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Beuteschema - wie unsere Partnerwahl beeinflusst wird

Ein verliebtes Pärchen schaut sich tief in die Augen
Ein verliebtes Pärchen schaut sich tief in die Augen © bporbs / pixabay.com
Die Partnerwahl wird von vielen Faktoren beeinflusst. Wenn sich aber in verschiedenen Beziehungen die Partner/innen ähneln, kann man schon von einem Beuteschema sprechen. Was bedeutet das überhaupt und warum haben wir es?

Was bedeutet Beuteschema?

Der Begriff Beuteschema kommt ursprünglich aus der Tierwelt. Der Ausdruck bezeichnet das Erkennen geeigneter Beute von Fleischfressern. Wird das Beuteschema angesprochen, wird bei den Tieren der Jagdinstinkt und auch ein Fangverhalten ausgelöst. Im übertragenen Sinne ist dies bei uns Menschen ähnlich. Bei uns geht es dabei allerdings nicht um die Nahrungsbeschaffung, sondern um die Partner/innenwahl. 

Das Beuteschema entscheidet in einigen Fällen darüber, zu wem wir uns hingezogen fühlen und wer vermeintlich am besten zu uns passt. Hierbei geht es zum einen um das Äußere eines Menschen. Wir fühlen uns allgemein zu symmetrischen Gesichtern hingezogen, aber kleine Makel dürfen natürlich dabei sein. Für einige entscheiden auch schöne Augen, Zähne oder ein herzliches Lachen darüber, wie attraktiv jemand ist. Zum anderen geht es bei dem Beuteschema um den Charakter, individuelle Eigenschaften und Einstellungen.

Beuteschema bezeichnet allgemein, wenn jemand immer wieder mit dem gleichen Typ Mensch in einer Beziehung landet - äußerlich, innerlich oder auch beides. Es kann sich aber auch auf den Verlauf der Beziehung an sich beziehen.

So beeinflusst unser Beuteschema die Partnerwahl

Geht es sowohl um Äußerlichkeiten als auch um Charaktereigenschaften, wird unser Beuteschema von verschiedenen Lebensbereichen geprägt. Wenn uns schon in der Kindheit und Jugend bestimmte Menschen gut tun, fühlen wir uns auch im Erwachsenenalter von Personen angezogen, die diesen Menschen ähneln. Evolutionär gesehen ergibt das auch Sinn, denn bei der Fortpflanzung mit diesem Partner oder dieser Partnerin möchten wir möglichst vorteilhafte Gene weitergeben. 

Besonders die Beziehungen und emotionalen Verbindungen, die wir in den ersten drei Lebensjahren mit Bezugspersonen eingehen, prägen unsere spätere Partner/innenwahl. Das äußerliche Schema ist allerdings nur bedingt festgelegt, denn auch unser Geschmack verändert sich beispielsweise, wenn sich bestimmte Modeerscheinungen ändern. 

Auch im weiteren Verlauf des Lebens machen wir Erfahrungen, die unser Beuteschema beeinflussen. Hatten Sie in einer früheren Beziehung eine/n Partner/in, der/die Ihnen gut getan hat und mit dem/der Sie positive Erinnerung haben, wird der/die neue Partner/in eventuell ähnlich aussehen oder ähnliche Eigenschaften haben. Eine große Rolle spielt auch, wenn wir merken, dass der/die Andere einen ähnlichen Humor wie wir haben oder die gleichen Werte oder Ziele im Leben verfolgt. Man fühlt sich gleich vertraut und schwimmt auf derselben Welle.

Abgesehen von persönlichen, individuellen Erfahrungen spielt auch unser Umfeld und unsere Kultur eine Rolle, wenn es um die Partner/innenwahl geht. Außerdem wirkt eine Person für uns attraktiver, wenn sie ein offenes Lachen hat oder auch von anderen toll gefunden wird. Bezogen auf Erlebnisse aus der frühen Kindheit muss gesagt werden, dass hierbei vor allem Ängste und negative Gefühle eine Rolle spielen. Sie beeinflussen unser Denken und Fühlen so sehr, dass sie in erwachsenen Beziehungen wieder zum Vorschein kommen. Schon früh entwickeln sich bestimmte Glaubenssätze, die wir dann in einem/r Partner/in suchen. Wir möchten diese Erwartungen an uns und Beziehungen bestätigt wissen. Das ist der Grund, warum viele immer wieder an Partner/innen gelangen, die ihnen im Endeffekt schadet oder zumindest nicht gut tun. 

Wenn man sich dazu bereit fühlt, erlernte Muster durchbrechen zu können und offen für andere Menschen wird, führt das vielleicht zu einer Beziehung, die hält und in der beide Parteien glücklich werden. Das Beuteschema führt nämlich in den meisten Fällen zu kurzen Beziehungen, in denen Anforderungen gestellt werden, die meist unerfüllt bleiben. 

helpster.de Autor:in
 Linda Brandes
Linda BrandesLinda lebt und liebt Nachhaltigkeit in Haushalt & Zuhause. Auch ihre Begeisterung für Gestaltung und ihre vielfältigen Wohnerfahrungen (von WG bis Haus) spiegeln sich in ihren Beiträgen wider. Als Logopädin weiß sie um die Wichtigkeit der Kommunikation in Liebe & Beziehung.
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