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Bauen im Hochwassergebiet - darauf sollten Sie als Bauherr achten

Das Bauen in einem Hochwassergebiet sollte gut überlegt sein.
Das Bauen in einem Hochwassergebiet sollte gut überlegt sein.
Obwohl ein Grundstück an einem See oder Fluss mit Sicherheit seine Vorzüge hat, bringt das Bauen im Hochwassergebiet zahlreiche Risiken mit sich. Zudem kann das auch mit deutlich höheren Kosten verbunden sein.

Hochwasserschutz beim Bauen schon bei der Planung berücksichtigen

Eine besonders große Gefahr geht von Grundstücken aus, die nicht wesentlich höher liegen als ein angrenzendes Gewässer. Bezeichnend für ein Hochwassergebiet kann aber neben einem angrenzenden Gewässer, auch das Grundwasser sein, wenn dieses besonders hoch ist und durch andauernde Regenfälle noch zusätzlich ansteigt. 

  • Bevor Sie sich fürs Bauen im Hochwassergebiet entscheiden, sollten Sie sich bei der zuständigen Wasserbehörde oder der Gemeinde über zu erwartende Grundwasserstände erkundigen. 
  • Um die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sollten Sie darauf achten, das Haus so zu bauen, dass bei Hochwasser die Schäden am Haus so gering wie möglich gehalten werden können. Hilfreich und ratsam kann hier schon der Verzicht auf ein Kellergeschoss sein.

Schadenspotenzial im Hochwassergebiet minimieren

  • Wer ein Haus im Hochwassergebiet bauen will und trotz allem nicht auf ein Kellergeschoss verzichten möchte, dem bietet sich der Bau des Kellers als sogenannte 'weiße Wanne' oder 'schwarze Wanne' an. Bei einer weißen Wanne werden Außenwände und Bodenplatte aus Beton und als geschlossene Wanne errichtet. Bei einer schwarzen Wanne werden die betreffenden Teile des Gebäudes rundum mit Kunststoff- oder Bitumenbahnen versehen. 
  • Weiterhin ist es wichtig, besonders dichte Fenster im Keller einbauen zu lassen. Für den Fall von Hochwasser, bieten sich zudem spezielle Hochwasser- Schutzsysteme an. Einige Hersteller haben sich auf derartige Systeme spezialisiert. 
  • Gefahr für ein Haus besteht auch durch ansteigendes Grundwasser. Durch Auftriebskräfte, die bei ansteigendem Grundwasser entstehen, kann es zum Aufschwimmen des Hauses kommen und im schlimmsten Fall das Haus zerstören. Das kann dann passieren, wenn die Auftriebskräfte des Grundwassers stärker sind als das Gewicht des Hauses. Aus diesem Grund sollten Sie mit dem Bau gefährdeter Bauabschnitte dann beginnen, wenn jahreszeitlich bedingt, kein Hochwasser zu erwarten ist. 
  • Schon der Rohbau muss den Gegebenheiten eines Hochwassergebietes angepasst werden. Das heißt, dass die Gründung gut verankert sein und auf eine ausreichende Stärke der Kellerwände geachtet werden sollte. 
  • Besteht die Gefahr, dass ein Keller überflutet werden kann, sollten sowohl sämtliche Elektroinstallationen als auch die Heizung hochwassersicher gebaut werden. Besondere Vorsicht ist bei Öltanks geboten, diese sollten vor Auftrieb gesichert werden. Passiert das nicht, können die Öltanks Leitungen beschädigen, es kann Öl austreten. Um das zu vermeiden, sollte man beim Bauen in entsprechend gefährdeten Gebieten am besten auf eine Ölheizung verzichten. 
  • Sollte es zu einem Jahrhunderthochwasser kommen, kann es passieren, dass all diese Schutzmaßnahmen jedoch nicht ausreichen. Um dann letztendlich ein Aufschwimmen des Hauses zu verhindern, muss es in der Regel geflutet werden. Das führt zwar zu erheblichen Schäden, aber trotz allem nicht zum Totalverlust, wie beispielsweise ein Aufschwimmen.
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