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4-Tage Woche - Informatives zum Arbeitszeitmodell

Die 4-Tage-Woche kann für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Vorteile bieten
Die 4-Tage-Woche kann für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Vorteile bieten © StockSnap / pixabay.com
Die 4-Tage-Woche ist für viele Arbeitnehmer interessant und immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit diesem Arbeitsmodell. Doch wie kann man das bewerkstelligen und was gibt es dabei zu beachten?

Verschiedene Modelle für die 4-Tage-Woche

Grundsätzlich kann man eine 4-Tage-Woche auf verschiedene Weise einführen. Dabei ist es möglich, entweder die Wochenarbeitszeit anders aufzuteilen oder aber die bisherige Wochenarbeitszeit zu reduzieren.

4-Tage-Woche bei gleichbleibender Wochenarbeitszeit

In diesem Modell werden für einen Arbeitnehmer, der bislang 5 Tage in der Woche gearbeitet hat, Wochenarbeitsstunden umverteilt auf 4 Tage in der Woche. Für den Fall, dass dieser bislang 40 Stunden an 5 Tagen gearbeitet hat, werden diese 40 Stunden also nun auf 4 Arbeitstage mit je 10 Stunden täglicher Arbeitszeit verteilt.

4-Tage-Woche bei reduzierter Wochenarbeitszeit

In einem anderen Modell kann bei Einführung der 4-Tage-Woche auch die Wochenarbeitszeit verkürzt werden. Im genannten Beispiel würde der Arbeitnehmer dann statt 40 Wochenstunden eben nur noch 32 Wochenstunden arbeiten. In diesem Fall würde die tägliche Arbeitszeit gleich bleiben. Hierbei kann das Modell sowohl bei einem gleichbleibenden Gehalt als auch bei einem reduzierten Gehalt umgesetzt werden.

Soll das Gehalt gleich bleiben, kann dies zu einer hohen Motivation des Arbeitnehmers führen. Für den Fall, dass dieser das gleiche Arbeitsergebnis in der verkürzten Wochenarbeitszeit leisten kann, bedeutet dies auch eine Produktivitätssteigerung für den Arbeitgeber. Dadurch hätte auch ein gleichbleibendes Gehalt für den Arbeitgeber keine Nachteile.

Alternativ kann das Gehalt der reduzierten Stundenzahl angepasst werden. In diesem Fall steht dem Arbeitnehmer dann auch nur ein gemindertes Entgelt zur Verfügung, das langfristig dann auch zu einer geringeren Rente führt. In diesem Fall besteht der Vorteil für den Arbeitnehmer ausschließlich in zusätzlicher Freizeit, die er privat nutzen kann. Weiterhin kann natürlich auch eine Mischform aus beiden Modellen umgesetzt werden, bei der ein Arbeitnehmer eine etwas reduzierte Wochenarbeitszeit hat und dies teilweise beim Gehalt ausgeglichen wird. 

Was bedeutet die 4-Tage-Woche für Teilzeitkräfte?

Im Gesetz zur Regelung der Beschäftigung von Teilzeitkräften ist festgelegt, dass diese nicht diskriminiert werden dürfen. Für den Fall also, dass ein Arbeitgeber mit Vollzeitarbeitnehmern eine Umstellung der Arbeitszeit auf eine 4-Tage-Woche vereinbart bei gleichem Gehalt und reduzierter Stundenzahl, ist dies als Lohnerhöhung zu begreifen. Da jedoch Arbeitnehmer, die bereits in Teilzeitarbeit beschäftigt sind, davon nicht profitieren können, müssen hier ebenfalls Anpassungen getroffen werden. 

Vor- und Nachteile der Einführung einer 4-Tage-Woche

Vorteilhaft für einen Arbeitgeber kann die Einführung einer 4-Tage-Woche vor allen Dingen deshalb sein, weil es seine Attraktivität steigert. Dies kann die Gewinnung von Fachkräften erleichtern und Mitarbeiter stärker an das Unternehmen binden. 

Für Arbeitnehmer kann eine 4-Tage-Woche auch zu einer Produktivitätssteigerung führen durch eine verbesserte Work-Life-Balance und die dadurch erhöhte Flexibilität. Sie kann auch der Sicherung von Arbeitsplätzen diesen, z. B. bei Absatzproblemen, wenn eine reduzierte Wochenarbeitszeit mit einem angepassten Gehalt vereinbart wird.

Nachteilig kann bei der Einführung jedoch sein, dass das neue Modell ggf. zu Arbeitszeitverstößen führt und es durchaus auch eine Kostenbelastung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bedeuten kann, je nachdem, welches Entgeltmodell gewählt wird.

Grundsätzlich bedarf es für die Einführung einer 4- Tage-Woche einer rechtlichen Regelung. Diese kann durch einen neuen Arbeitsvertrag, eine Zusatzvereinbarung zum bestehenden Arbeitsvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder aber auch durch einen Tarifvertrag gestaltet sein. 

Die 4-Tage-Woche ist für viele Arbeitnehmer attraktiv und kann auch für Arbeitgeber durchaus Vorteile bieten. Sie wird heute in immer mehr Unternehmen angestrebt, in unterschiedlicher Ausgestaltung. Und wer weiß, was die Zukunft noch so bringt.

helpster.de Autor:in
 Stella Körner
Stella KörnerStella ist als Wirtschaftswissenschaftlerin unsere Expertin für Geld und Finanzen. Sie publiziert regelmäßig zu Wirtschaftsthemen und Beruf & Karriere.
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