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Boreout: Richtig erkennen & Gegenmaßnahmen

Frau schaut gelangweilt vom Büro aus dem Fenster heraus.
Frau schaut gelangweilt vom Büro aus dem Fenster heraus. © Johnny Cohen / unsplash.com
Das Thema Boreout mag nicht für viele Leute ein gängiger Begriff sein. Also was ist Boreout und wie erkennt man es richtig? Welche Gegenmaßnahmen können ergriffen werden? Gibt es überhaupt Merkmale, die auf eine mögliche Erkrankung hinweisen können? Wie können Betroffene selbst mit dem Boreout umgehen? Mit den richtigen Antworten auf die wichtigsten Fragen kann eine Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden.

Was versteht man unter Boreout?

Ein Boreout ist das Gegenteil eines Burnouts: Nicht die Überlastung, sondern die Unterforderung steht im Fokus. 

Menschen, die unter einem Boreout leiden, fühlen sich in ihrem Beruf unterfordert und gelangweilt. Sie haben das Gefühl, dass ihre Fähigkeiten und Potenziale nicht ausreichend genutzt werden. Dies kann zu einer emotionalen Leere, Unzufriedenheit und dem Verlust der Motivation führen.

Es gibt bestimmte Wesenszüge, die auf eine mögliche Erkrankung mit Boreout hinweisen können. Zum einen ist es die Tatsache, dass sich Betroffene häufig ausgelaugt und antriebslos fühlen. Sie haben das Gefühl, dass ihre Arbeit keinen Sinn mehr hat und es ihnen an Herausforderungen mangelt. Auch ein ständiges Gefühl von Langeweile und Unzufriedenheit können Indizien für ein Boreout sein. Wenn Menschen immer öfter motivationslos und demotiviert zur Arbeit gehen, sollten sie überlegen, ob ein Boreout die Ursache dafür sein könnte.

Daneben könnten mögliche körperliche Symptome, die auf eine Erkrankung andeuten können, Folgen eines Boreouts sein. Beispielhaft können hier Müdigkeit und Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme, Muskelverspannungen, Gewichtsveränderungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Immunschwäche genannt werden.

Was können Betroffene unternehmen?

Wenn man sich in einem Boreout befindet, ist es wichtig, dass man aktiv wird und Gegenmaßnahmen ergreift, um die Situation zu verbessern. Ein erster Schritt kann darin bestehen, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu kommunizieren. Dies kann bedeuten, dass man mit dem Vorgesetzten über seine Unzufriedenheit spricht oder möglicherweise eine andere Tätigkeit im Unternehmen anstrebt. Darüber hinaus ist es wichtig, sich selbst Ziele zu setzen und aktiv nach neuen Herausforderungen zu suchen. Dies kann beispielsweise durch Weiterbildung oder die Übernahme neuer Aufgaben geschehen.

Des Weiteren ist es hilfreich, seine eigene Arbeitsweise zu überdenken und möglicherweise neue Methoden und Techniken auszuprobieren. Manchmal kann schon ein kleiner Perspektivwechsel helfen, um wieder mehr Engagement und Motivation zu empfinden. Auch der Austausch mit Kollegen kann eine positive Wirkung haben, da sie möglicherweise ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder neue Perspektiven anbieten können. 

Zudem sollte man auch darauf achten, außerhalb der Arbeit genügend Ausgleich und Erholung zu finden, um dem Boreout entgegenzuwirken.

Was kann der Chef gegen Mitarbeiter unternehmen, die an Boreout erkrankt sind?

Auch Vorgesetzte spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung eines Boreouts. 

Es liegt an ihnen, Prozesse und Aufgaben so zu strukturieren und zu gestalten, dass Mitarbeiter ausreichend gefordert und motiviert werden. Dazu gehört es, die Bedürfnisse und Potenziale der Mitarbeitenden zu erkennen und ihnen Aufgaben zu übertragen, die ihren Fähigkeiten entsprechen. 

Durch regelmäßige Gespräche und Feedback können Vorgesetzte auch erkennen, ob sich Mitarbeiter unterfordert fühlen und entsprechend handeln.

Welche Gegenmaßnahmen können helfen?

Um einen Boreout zu heilen oder vorzubeugen, gibt es verschiedene Gegenmaßnahmen. 

Eine Möglichkeit besteht darin, den Arbeitsplatz zu wechseln oder neue Herausforderungen zu suchen, beispielsweise durch interne Jobrotation. 

Auch die Teilnahme an relevanten Weiterbildungen oder die Übernahme zusätzlicher Aufgaben können dazu beitragen, mehr Abwechslung und Motivation in den Arbeitsalltag zu bringen. 

Ein weiterer Ansatz ist die Schaffung von Freiräumen für kreative Projekte oder die Einführung von Jobenrichment-Maßnahmen, die die Tätigkeiten abwechslungsreicher gestalten.

Boreout ist ein Phänomen, das immer mehr Menschen betrifft und ernst genommen werden sollte. Die Erkrankung kann zu psychischen und physischen Problemen führen und somit negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Produktivität der Betroffenen haben. 

Es ist wichtig, dass sowohl Betroffene als auch Vorgesetzte aktiv werden und Gegenmaßnahmen ergreifen, um dem Boreout entgegenzuwirken. Durch eine gezielte Förderung der Fähigkeiten und das Schaffen von neuen Herausforderungen kann langfristig eine motivierte und zufriedene Arbeitsatmosphäre geschaffen werden.

Je nach Bedarfsfall können Sie zunächst auch professionelle Hilfe in Form einer psychologischen Therapie in Anspruch nehmen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Hausarzt, der Ihnen weitere Informationen hierüber erteilen kann. 

helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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