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500-Euro-Schein - Wissenswertes über den lila Schein

Eine Tüte voller Geldscheine!
Eine Tüte voller Geldscheine! © Lena Balk / unsplash.com
Viele Deutsche haben wohl kaum den 500-Euro-Schein schon einmal in Händen gehalten. Seit dessen Abschaffung sorgen sich viele Bürger im bargeldliebenden Deutschland was die Abschaffung des Bargeldes betrifft. Wie hat dieser Schein ausgesehen und was waren die Gründe für die Einstellung der Ausgabe?

Wie sah der 500-Euro-Schein eigentlich aus?

Nach einem EU-weiten Wettbewerb wurden alle Banknoten vom Österreicher Robert Kalina gestaltet. Die Vorderseite stellt ein oder mehrere Fenster oder Tore dar, während auf der Rückseite eine Brücke zu sehen ist, welche die Verbindung der einzelnen Länder der Europäischen Union symbolisieren soll. Daneben wurde unter anderem auch die Abkürzung der Europäischen Zentralbank sowie die Unterschrift des amtierenden EZB-Präsidenten abgebildet. Alle Noten gemeinsam ergeben die europäische Flagge. 

Die 500-Euro-Note wurde in der Farbe lila gestaltet und hatte die größten Maße im Vergleich zu allen anderen Scheinen.

Warum wurde der 500-Euro-Schein abgeschafft?

Die Europäische Zentralbank, kurz EZB genannt, ist die Währungsbehörde der Eurozone und somit für das Ende des 500-Euro-Scheins verantwortlich. 

Am 04. Mai 2016 hat der Rat der EZB entschieden, dass die Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote gegen Ende des Jahres 2018 eingestellt wird. Mit der Abschaffung sollte die Terrorfinanzierung, der Drogenhandel und die Geldwäsche eingedämmt werden.  Kriminellen sollte es erschwert, werden große Geldsummen nicht mehr so leicht zu lagern und zu transportieren.

Zudem war der 500-Euro-Schein ohnehin kaum im Alltag präsent, was sich aus einer Auswertung der im Umlauf befindlichen Noten ableiten ließ.

Viele Geschäfte akzeptierten den 500er auch nicht als Zahlungsmittel.

Behalten die bisherigen 500-Euro-Scheine ihre Gültigkeit?

Für Verbraucher hatte die Abschaffung der Note zunächst keine Folgen. Der Schein wird immer seine Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel behalten und kann auch nach der Einstellung der Ausgabe für Zahlungen genutzt werden.

Die nationalen Zentralbanken tauschten alle Banknoten der ersten Serie zum Nennwert in Banknoten der aktuellen Serie um. Es bestand somit keine Notwendigkeit, die 500-Euro-Scheine unmittelbar aus dem Verkehr zu ziehen und an die Zentralbanken zurückzuführen.  Er kann somit auf einen unbegrenzten Zeitraum bei den Banken umgetauscht werden.

Droht nun die Abschaffung des Bargelds?

Die Sorge vieler Bürger, die Abschaffung des 500 Euro-Scheins könnte das komplette Ende des Bargelds einleiten, ist jedoch unbegründet.  Die EZB stellte bei ihrer Entscheidung klar, dass die übrigen Scheine unangetastet bleiben. 

Anders sieht es jedoch bei den Cent-Münzen aus. Fünf Länder der Euro-Zone, darunter Belgien, Finnland, Irland, Italien und die Niederlande, haben bereits die 1 und 2-Cent-Münzen abgeschafft.  Das Bundesfinanzministerium macht derzeit keine Anstalten, die kleinen Cent-Münzen abzuschaffen.

Hat sich die Abschaffung des 500 Euro-Scheins gelohnt?

Die Abschaffung der 500 Euro-Banknote ist umstritten. Kritiker bemängeln, dass sich Kriminelle dadurch kaum abschrecken lassen. Die Eindämmung von Falschgeld wird dadurch nicht erreicht. Am meisten sind die 50-Euro-Scheine als Fälschung im Umlauf. 

Neben dem geringen Nutzen, den 500er abzuschaffen, entstanden auf der anderen Seite hohe Kosten für dessen Ende. Für den Umtausch neuer Banknoten mussten zahlreiche neue Scheine gedruckt werden, was Kosten von mindestens einer halben Milliarde Euro verursachte.

Umfragen zufolge will die Mehrheit der Bundesbürger auf Münzen und Scheine nicht verzichten. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung der Zahlungssysteme, wird deutlich, dass die Digitalisierung immer mehr auf dem Vormarsch ist. Es mag viele Vorteile bieten, bargeldlos zu zahlen. Aber auch der Nachteile sollte man sich bewusst sein.  Keinen Überblick mehr über das verfügbare Geld im Geldbeutel zu haben, kann viele Bürger in die Schuldenfalle locken. 

helpster.de Autor:in
Stephanie Wall
Stephanie Wall Stephanie hat sich über mehrere berufliche Stufen bis zur Steuerfachwirtin hochgearbeitet. Sie hat sich selbst das Ziel gesteckt, anderen finanzielles Wissen zu vermitteln, um sinnvoll mit Geld umzugehen und den eigenen beruflichen Werdegang sowie Karriere anzukurbeln.
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