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Baum des Lebens - dafür steht er

Der Baum des Lebens und seine Bedeutung
Der Baum des Lebens und seine Bedeutung © Simon Wilkes / unsplash.com
Der Baum des Lebens nimmt bei vielen Völkern der Welt eine besondere Stellung ein. Er steht für die Schöpfung und Fruchtbarkeit, gilt als kraftvolle Energiequelle und Ausdruck der kosmischen Ordnung. Doch wie hat er diese Bedeutung überhaupt erhalten?

Der Baum des Lebens: Verbindung zwischen Erde und Himmel

Der Baum des Lebens ist ein geheimnisvolles Symbol, das in zahlreichen Kulturen und Religionen weltweit auftaucht. Die bekanntesten Exemplare der heiligen Bäume sind die Esche und die Eiche. Durch den festen und breiten Stamm, dem üppigen Laubdach, der beträchtlichen Höhe (bis zu 40 Meter) und das enorme Alter sahen die Menschen in diesen Baumarten das lebende Zeichen einer göttlichen Kraft.

In Ihrem Glauben war der Lebensbaum Bindeglied der drei Ebenen unserer Welt. Seine Äste und die Baumkrone stellen die Verbindung zum Himmel und zum Kosmos her. Das verzweigte Wurzelwerk dringt bis zu den Ahnen in die Unterwelt vor. Der stabile Stamm befindet sich auf der Erde und verbindet die obere und untere Sphäre.

Der Baum des Lebens und seine spirituelle Bedeutung

Auch heute noch steht der Baum sinnbildlich für das Leben und für den ewigen Kreislauf aus Werden und Vergehen. Genau wie der Baum sich im Laufe der Jahreszeiten verändert, durchläuft auch der Mensch in seinem Leben diesen Zyklus bestehend aus Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Mit Blick auf seine spirituelle Bedeutung werden dem Baum des Lebens verschiedene Eigenschaften zugeordnet. Der dicke Stamm verkörpert außerordentliche Kraft, innere Stärke und ein beständiges Wachstum. Die tief reichenden Wurzeln symbolisieren die Bodenständigkeit. Die hoch hinauf ragenden Äste berühren scheinbar den Himmel. Sie streben dem Licht entgegen und vermitteln Freude und Freiheit, Zuversicht und Glück.

Bedeutung vom Baum des Lebens bei Kelten und Juden

Bei den Kelten stand der Baum des Lebens in unmittelbarer Verbindung mit der kosmischen Ordnung. Ähnlich wie der Weltenbaum (Yggdrasil) der nordischen Wikinger-Völker verschmolzen im Lebensbaum die Kräfte der Natur. Gleichzeitig war der Baum des Lebens das Zuhause der Götter und feinstoffliche Naturgeister. Ihre Aufgabe war es, sich um die 4 Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft zu kümmern.

Noch heute lebt ein alter (keltisch-germanischer) Brauch weiter: Eltern pflanzen nach der Geburt des Kindes einen Baum. Dieser Lebensbaum wächst mit dem Kind heran und er begleitet es fortan auf seinem Weg durch das Leben.

Im Judentum ist der Baum des Lebens ein Bild, das die Struktur des Universums und die Beziehung zwischen Gott und der Schöpfung darstellt. Der Baum in der Kabbala besteht aus zehn Sefirot, den göttlichen Emanationen, die verschiedene Aspekte Gottes repräsentieren. Diese Sefirot sind in drei Säulen angeordnet, die wiederum verschiedene Eigenschaften symbolisieren: die Säulen der Gnade, der Strenge und des Gleichgewichts. 

Jede Sefira auf dem Baum des Lebens repräsentiert eine bestimmte Eigenschaft oder einen Aspekt Gottes. Kabbalisten glauben, dass die spirituelle Reise darin besteht, die Sefirot zu durchlaufen und die mystische Einheit mit Gott zu erreichen.

Der Baum des Lebens als Sinnbild für das Paradies

Im Buddhismus symbolisiert der Baum die Unsterblichkeit. Buddha erlangte – in tiefer Meditation versunken – unter dem Baum des Lebens (auch Bodhibaum) die Erleuchtung. Im Christentum werden dem Baum des Lebens Fruchtbarkeit, Schöpfung und immerwährendes Leben zugewiesen. In der Bibel steht der Lebensbaum im Paradies neben dem Baum der Erkenntnis, von dessen Früchte Adam und Eva gekostet haben und als Folge aus dem Garten Eden vertrieben wurden. Im Islam ist der Baum des Lebens als Tubā bekannt. Er befindet sich im Paradies und steht für die Nähe zu Gott.

Der Baum des Lebens ist also ein universelles Symbol für die Verbindung zwischen den drei Welten, die in vielen Kulturen thematisiert werden: die Unterwelt, die physische Welt und die Astralwelt.

helpster.de Autor:in
Jana Stadelmann
Jana StadelmannJana ist Autodidaktin und Digitalnomadin aus der Tourismuswirtschaft und in vielen Ländern zuhause. Japanisch hat sie sich im Selbststudium beigebracht. Das zeigt ihre Begeisterungsfähigkeit Neues zu lernen aber auch ihr Wissen rund um verschiedenen Lernmethoden, das sie in der Kategorie Schule vermittelt.
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