhe der Nieren auf.

Eine Blasenentzündung heilt etwa nach acht Tagen wieder ab. Bei einer Pyelonephritis können jedoch drei bis vier Wochen vergehen. Eine scheinbar harmlose Blasenentzündung kann an die Nieren "hochziehen".  Der Hauptverursacher für Harnwegsinfekte sind Stuhlbakterien (Escherichia coli). Weitere Symptome neben den Schmerzen beim Wasserlassen können Probleme mit der Blasenentleerung, häufiger Harndrang mit geringen Mengen an Urin, ein trüber oder blutiger Urin sowie Krämpfe im Unterleib sein. 

Unter den Männern, die einen Harnwegsinfekt erleiden, sind es zumeist die Diabetiker. Sie sind wesentlich empfindlicher gegenüber einer Zystitis als gesunde Männer. Der Hintergrund ist, dass bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel die Nieren Zucker in den Urin abgeben. Dieser süße Urin ist der perfekte Nährboden für Bakterien.

So können Sie das Brennen beim Wasserlassen behandeln

Bezogen auf die häufigste Ursache des Brennens beim Wasserlassen, ein Harnwegsinfekt, möchte ich Ihnen für die ersten drei Tage der Erkrankung folgende Hausmittel empfehlen:

  • Heißes Sitzbad: Die Wärme wirkt krampflösend und schmerzlindernd. Zusätze: Ackerschachtelhalmkraut-Tee oder Thymian-Tee.
  • Heißer Unterleibswickel: Als Wickelzusatz verwenden Sie etwa 500 Gramm heiße Kartoffeln. 
  • Senfmehl-Fußbad und Meerrettich-Kompresse: Geben Sie in Wasser aufgelöstes Senfmehl, beziehungsweise fünf Esslöffel Meerrettich, auf eine Kompresse. Legen Sie sie im Blasenbereich auf. 
  • Cranberrys (Moosbeere): Der Verzehr von Cranberrys soll Blasenentzündungen entgegenwirken. Essen Sie maximal eine Handvoll Cranberries pro Tag. Alternativ können Sie Cranberry-Saft oder Preiselbeersaft trinken.
  • Hagebutten-, Thymian- oder Brennnesseltee: Diese Getränke können Sie während einer Harnwegsinfektion sehr gut trinken. 
  • Beerentraubenblätter-Tee (aus der Apotheke): Sehr hilfreich gegen eine Zystitis ist der Bärentraubenblätter-Tee, den Sie nur in Apotheken oder im Internet erhalten. Sie dürfen ihn jedoch maximal nur insgesamt acht Tage trinken. Lassen Sie ihn nur drei Minuten ziehen, nicht zu lange.
  • Brunnenkresse-Salat: Die Brunnenkresse enthält wertvolle Substanzen, die einer Zystitis entgegenwirken.
  • Weitere hilfreiche Lebensmittel: Wirksam gegen Blasenentzündungen sind ebenfalls Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren. Essen Sie täglich eine Handvoll davon.
  • Homöopathie: In der Homöopathie sollen Aconitum napellus und Apis mellifica gegen die Beschwerden helfen. Lassen Sie sich in der Apotheke über die genaue Dosierung und Anwendung informieren.

Trinken Sie während einer Blasenentzündung keinen Kaffee und keinen schwarzen Tee, da sie schleimhautreizend wirken. Ebenso keinen Alkohol.  Ideal wäre es, wenn Sie in dieser Phase ebenfalls auf Milch, Zitrusfrüchte, Fleisch, Spargel, Spinat und scharf gewürzte Speisen verzichten. Essen Sie die genannten Obstsorten, die hilfreich gegen eine Zystitis sind, trinken Sie die genannten Tees und essen Sie viel Gemüse in dieser Zeit.

Tragen Sie bei Kälte ausreichend warme Kleidung (Schal, Mütze, lange Strumpfhosen, Kniestrümpfe, dicken, langen Mantel). Setzen Sie sich nicht auf kalte Steine, Stühle oder Parkbänke. Ziehen Sie nach dem Schwimmen im Schwimmbad rasch warme, trockene Kleidung an. Gehen Sie regelmäßig auf die Toilette. Bei der Blasenentleerung sollten Sie jedoch nicht pressen. Nach dem Sex sollten Sie etwas trinken und die Toilette aufsuchen. Wischen Sie sich als Frau immer von vorne nach hinten ab, damit keine Stuhlbakterien in die Harnröhrenöffnung gelangen können.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Bei einer Blasenentzündung und erst recht, wenn Sie eine der anderen oben genannten Erkrankungen befürchten, sollten Sie immer einen Arzt spätestens nach drei Tagen aufsuchen. Er wird Ihnen ein Antibiotikum verordnen. Ein Harnwegsinfekt kann eine Nierenerkrankung auslösen.

Eine Blasenentzündung oder Blasensteine können sehr lästig und schmerzhaft sein. Es gibt jedoch viele Hausmittel, die Sie anwenden können. Gute Besserung!

helpster.de Autor:in
Martina Ledermann
Martina LedermannMartina ist durch Ihre Bildung im Webdesign, JavaScript, HTML, CSS und Grafikdesign eine Expertin für Elektronik & Computer. Ihre Kenntnisse im Bereich Gesundheit sind durch ihre jahrelange Mitarbeit bei Deutschen Roten Kreuz beträchtlich.
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