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Alles über den Bleistift

Der Bleistift, eine der erfolgreichsten Erfindungen unserer Zeit.
Der Bleistift, eine der erfolgreichsten Erfindungen unserer Zeit.
Der Bleistift ist das wohl bekannteste Schreibgerät unserer Zeit. Sie finden ihn in Büros, auf Baustellen oder auf der Schulbank. Aber Bleistift ist nicht gleich Bleistift und mit Blei hat er auch nicht viel zu tun. Dafür gibt es weitere Geschichten und Fakten, die Sie vielleicht noch nicht wussten.

Jeder hat schon mal einen Bleistift in der Hand gehalten und benutzt. Über die Geschichte, und wie er zu seinem Namen kam, wissen aber die wenigsten Bescheid.

Geschichtliches zum Bleistift

  • Schon bei den Ägyptern vor circa 5000 Jahren wurde mit Bleigriffeln geschrieben und gezeichnet. Dabei füllten Sie Blei in Papyrus- oder Bambusrohre oder nutzten Bleistangen ohne Ummantelungen. Die Menschen machten sich die guten Abriebeigenschaften des Bleis zunutze.
  • Im 13. Jahrhundert verwendeten Künstler und Gelehrte schon Bleilegierungen zum Schreiben und Zeichnen. Zusätzlich löteten sie eine Silberspitze auf. Es war aber mühselig, mit dem "Silberstift" zu arbeiten. Neben den gesundheitlichen Folgen des giftigen Bleis musste auch noch das Papier aufbereitet werden, bevor man auf diesem gestalten konnte.
  • Die Geburt des Ihnen bekannten Bleistifts erfolgte Mitte des 17. Jahrhunderts in Borrowdale in England. Das dort gefundene Grafit formten die Menschen zu Stäben und setzten es in Holzgriffel ein.
  • Da die Menschen das Grafit fälschlicherweise immer noch für Bleierz hielten, entwickelte sich der Name "Bleistift".
  • Das "natürliche, reine Grafit" war sehr teuer, knapp und wurde auch vom Militär für Werkzeuge zum Herstellen von Munition benutzt. Deshalb kam es oft zu Lieferschwierigkeiten.
  • Der Wiener Joseph Hardtmuth versuchte deshalb den Grafitstaub mit Ton und Wasser zu vermischen, und es anschließend zu brennen. Mit Erfolg - sein Enkel entwickelte das Verfahren weiter und schaffte es, Bleistifte in 17 verschiedenen Härtegraden herzustellen.
  • Der Franzose Nicolas-Jacques Conté entwickelte 1795 ein bahnbrechendes Verfahren. Mit diesem war es möglich, aus minderwertigem Grafit aus Deutschland und Österreich Bleistifte herzustellen. Dazu pulverisierte er das Erz und schwemmte das Grafit aus.
  • Im 19. Jahrhundert entwickelten sich dann die bekannten Firmen Faber-Castell, Lyra, Schwan-Stabilo und Staedler um Nürnberg. Diese Firmen sind noch heute bei Schreibgeräten und Farben Marktführer.

Herstellung des Stiftes

Das heutige Herstellungsverfahren ist in den wesentlichen Teilen so geblieben, wie bei Hardtmuth und Conté. Deshalb bezeichnet man diese auch als Vater des modernen Bleistifts.

  1. Die Mine besteht aus einem Grafit-Ton-Gemisch. Je nach Härtegrad liegt der Grafitanteil zwischen 20 und 90 Prozent.
  2. Dieses Gemisch wird über Düsen zu einem Strang gepresst und auf Minenlänge geschnitten.
  3. Anschließend wird es im Ofen bei circa 160 °C getrocknet und später bei bis zu 1100 °C gebrannt. Hier können die Hersteller den Härtegrad mit der Temperatur und Brenndauer nochmals beeinflussen.
  4. Die Minen lässt man danach mit Palmöl und Wachsen ein, um die Abrieb- und Gleitfähigkeit des Bleistifts zu verbessern.
  5. Diese werden dann in genutete Bretter eingeklebt und zu Stiften zersägt. Die dafür am häufigsten verwendeten Hölzer sind Pinie, Zeder, Linde und Ahorn.

Härtegrade von Bleistiften

Je nachdem, ob Sie mit dem Bleistift zeichnen oder Bücher schreiben wollen, können Sie sich für einen anderen Stift entscheiden. Dabei haben Sie die Auswahl zwischen vier Haupt-Härtegraden.

  • Der weichste Bleistift hat die Bezeichnung "B", was für "Black" steht. Diese Stifte verwenden Künstler zum Zeichnen. Die "B"-Stifte sind (sehr) weich und schwarz. Eine weitere Unterteilung erfolgt von 2B bis 9B. Wobei gilt, je höher die Zahl, desto weicher und dunkler ist der Stift.
  • Die harten Bleistifte sind mit "H" für "Hard" gekennzeichnet. Auch hier finden Sie eine Unterteilung von 2H bis 9H. Verwendet werden diese Stifte vor allem für mathematische oder technische Zeichnungen.
  • Die Bleistifte, die zum Schreiben geeignet sind, haben die Bezeichnung "HB" für "Hard-Black" oder "F" für Firm. Diese sind die Stifte für den täglichen Gebrauch.

Auch wenn derzeit Smartphone und Tablet immer weiter auf dem Vormarsch sind, hat nach wie vor jeder einen Bleistift. Egal, ob als Druckbleistift oder im traditionellen Holzkleid mit Radiergummi, er wird uns nach wie vor täglich begegnen. Und eins ist sicher, so schnell wird er auch nicht aus unserem Leben verschwinden.

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