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Baby überstreckt sich - das können Sie tun

Wenn sich das Baby überstreckt ist liebevoller Körperkontakt wichtig.
Wenn sich das Baby überstreckt ist liebevoller Körperkontakt wichtig. © Sarah Chai / www.pexels.com
Für frischgebackene Eltern ist es oft schwierig zu erkennen, wann das Baby ernsthafte Probleme hat und wie man dem Säugling in solchen Situationen helfen kann. Das Überstrecken ist so ein Fall, warum machen Babys das und ist das schlimm?

Ursachen für das Überstrecken beim Baby

Das Baby liegt auf dem Rücken und wirft den Kopf so weit nach hinten, dass der Nacken überdehnt wird und streckt gleichzeitig die Arme nach oben. So sieht es aus, wenn sich ein Baby überstreckt. Vorab schon mal, in den allermeisten Fällen ist das harmlos und man kann dem kleinen Erdenbürger helfen. Das Überstrecken kann unterschiedliche Ursachen haben:

Das Baby ist überfordert, das kommt häufig vor. Insbesondere wenn noch weitere Geschwister oder Haustiere mit im Haushalt sind. Für ein Baby sind das eine Menge Geräusche und Reize, die es zu bewältigen gilt. Durch das Überstrecken versucht das Kind auszudrücken, dass es ihm zu viel ist. Es versucht sozusagen, sich aus der Situation zu befreien.

Außerdem kann auch ein Wachstumsschub das Überstecken verursachen. Das Baby versucht auch hier mit der unangenehmen Situation fertig zu werden.

Babys, die durch einen Kaiserschnitt zur Welt gebracht wurden, können ein sogenanntes Geburtstrauma aufweisen. Durch das ruckartige Lösen aus der Gebärmutter kann es sein, dass sich Muskeln verhärten und eine Blockade im Halswirbelbereich entsteht. Da das schmerzhaft ist und ein Baby sich nicht anders artikulieren kann, macht es sich mit Schreien und Überstrecken bemerkbar.

Bauchschmerzen, Blähungen und Drei-Monats-Koliken machen Säuglingen oft zu schaffen. Durch das Schreien schlucken sie dann oft noch mehr Luft und das verstärkt die Beschwerden. In dem Fall überstrecken sie die Kinder häufig.

Reflux, also Sodbrennen, kommt bei Babys noch relativ häufig vor, denn der Muskel, der die Speiseröhre zum Magen verschließt, ist bei den Kleinen noch nicht so richtig ausgebildet. Außerdem ist der Winkelabstand von Magen und Speiseröhre relativ klein. Hier kann das Baby mit Überstrecken auf das Brennen reagieren.

Was kann man tun, um dem Säugling zu helfen?

Bei Überforderung sollte man mit dem Baby in einen ruhigen, gegebenenfalls zusätzlich abgedunkelten Raum gehen, es im Arm wiegen, ruhig mit ihm reden und ganz viel Körperkontakt geben. Das Baby will zur Ruhe kommen und man kann ihm dabei helfen. Nicht förderlich sind gutgemeinte Ablenkungen, denn das beruhigt nur kurz und dann ist die Reizüberflutung noch größer.

Auch bei Wachstumsschüben brauchen Säuglinge Ruhe und einen geregelten Tagesablauf und Routine. Das gibt dem kleinen Kind Sicherheit und Geborgenheit.

Bei Muskelverhärtungen und Blockaden ist es hilfreich, das Baby immer wieder einmal tagsüber auf dem Bauch liegenzulassen, natürlich unter Aufsicht. Das kann helfen, dass das Baby die Muskeln etwas anders belastet.

Bei Bauchschmerzen hilft es, das Baby im „Fliegergriff“ zu nehmen. Das bedeutet, dass man es wie ein kleines Faultier auf den Unterarm legt und das Köpfchen mit der Hand stützt. Auch ein warmes Kirschkernkissen und sanfte Bauchmassagen können von den schmerzhaften Blähungen befreien.

Gegen Reflux hilft es, wenn das Baby in Ruhe trinken kann, dann schluckt es weniger Luft und wenn es danach auf dem Arm, mit seinem Kopf auf Ihrer Schulter getragen wird, um aufstoßen zu können. Außerdem sollte das Kind nach der Mahlzeit erst einmal in Rückenlage, möglichst mit dem Oberkörper etwas aufrecht, liegen können und nicht in der Bauchlage.

Manche Eltern haben mit einem Osteopathen gute Erfahrungen gemacht, um eventuelle Blockaden zu lösen.

Sollten all diese Maßnahmen nichts bringen und das Baby überstreckt sich täglich mehrmals ohne offensichtlichen Grund, dann sollte man den Kinderarzt hinzuziehen, um die Ursache herauszufinden.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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