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Woher kommen Sprichwörter? - Wissenswertes zu Sprichwort und Redewendung

Sprichwörter beruhen auf einem kollektiven Sprachverständnis.
Sprichwörter beruhen auf einem kollektiven Sprachverständnis.
Sprichwörter und Redewendungen sind in aller Munde. Oft werden sie bei passenden Gelegenheiten wie selbstverständlich genutzt, doch woher diese Phrasen kommen, ist nicht immer genau bekannt.

Sprichwörter - woher kommen sie und was genau versteht man darunter?

  • Sprichwörter sind in prägnante Sätze gefasste (Lebens-)Erfahrungen, die, da sie in ihrer Bedeutung allgemein anerkannt wurden, in den Sprachgebrauch übergegangen sind.
  • Die Antwort auf die Frage, woher die Gewohnheit Sprichwörter zu nutzen, stammt, ist wahrscheinlich in der menschlichen Verhaltensweise zu suchen, wesentliche Erfahrungen möglichst einfach und verständlich weiterzugeben.
  • Bereits im hohen Mittelalter – ab dem zwölften Jahrhundert – kamen in Rhetorikschulen Empfehlungen auf, solche bildhaften Formulierungen zu verwenden, um selbst komplizierte Sachverhalte auf den Punkt zu bringen.
  • Sprichwörter sprechen, im Gegensatz zur Redewendung, ein gemeinschaftliches bildhaftes Vorstellungsvermögen der Zuhörer an, das heißt auch, dass sie auf dem kollektiven Erfahrungsschatz der jeweiligen Kultur beruhen.
  • Die Lehre von den Sprichwörtern wird innerhalb der Sprachforschung Parömiologie genannt.
  • Beispiele für Sprichwörter sind: „Nachts sind alle Katzen grau“, „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, „Viele Köche verderben den Brei“.

Redewendungen

  • Bei einer Redewendung handelt es sich um ein Idiom. Das bedeutet, der Sinn der einzelnen Wort- oder Satzbestandteile lässt nicht auf die Gesamtbedeutung schließen. Beispiel für ein Idiom ist die „Gretchenfrage“.
  • Die Lehre von der Herkunft, dem Gebrauch und der Bedeutung von Redewendungen wird Phraseologie genannt.
  • Um als Zuhörer hinter die Bedeutung einer Redewendung zu kommen, ist häufig ein spezielles Hintergrundwissen wesentlich, da sich die jeweilige Aussage ansonsten nicht unbedingt erschließt. Auf die Gretchenfrage bezogen, ist es beispielsweise hilfreich zu wissen, woher dieser Ausdruck stammt und worauf er sich ursprünglich bezieht, nämlich auf eine (entlarvende) Gewissensfrage in Goethes „Faust“.
  • Eine Eigenheit, die das Verständnis einer Redewendung erschweren kann, ist, dass eine solche Phrase auch anders als in der übertragenen Bedeutung begriffen werden kann. So kann mit dem Satz „Das Spiel ist aus“ einmal ganz direkt das Ende eines Spiels gemeint sein, aber auch die Aussage, dass eine (versteckte oder geheime) Handlung aufgedeckt wurde.
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