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Ballannahme beim Fußball - Übungsvorschläge

Je besser die Ballkontrolle, desto besser der Spieler.
Je besser die Ballkontrolle, desto besser der Spieler.
Die großen Mannschaften der Welt machen es vor: Hochgeschwindigkeitsfußball. Absolut essenziell für eine solche Spielweise ist die perfekte Beherrschung des Passspiels. Hierfür ist wiederum eine gute Ballkontrolle vonnöten, besonders bei der Ballannahme. Diese lässt sich mit einigen Übungen deutlich verbessern.

Verschiedene Möglichkeiten der Annahme

Ganz besondere Wichtigkeit bei der Annahme eines Balles ist die Einschätzung: Kommt der Ball schnell? Wie weit wird er fliegen? Hat der Ball einen Spin? All diese Fragen müssen von einem Fußballspieler innerhalb kürzester Zeit beantwortet und in die entsprechende Reaktion umgewandelt werden, wenn er erfolgreich sein möchte. 

  • Die ersten Varianten beziehen sich auf flache Bälle. Hier gibt es weniger Möglichkeiten, um den Ball schnell unter Kontrolle zu bekommen. In der Regel wird der Ball mit dem Innenrist gestoppt. Dazu hält man die Innenseite des Fußes dem Ball entgegen. Sobald dieser auf den Fuß trifft, zieht man ihn ein Stück nach hinten - der Ball wird abgefedert und prallt nicht ziellos ab. Weiter wäre es möglich, den herannahenden Ball aufzuhalten, indem man mit einem Fuß "draufsteigt". Diese Art der Ballannahme birgt aber besonders bei Anfängern die Gefahr, zu langsam zu reagieren und den Ball damit zu verpassen.
  • Mittelhohe Bälle zu verarbeiten, zählt zu den schwierigeren Aufgaben. Oftmals ist es notwendig, sich im Vorhinein entsprechend zu positionieren, da der Ball in Bauchhöhe beispielsweise sehr schwer anzunehmen ist. In der Regel wird hier allerdings auch der Fuß verwendet. Gegebenenfalls ist ein Springen sinnvoll, das dem Spieler erlaubt, auch etwa hüfthohe Bälle besser zu kontrollieren.
  • Natürlich sollte ein guter Fußballer auch in der Lage sein, hohe Bälle zu verwerten. Annahmen mit dem Kopf sind kaum möglich, da der Ball zu weit wegspringen würde. Die wohl geeignetste Variante ist eine Brustannahme, die recht schnell und einfach geht. Auch denkbar wären die anspruchsvollen Annahmen mit dem Fuß, sobald ein hoher Ball auf dem Boden aufschlägt. Hier wird der Ball sozusagen "aus der Luft gefischt".

Geeignete Trainingsvarianten

  1. Die erste Übung beginnt mit der Annahme von flachen Bällen. Wie bei allen nachfolgenden Varianten auch ist es sehr von Vorteil, wenn Sie mit mindestens einem anderen Spieler zusammen trainieren. Die Ausgangsposition ist also folgende: Stellen Sie sich in etwa 10 Meter voneinander entfernt auf. Passen Sie nun zu Ihrem Gegenüber den Ball, möglichst präzise und mit Zug. Ihr Mitspieler hat nun die Aufgabe, den Ball möglichst rasch unter Kontrolle zu bekommen und Ihnen den Ball anschließend zurück zu spielen. Wenn Ihnen das zu einfach ist, stellen Sie ein Hütchen auf und spielen Sie den Ball einmal links und einmal rechts vorbei, sodass Ihr Partner den Ball einmal mit dem linken und einmal mit dem rechten Bein annehmen muss. Immer noch zu einfach? Stellen Sie sich mit dem Rücken zum Hütchen und drehen Sie sich erst auf ein Rufzeichen um: Je später der Ruf, umso weniger Zeit bleibt, um noch rechtzeitig reagieren zu können.
  2. Sobald Sie die erste Aufgabe sicher meistern, können Sie mit der vermeintlich schwierigeren beginnen: Der Annahme von mittelhohen Bällen. Hierbei ist es vor allem wichtig, den Ball richtig einzuschätzen. Oft ist es anspruchsvoll, mit dem Bein hüfthohe Bälle zu verarbeiten. Daher ist es oftmals sinnvoll, einige Schritte vor oder zurück zu machen, um sich selbst in die ideale Ausgangslage zu bewegen, um den Ball anzunehmen. Gegebenenfalls müssen Sie auch hochspringen, um kontrolliert annehmen zu können. Üben können Sie das Ganze wie bei flachen Bällen: Stellen Sie sich wieder gegenüber auf, dieses Mal jedoch deutlich weiter auseinander. In einer Spielsituation können Sie mittelhohe Bälle am ehesten aus großer Entfernung, beispielsweise bei einem Seitenwechsel, erwarten. Daher haben Sie auch länger Zeit, sich auf die Annahme vorzubereiten. Seien Sie auch hier immer bemüht, auch Ihr "schlechteres" Bein zu verwenden.
  3. Die Königsdisziplin, das Annehmen hoher Bälle, folgt als Nächstes. Hier braucht es wirklich viel Übung, um auf Dauer sicher zu werden. Lassen Sie Ihren Mitspieler den Ball in die Luft schießen und nehmen Sie ihn so gut wie möglich an. Die Entfernung können Sie hier beliebig variieren. Als Fortgeschrittener können Sie noch einen Schritt weiter gehen. Stellen Sie sich gegenüber auf, halten Sie den Ball in der Luft. Nennen Sie Ihrem Gegenüber eine Zahl, die dem anderen sagt, wie viele Berührungen er machen darf, bevor er den Ball wieder an Sie zurückspielt. Der Ball sollte den Boden nie berühren. Auch hier können Sie wieder abwechseln: Spielen Sie den Ball mit dem Kopf, den Oberschenkeln, der Hacke und wieder mit dem Fuß.

Wie bei fast allen Sportarten heißt es auch hier: Übung macht den Meister. Üben, üben und noch mal üben - die Ballannahme perfekt zu beherrschen, ist von immensem Vorteil.

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