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Der pazifische Feuerring - Informatives über eine Krisenregion

Der pazifische Feuerring ist ein Vulkangebiet
Der pazifische Feuerring ist ein Vulkangebiet
"Ring of Fire" wird er genannt, der pazifische Feuerring. Wie der Name schon sagt, muss man ihm rund um den pazifischen Ozean, genauer um die pazifische Platte suchen. Hier brechen die Mehrzahl aller Holozän-Vulkane aus, die dem Gebiet diesen feurigen Namen gaben.

Der pazifische Feuerring erstreckt sich über große Distanzen

  • Beginnend vom höchsten Vulkan (Mount Ruapehu), der sich mit 2797 Kilometern über Neuseeland erhebt, zieht sich der pazifische Feuerring an der australischen, eurasischen, nordamerikanischen und südamerikanischen Kontinentalplatte entlang und bildet damit eine Art "Grenzverlauf" zur pazifischen Kontinentalplatte. Viele Inselbögen, wie zum Beispiel die japanischen Ryükyü-Inseln, die Kurilen, Aleuten, Salomonen, Neuguinea, die Philippinen und Marianen, zählen durch ihre Vulkantätigkeiten zum pazifischen Feuerring. In der Antarktis, die sich letztendlich noch anschließt, sei der Mount Erebus Vulkan genannt, der etwa 3794 Meter Höhe misst.
  • Der Ausdruck pazifischer Feuerring entspricht einer recht genauen Gebietsbeschreibung, denn im Verlauf dieses Kontinente verbindenden Ringes treten Vulkane, Geysire und Erdbeben verstärkt auf. Die Erde erstreckt sich von der Erdkruste über den oberen Erdmantel zum unteren Erdmantel bis zum äußeren und inneren Erdkern. Zwischen der Erdkruste und dem Erdmantel befindet sich eine Art "elastischer" Mantel. Dieser wird Lithosphäre genannt und kann bis zu 210 Kilometer tief verlaufen. Vulkane am pazifischen Feuerring entspringen zu zwei Dritteln dem jüngsten Zeitabschnitt der Lithosphäre, dem sogenannten Holozän. Die Fließfähigkeit der Lithosphäre ist daher verantwortlich, dass sich der feste Erdmantel durch Vulkan- und Geysir-Tätigkeit verändert.
  • Erdbeben in den Gebieten um den pazifischen Feuerring sind  keine Seltenheit, verschieben die Erdmassen im Bereich der Lithosphäre und bereiten Explosionsöffnungen für Vulkanausbrüche vor. In der Regel setzen sich diese Erdbeben aus Vor-, Nach- und Hauptbeben zusammen. Starke Erdbeben, wie zum Beispiel 2013 in Manila, zerstören nicht nur Bauten, Straßen und Häuser, sondern töteten auch 180 Menschen. Diese  Naturkräfte sind so gewaltig, dass Erdrutsche und Tsunamis (Erdbebenwoge) entstehen können.
  • Die gewaltigsten Erdbeben erleben Menschen und Tiere im Bereich des pazifischen Feuerrings. Damit einhergehend verändert sich langsam die Erdkruste, denn die starken Erdbeben führen zu vermehrter Vulkanaktivität, durch die Magma explosiv oder effusiv aus dem Erdinneren an die Oberfläche transportiert wird. Explosive Vulkanausbrüche um den pazifischen Feuerring bilden große Krater und geben neben Gesteinsmassen gefährliche Gase an die Oberfläche ab. Bei effusiven Eruptionen (Hervorbrechen) ist der Gasanteil geringer. Grundsätzlich überfluten bei einem Vulkanausbruch Lavaströme (eruptiertes Magma) die Erdkruste und konservieren alles Lebende und Gebaute.
  • Die Vulkantätigkeit sowie die Erdbeben um den pazifischen Feuerring verändern die kontinentale und ozeanische Erdkruste. Der Pazifische Feuerring ist daher, über Jahre hinaus, sicherlich der Gefahr grundlegender, kontinentaler Verschiebungen ausgesetzt.

In Vulkangebieten lebt es sich nicht nur gefährlich

  • Für die Menschen rund am pazifischen Feuerring bringt das Leben große Gefahren aber auch Nutzen mit sich. Je dichter ein betroffener Kontinent besiedelt ist, desto unausweichlicher ist die Situation, dass viele Menschen nahe der Erdbeben- und Vulkanzone leben müssen. Die Vulkanasche versorgt die umliegenden Böden mit hervorragendem Nährstoff, sodass die Ländereien sehr ertragsreich sind. Das Magma bringt in Form von kochenden Quellen (Geysir) das erhitzte Sickerwasser an die Oberfläche, welches durch Kraftwerke in Strom verwandelt werden kann. Vulkangestein wird nicht selten für Thermalquellen und andere Heilungsarten verwendet.
  • In der Regel haben sich die Menschen, die in den Vulkanebenen leben, auf die Gefahrensituation eingestellt und beobachten Erdbeben und Vulkane, um Voraussagen treffen zu können. Aktive Vulkane geben den Menschen daher gewisse Anhaltspunkte, während ein weniger aktiver Vulkan schwerer einzuschätzen und daher gefährlicher ist. Ein Vulkanausbruch ist mehr als lebensgefährlich und begräbt kilometerweit die Erdkruste mit Lava. In entsprechendem Abstand existieren dennoch Städte, leben Menschen und Tiere.
  • Nicht immer gelingt eine frühzeitige Evakuierung der Gebiete. Dennoch ist die Faszination und Nutzbarkeit, die die Vulkanerde ausströmt, so groß, dass sogar große Naturschutzgebiete entstehen. Von einigen Lava-Naturschutzgebieten ist bekannt, dass urzeitliche Wälder oder bedrohte Tierarten Lebensqualität nutzen, weil sie durch die Nähe zum Vulkan von menschlicher Besiedlung fern unbedrängt leben können.
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