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Alte Kindersendungen - Topliste

Die "Heidi"-Idylle dieser Berglandschaft weckt nostalgische Erinnerungen an alte Kindersendungen.
Die "Heidi"-Idylle dieser Berglandschaft weckt nostalgische Erinnerungen an alte Kindersendungen.
Erinnern Sie sich auch gerne an alte Kindersendungen von früher? Besonders die 80er und 90er Jahre sind eine wahre Fundgrube für Liebhaber alter Serien. Tauchen Sie noch einmal ein in die Welt der damals so geliebten Figuren und Geschichten. Der Gedanke an "Pumuckl", "Nesthäkchen", "Heidi" oder die "Gummibärenbande" sorgt auch heute noch bei vielen Erwachsenen für leuchtende Augen.

"Hallo Spencer" - Kultserie der 80er

Wer erinnert sich nicht mit einem Schmunzeln an die Klappmaulfiguren Poldi, Kasimir, Nepomuk oder die Quietschbeus? Die Serie "Hallo Spencer" lief von 1979 bis 2001 im WDR, SWR und anderen Dritten Programmen. Insgesamt liegen 275 Folgen vor.

Die beliebte Puppenspielserie erzählt Geschichten aus dem Alltag der Bewohner eines fiktiven Dorfes. Hauptfigur ist Spencer, der sich von seiner Zentrale aus zu sämtlichen Bewohnern durchschalten kann. Weitere Figuren sind Spencers Gehilfe Elvis, dessen Freundin Lulu, sowie der Jungdrache Poldi und die Zwillinge Mona und Lisa.

Die alte Serie "Hallo Spencer" hat pädagogischen Anspruch, jedoch ohne moralischen Zeigefinger. Erinnern Sie sich noch an das wandelnde Lexikon "Lexi"? Kleine Zuschauer können viel von ihm lernen. Gleichzeitig nimmt ihn aber keiner richtig ernst, da seine Besserwisserei teils sehr ironisch zur Schau gestellt wird.

Der charakteristische Humor bei "Hallo Spencer" zeigt sich auf verschiedene Art und Weise: Eine der beliebtesten Figuren der Serie ist der Jungdrache Poldi. Dieser möchte immer besonders furchteinflößend erscheinen, ist aber im Grunde vollkommen harmlos. Sein permanentes "Ich will dir fressen!" gehört zu den beliebtesten Serienzitaten. Manche humoristischen Details sind dagegen nur mit Hintergrundkenntnissen verständlich, so dass sie Kindern entgehen. Eine ironische Note hat auch der Name der Band. Die drei Sänger nennen sich "Quietschbeus" - die Anspielung auf die tatsächlich existierenden Beach Boys ist unverkennbar. Ein weiteres witziges Detail ist die Tatsache, dass die Dorfbewohner die Zwillinge Mona und Lisa oft nur "die Mona Lisa" nennen. Die Ironie dieser Anspielung auf Da Vincis Gemälde ist offensichtlich. Auf diese Weise bietet "Hallo Spencer" nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen einen hohen Unterhaltungswert.

Alte Kindersendungen mit Bildungsanspruch - "Es war einmal das Leben"

"Es war einmal...das Leben" ist eine französische Zeichentrickserie aus dem Jahr 1986. Sie wurde in 26 Folgen ausgestrahlt und erschien 1990 erstmalig im Deutschen Fernsehen. Hier lief sie auf sowohl im Ersten, als auch im WDR und SWR.

Die Serie erklärt Kindern auf humorvolle und verständliche Weise den menschlichen Körper. Einerseits erfährt der Zuschauer, wie der Körper funktioniert und welches Organ welche Aufgaben übernimmt. Andererseits wird erklärt, was passiert, wenn etwas nicht in Ordnung ist, z.B. wenn ein Mensch krank ist.

Die Hauptpersonen sind Jugendliche, deren normaler Alltag erzählt wird, und die personifizierten Elemente in ihrem Körper. Hierzu gehören beispielsweise die roten und die weißen Blutkörperchen oder die Viren und Bakterien. Auch wenn sich die Serie an Kinder richtet, ist sie für Erwachsene ebenfalls sehenswert. So anschauliche und verständliche Erklärungen komplizierter Vorgänge finden Sie in keinem Lehrbuch!

"Meister Eder und sein Pumuckl" - Der berühmteste Klabauter der Welt

Die Kinderserie "Meister Eder und sein Pumuckl" erschien zwischen 1982 und 1989 in 52 Folgen. Grundlage der Geschichte ist die 1961 entstandene Hörspielserie von Ellis Kaut.

Neben dem Kobold Pumuckl ist der Schreinermeister Eder die Hauptfigur. Seine Rolle übernimmt Gustl Bayrhammer, der 1993 starb, worauf die Sendung eingestellt wurde. Wer die Serie kennt, wird sich kaum jemand anderen in der Rolle von Meister Eder vorstellen können. Ebenso unverwechselbar und unnachahmlich ist die Stimme von Hans Clarin als "Pumuckl".

Die Handlung spielt in München in der Werkstatt des Schreinermeisters Franz Eder. Dieser führt ein beschauliches Leben, bis eines Tages ein Kobold zu ihm kommt und alles durcheinander bringt. Pumuckl ist zwar ein ausgewachsener Kobold und Klabauter, verhält sich aber wie ein Kind. Er ist einerseits frech, widerspenstig und dickköpfig, hat aber ein gutes Herz und ist sehr wissbegierig. Weil Pumuckl die menschliche Welt nicht kennt, muss ihm Meister Eder scheinbar selbstverständliche Dinge erklären.

Dem erwachsenen Zuschauer offenbart sich hier ein augenzwinkernder Hang zur Selbstironie. Viele Dinge, die uns im Alltag selbstverständlich erscheinen, wirken aus der Sicht des Kobolds völlig unlogisch. Manch ein Zuschauer wird bei dieser Serie über die merkwürdigen gesellschaftlichen Gepflogenheiten oder Sprachgewohnheiten lachen.

Historische Kindersendungen - "Nesthäkchen"

Die Geschichte von Annemarie Braun, dem "Nesthäkchen" der Familie, spielt in Berlin zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Kinderserie lief 1983 als Weihnachtsserie im ZDF. Schon der Gedanke an die wunderschöne Titelmusik weckt Erinnerungen und lässt manche Augen leuchten.

Die Geschichte beruht auf den neun "Nesthäkchen"-Büchern von Else Ury. Während die Bücher Nesthäkchens gesamtes Leben erzählen, zeigen die sechs Folgen der Serie nur ihre Kindheit und Jugend. Annemarie Braun ist die jüngste Tochter eines angesehenen Arztes. Sie wohnt mit ihrer Familie in einem großen Haus in Charlottenburg und hat alles, was man sich als Kind nur wünschen kann. Als jüngstes Kind ist sie der Liebling der Familie und besonders der Vater und die Oma verwöhnen sie sehr.

Die ersten vier Folgen zeigen Nesthäkchens Kindergarten- und Schulzeit. In den zwei letzten Folgen reist Annemarie für ein Jahr nach Amrum, um eine Krankheit auszukurieren. Ihr Temperament und Eigensinn bringen sie auch hier immer wieder in abenteuerliche Situationen.

Die Serie "Nesthäkchen" ist mehr als eine schöne alte Kindergeschichte. Sie zeigt auch realistische Einblicke in das Leben eines vornehmen Arzthaushaltes zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Während Annemaries Mutter stets standesgemäß handelt, verhält sich ihre Tochter wie jedes andere Kind auch. Standesunterschiede kennt und beachtet sie nicht. So scheint es ihr völlig unverständlich, dass sie als Tochter eines Arztes nicht mit dem Sohn des Hausmeisters spielen darf. Am Schluss der Serie erhält die Geschichte tragische Untertöne durch den Ausbruch des Krieges. Eine symbolische Geste ist es, als Annemarie bei der Schifffahrt von Amrum ihre Puppe verliert. Der Verlust der Puppe ist gleichbedeutend mit dem Verlust ihrer Kindheit. Als sie zurückkommt, ist ihr Vater bereits darauf eingestellt, an der Front zu kämpfen.

Die gelungene Verbindung zwischen kindlichen Themen und realen historischen Ereignisse verschafft dieser alten Kinderserie ihren besonderen Charme.

Alte polnische Kindersendungen - "Die Kinder vom Mühlental" und "Janna"

Beide Kindersendungen wurden in den 80er Jahren in Deutschland ausgestrahlt. "Die Kinder vom Mühlental" beschreibt die Erlebnisse von sechs befreundeten Nachbarskindern in einem fiktiven Dorf in Polen. Hauptpersonen sind die Geschwister Stanni, Anja und Bärbel, die Zwillinge Jacek und Wacek und Martha. Besonders liebenswert ist, dass ein Storch den Zuschauern die Ereignisse erzählt. Dieser Storch, der Jacki heißt, kommt jedes Jahr im Frühling ins Mühlental, um die Menschen zu beobachten. Die für ihn merkwürdigen Gepflogenheiten kommentiert er in ironisch-liebevoller Art. Weil er die Menschen im Mühlental so gerne hat, entschließt er sich sogar, dort zu überwintern.

Der Charme der Serie besteht aus der ungekünstelten, natürlichen Art der Schauspieler. Im Zentrum steht ein idyllisches Kinderleben, das ebenso von Arbeit, wie auch von Spaß und Spiel geprägt ist. Besonders schön ist, dass auch die Erwachsenen Sinn für Humor haben. Gerade der Müllersgehilfe Philipp verhält sich manchmal eher wie ein Kind, als wie ein Erwachsener.

Die Serie "Janna" ist ebenfalls eine polnisch-deutsche Produktion. Regie führte, wie bei der Serie "Die Kinder vom Mühlental", Janusz Leski. Es liegen 15 Folgen vor, die 1989 im Deutschen Fernsehen erschienen. Obwohl die Handlungen der Serien nichts miteinander zu tun haben, gibt es eine Verbindung: Dieselben Schauspieler, die die Rollen von Anja und Stanni in der Vorgängerserie gespielt hatten, spielen hier die Hauptpersonen Janna und Julian. Jetzt sind sie vier Jahre älter und spielen keine Geschwister, sondern Anführer zweier rivalisierender Banden.

Die Kinderserie beschreibt die ärmlichen, aber herzlichen Verhältnisse in einem polnischen Dorf. Im Zentrum stehen neben der Rivalität der Banden auch die finanziellen Sorgen der Eltern. Trotz der realistischen Darstellung hat die Serie ein märchenhaftes Element: Janna erbt von ihrer Tante einen Zauberring, der ihr Wünsche erfüllt, wenn sie ihn dreimal dreht. Diese Zauberkraft ist jedoch so subtil, dass Janna oft erst später merkt, dass ihr Wunsch erfüllt wurde. Im Laufe der Folgen verändert sich das Verhältnis zwischen Janna und Julian. Aus den verfeindeten Anführern werden schließlich Freunde. Diese Entwicklung vollzieht sich jedoch schleichend und ohne unnötige Moralisierung. All diese Elemente machen die 15 Folgen zu einer gelungenen, leider heute nicht mehr ausgestrahlten Kinderserie.

"Heidi" - Alte Kindersendungen mit Charme und Symbolik

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Heidi, dem Waisenkind, dem Alm-Öhi und dem Geißen-Peter? Kaum eine Kinderserie hat einen solchen Kultstatus erlangt.

Die Geschichte beruht auf dem Romanen von Johanna Spyri (1880/81). Im Deutschen Fernsehen lief die Zeichentrickserie erstmalig 1977. Obwohl die 52 Folgen bereits 40 Jahre alt sind, ist der Name "Heidi" auch heute noch jedem Kind ein Begriff. Bemerkenswert ist nicht nur die ausgesprochen liebevoll erzählte Handlung, sondern auch die tiefere Symbolik. Werte, die in dieser Geschichte zählen, sind Freundschaft, Respekt, Ursprünglichkeit, Einfachheit und Liebe zur Natur. Ebenso berühmt wie die Figuren der Geschichte, sind die Berge, die Blumen und die Tiere - alles, was Heidi so wichtig ist. Als fünfjähriges Waisenkind bringt ihre Tante sie zu ihrem Großvater in die Alpen. Der Großvater gibt sich zunächst mürrisch und distanziert. Doch mit ihrem kindlich-unbeschwerten Temperament und ihrer liebenswürdigen Art bringt Heidi die eisige Mauer um sein Herz bald zum Schmelzen. Zusammen mit ihrem Großvater und ihrem Freund, dem Geißen-Peter, verbringt sie eine wunderschöne Kindheit.

Heidis Glück scheint abrupt zu enden, als ihre Tante sie nach Frankfurt bringen will. In einem hochherrschaftlichen Haus soll sie der kleinen Clara, die an den Rollstuhl gefesselt ist, Gesellschaft leisten. Heidi schließt schnell Freundschaft mit Clara und verbringt eine schöne Zeit mit ihr. Schließlich jedoch wird ihr Heimweh so stark, dass sie krank wird und vom Arzt die Berge zurückgeschickt wird. Die Freundinnen bleiben nicht lange getrennt, denn Clara besucht Heidi bei ihrem Großvater und lernt schließlich laufen.

Alte Kindersendungen wie "Heidi" gehören zu den schönsten, gerade weil die dort beschriebene Welt so sehr von unserer heutigen abweicht. Wer hätte sich nicht schon einmal auf eine einsame Berghütte gewünscht, fern von Elektrizität, Handys, Stress und Lärm? Für Kinder ist die Geschichte von Heidi ein spannendes Abenteuer. Für Erwachsene ist sie mehr als das: Nostalgiker und Fans dieser alten Kinderserie erkennen hier ein Symbol für eine heile Welt und eine unbeschwerte Kindheit, an die man sich gerne zurückerinnert.

 

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