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"Stein im Brett" - Herkunft und Bedeutung der Redewendung

Um gemocht zu werden Bedarf es auch eines Brettes.
Um gemocht zu werden Bedarf es auch eines Brettes.
Es gibt Redewendungen, deren Bedeutung sich mit ein wenig Nachdenken von selbst erschließt. "Einen Stein bei jemandem im Brett haben" gehört nicht dazu. Wenn Sie wissen wollen, was es mit dieser ungewöhnlichen Redewendung auf sich hat, sollten Sie die Erklärung im folgenden Artikel lesen.

Das bedeutet das Sprichwort

  • Bei jemandem einen Stein im Brett zu haben, bedeutet so viel wie, dass man die Gunst oder das Wohlwollen einer Person genießt. Es handelt sich also auf jeden Fall um einen erstrebenswerten Zustand. Ein Beispiel für die Verwendung wäre: "Paul wird mir die Hausaufgaben bestimmt geben, ich habe ein Stein bei ihm im Brett."
  • Für gewöhnlich wird die Redewendung als umgangssprachlich angesehen. Eine Verwendung in der gesprochenen Sprache oder im Rahmen eines belletristischen Werkes ist also legitim. In einer wissenschaftlichen Publikation oder in einem offiziellen Schreiben sollten Sie sich des Ausdrucks aber nicht bedienen.

Zum Ursprung vom Stein im Brett

  • Der erste Beleg der Redewendung findet sich in einer Sprichwortsammlung, die der deutsche Reformator Johannes Agricola im Jahre 1529 veröffentlichte. Die Redewendung steht in engem Zusammenhang mit dem Spiel "Puff", das nicht nur der Vorläufer des allgemein bekannten und beliebten Würfelbrettspiels Backgammon war, sondern auch den Namen "Puff" als Synonym für Bordelle prägte (da man hier das Spiel spielte).
  • Das Sprichwort entstand daher, weil ein Spieler, der zwei Spielsteine nebeneinander auf dem Spielbrett positionierte, einen entscheidenden Spielvorteil hatte. Vorausgesetzt, der Mitspieler musste diese noch passieren.
  • Da es sich bei der Situation im Spiel für den Mitspieler eigentlich um eine negative solche handelt, ergibt die Redewendung "einen Stein im Brett haben" in der heutigen Bedeutung nur dann Sinn, wenn man Sie vom unmittelbaren Spiel löst. Man selbst hat also nicht einen gut platzierten Stein auf dem Spielfeld und kann seinen Gegner so besiegen, vielmehr ist man für ihn dieser gut positionierte Stein. Man hält ihm also den Rücken frei. Hieraus entwickelte sich besagter Ausdruck.
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