Alle Kategorien
Suche

Betonfundament gießen - so erstellen Sie ein Fundament

Betonfundament für Industriebau
Betonfundament für Industriebau © Scott Blake / unsplash.com
Jedes Bauwerk, das mindestens einige Jahrzehnte überdauern soll, benötigt ein angemessenes Fundament. Je größer und schwerer der Bau werden soll, desto massiver muss das Fundament sein und es muss fast immer tief genug reichen, um auf gewachsenem Boden zu stehen oder frostsicher zu sein.

Vorbereitung für das Betonfundament

Ein Fundament, das komplett oder teilweise von Erde bedeckt ist, verlangt eine andere Schalung als etwa eines, das auf befestigtem Untergrund steht und nur von Luft umgeben wird. Im ersten Fall wird man vorteilhafterweise die Wandung der Baugrube mit ausnutzen, um die Schalung standfest zu machen. 

Eine frei stehende Schalung muss dagegen ringsum stabil genug sein, um dem Innendruck des frischen Betons standzuhalten. Eine Schalung ist immer nötig, unabhängig von der Form. Die Oberkante der Schalung muss mit der geplanten Bauhöhe übereinstimmen und in der Regel in Waage liegen. Soll im Fundament ein Hohlraum bleiben, führt kein Weg an einer doppelten Schalung vorbei. 

Stecken Sie die Maße exakt mit Stempeln im Boden ab und heben Sie je nach Bedarf die Baugrube aus. Für Bauten ohne professionelles Projekt sollten 40 cm Tiefe genügen. Damit der Boden ausreichend druckfest wird, verdichten Sie ihn nun mit einer Rüttelplatte, die Sie im Baumarkt leihen können. Isolieren Sie die Grube dann mit dafür geeigneter Folie gegen Grundwasser. Um die Standfläche frostsicher zu machen, füllen Sie danach ca. 15 cm Splitt ein, der ebenfalls verdichtet wird. Lassen Sie sich beraten, ob für Ihr Fundament eine Stahlbewehrung zu empfehlen ist. Sie muss dann maßgerecht vorgefertigt werden.

So bauen Sie die Schalung für ein Betonfundament

Je nach Größe und Form des benötigten Fundaments müssen Sie stabiles Bauholz haben. Besonders an den Ecken kommt es darauf an, die Schalbretter oder -platten gut an Konstruktionshölzern zu verschrauben. 

In Abständen von 0,7 bis 1 m sollten die Wände abgestützt werden, bzw. Sie verwenden Schraubspindeln, die die Wände zusammenhalten. Sparen Sie nicht mit Versteifungen durch Vierkanthölzer an den Abstützungen. Sie müssen bedenken, dass ein m³ flüssiger Beton eine Masse von ca. 1,2 t oder mehr hat. Die Abstützungen halten besser, wenn Sie sie nicht nur nageln, sondern Kerben in die Versteifung schneiden und die Abstützung dort einklinken. 

Am Boden werden die Abstützungen nicht nur eingeschlagen, sondern Sie graben eine flache Grube aus und hinterlegen das Holz mit einem größeren Stein, der sich nicht so leicht in die Erde drücken lässt. Das Ganze mit Keilen und Hammerschlägen auf Spannung bringen, dann kann es mit dem Betonieren losgehen.

So gießen Sie das Betonfundament

Wer nur ein kleines Fundament benötigt, ist unter Umständen besser beraten, wenn er die Beton-Mischung selber herstellt. Voraussetzung ist natürlich die Verfügbarkeit eines Mörtelmischers. Fertige Mischung in Säcken bietet Ihnen jeder Profi-Baumarkt an. Bei größeren Vorhaben wird sich Fertigbeton aus dem Mischwerk anbieten. Sind Sie nicht sicher, welche Betonqualität für Ihre Baustelle vonnöten ist, schauen Sie sich die Vorgaben in der DIN 1045 an.

Kann die Mischung nur von Hand eingebracht werden, sollten Sie das bei der Bestellung betonen. Dann wird das Mischwerk die Konsistenz des Betons auf diese Bedingung einstellen. Als Hilfsmittel bei Handarbeit ist die Schubkarre sehr nützlich. Bauen Sie sich eine Rampe bis an den Rand der Schalung, von wo Sie den Beton leicht in die Grube schütten können.

  1. Schütten Sie den Beton in die Grube.
  2. Achten Sie beim Einfüllen per Hand verstärkt darauf, dass der etwas steifere Beton in alle Hohlräume und Ecken gelangt.
  3. Klopfen Sie auch kräftig an die Schalung, damit sich die Masse verdichtet. Bei pumpfähiger Konsistenz schadet das übrigens auch nicht. Ein Stampfer aus einem schweren Holzstück ist dabei sehr behilflich.
  4. Ist die Grube zur Hälfte mit Beton gefüllt, bringen Sie gegebenenfalls die Armierung ein. Das Eisengeflecht ist immer zu empfehlen, wenn das Fundament größere Lasten tragen soll. Es verhindert Bruch oder Rissbildung und macht die Platte stabiler. Eine fertige Armierung ist nötig, damit die Arbeit ohne Pause beendet werden kann
  5. Platzieren Sie notwendige Eisen oder Anker bevor die Mischung abbindet. Mit einer Plane und der Gießkanne verhindern Sie Rissbildung im Beton durch allzu schnelles Abbinden bei praller Sonne.
  6. Zum Schluss ziehen Sie die Oberfläche mit einem Richtscheit ab, indem Sie es im Zickzack über die Schalung bewegen.
  7. Dann heißt es: Abwarten. Bis das Fundament ausreichend ausgehärtet ist, können 3 Wochen vergehen. Schützen Sie die fertige Platte vor Frost, Platzregen und Hitze.

Selbst ein Betonfundament zu gießen, ist mit der richtigen Vorbereitung und Schalung nicht schwer. Trauen Sie sich das Gießen selbst nicht zu, sollten Sie die Arbeiten einem Experten überlassen.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
Teilen: