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Behauptung, Begründung und Beispiel - überzeugend argumentieren

Zu jedem Streit gehört die richtige Strategie - in Form von Argumenten.
Zu jedem Streit gehört die richtige Strategie - in Form von Argumenten.
Argumente bilden einen wichtigen Teil der menschlichen Kommunikation, vor allem in Konfliktsituationen. Eine essenzielle Frage ist es dabei, wie ein Argument überhaupt beschaffen ist. Fakt ist, dass es immer aus Behauptung, Begründung und Beispiel besteht.

Argumente - das A und O in Konfliktsituationen

Wer sich nicht gern streitet und zudem gar nicht erst gut streiten kann, hat meist das Problem, dass er einfach nicht gut im Argumentieren ist. Andere hingegen sind wahre Meister darin, ihre Meinung logisch und fundiert herüberzubringen und können damit nahezu jeden Konflikt für sich entscheiden. Wer nicht von Natur aus mit einem Talent zum Argumentieren gesegnet ist, kann sich dieses häufig erarbeiten - schon Schopenhauer entwarf mit seinen Strategemen 36 Regeln, mit deren Hilfe man angeblich jede Diskussion gewinnen können soll. Ein wichtiger Grundsatz bei Schopenhauer und generell, wenn es um die Rhetorik in Streitfragen geht, ist der logische Aufbau von Argumenten.

Die Behauptung - der Beginn eines Arguments

  • Jedes Argument beginnt mit einer Behauptung. Stellen Sie sich beispielsweise folgende Situation vor: Ihr Partner schustert seit geschlagenen acht Stunden an einem Regal aus dem schwedischen Möbelhaus herum und Ihnen reicht es langsam.
  • Nun möchten Sie ihn davon überzeugen, dass er den Aufbau doch einfach an Sie abgeben soll. Mit einem lapidaren "Lass mich mal" wird sich Ihr in seinem Stolz gekränkter Gatte (oder Ihre Gattin) aber nicht abspeisen lassen, darum brauchen Sie Überzeugungskraft.
  • Der Versuch, ihn oder sie zu überzeugen, startet naturgemäß mit der oben erwähnten Behauptung. Diese könnte in dem Fall lauten: "Ich kann diesen Schrank viel besser und schneller aufbauen als du."

Schritt zwei - eine überzeugende Begründung

  • Die Behauptung steht nun allerdings noch ziemlich nackt und ohne viel Überzeugungskaft im Raum, denn behaupten können Sie natürlich vieles, doch dass es auch Hand und Fuß hat, müssen Sie erst beweisen.
  • Darum benötigen Sie nun eine gute Begründung, also etwas, das Ihre Ansicht unterstützt. Dies könnten beispielsweise Sätze sein wie: "Ich habe schließlich eine Schreinerausbildung" oder aber auch "Ich hatte schließlich meine alte Wohnung komplett mit Möbeln aus dem schwedischen Möbelhaus eingerichtet". Natürlich kann eine Begründung aber auch negativ aufgebaut sein: "Du warst nämlich noch nie gut im Handwerken."

Ein Beispiel komplettiert das Argument

Um vollständig und überzeugend zu argumentieren, fehlt Ihnen jetzt nur noch ein Beispiel. Hierfür müssen Sie in Ihrem Gedächtnis kramen und sich auf Fakten, auf etwas aus der realen Lebenswelt beziehen. Dies könnte beispielsweise sein: "Weißt du noch, als wir die Schrankwand im Wohnzimmer aufgebaut haben? Da hast du dir auf den Finger gehauen und ich habe den Rest allein gemacht." Nun haben Sie alles, was Sie benötigen, um Ihr Gegenüber von Ihrer Meinung zu überzeugen - außer, derjenige findet ein noch besseres Gegenargument à la "Du überschätzt dich, weil du von Natur aus dazu neigst. Du hast es schon beim Küchenaufbau getan, weshalb auch die Abzugshaube von der Decke geflogen ist."

helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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