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Kirschbaum schneiden

Schneiden ist beim Kirschbaum mehr als nur Kosmetik.
Schneiden ist beim Kirschbaum mehr als nur Kosmetik.
Das Schneiden des Kirschbaums sorgt für einen gleichmäßigen Wuchs und große saftige Früchte, die Sie darüber hinaus gut ernten können.

Warum schneiden wichtig ist

Kirschbäume neigen zu einem kräftigen und dichten Wuchs. Das Innere der Krone bekommt wenig Licht, dort gibt es kaum Blätter und Kirschen. Insgesamt entstehen sehr viele kleine Früchte.

Dies ist von der Natur beabsichtigt, denn für den Fortbestand der Bäume sind die Kerne mit dem Samen wichtig. Das von den Menschen geschätzte Fruchtfleisch entsteht nur, um Vögel anzulocken, welche die Saat verteilen. Je kleiner und zahlreicher die Kirschen sind, umso mehr Samen werden verbreitet.

Der Schnitt sorgt für große Früchte, die Anzahl verkleinert sich durch ihn. Sie entfernen bei der Pflegemaßnahme nach innen wachsende Zweige und altes Holz, das nicht mehr trägt.

Des Weiteren erreichen Sie durch das Schneiden, dass der Baum nicht zu groß wird. Sie können ihn besser abernten. Dies ist besonders wichtig, da das Holz der Bäume leicht bricht, wenn Sie eine Leiter daran legen.

Zeitpunkt für den Schnitt

Im Hinblick auf die richtige Zeit für den Rückschnitt gehen die Expertenmeinungen auseinander. Sie sind sich lediglich einig, dass der Herbst ungeeignet ist, da feuchtes Wetter Schimmel im Holz begünstigt.

Erfahrene Obstbauern schneiden entweder direkt nach der Ernte oder im Sommer. Da an einem belaubten Baum schwer zu erkennen ist, welche Triebe stören, ist es für Laien besser, im Winter zu schneiden. Geeignet ist auch das zeitige Frühjahr, bevor die ersten Knospen austreiben.

Das passende Werkzeug wählen

Für jüngere Bäume reichen zwei Scheren. Verwenden Sie eine normale Gartenschere für Holz bis zu einem Durchmesser von 1,5 Zentimetern. Für dickere Äste brauchen Sie eine etwas kräftigere Astschere.

Wollen Sie einen älteren Baum stark zurückschneiden, ist eine gute Säge erforderlich. Nehmen sie diese, wenn Sie einen Ast nicht mit der Astschere problemlos durchtrennen können.

Verzichten Sie auf Geräte, die Ihnen ermöglichen, vom Boden aus hohe Äste zu durchtrennen. Mit diesen sind präzise Schnitte nicht möglich. Sie müssen deutlich sehen, was Sie zerschneiden.

Schnitt eines jungen Kirschbaums

Je jünger der Kirschbaum, umso wichtiger ist es, zeitnah einzugreifen. Dies gilt für Süßkirschen und für Sauerkirschen. Später reicht meist ein Erhaltungsschnitt im Jahr.

Gehen Sie nach dieser Liste vor:

  • Nach innen wachsende Triebe sofort entfernen.
  • Bei sich kreuzenden Trieben oder solchen, die sich berühren, einen von beiden am Stamm abschneiden.
  • Senkrecht nach oben wachsende Wassertriebe sofort beseitigen.
  • Leittrieb (Stamm) kappen, wenn die gewünschte Wuchshöhe erreicht ist.
  • Steil in die Höhe wachsende Triebe am Ansatz abschneiden.

Alte verwachsene Bäume verjüngen

Falls die Krone zu einem wirren Knäuel verwachsen ist, brauchen Sie den Baum nicht zu fällen. Ein radikaler Rückschnitt reicht aus.

Wichtig: Entfernen Sie niemals lange Äste direkt am Stamm. Das Gewicht des angeschnittenen Astes kann den Baum spalten. Kürzen Sie Äste, die Sie entfernen wollen von außen nach innen, um das Gewicht zu reduzieren. So müssen Sie auch vorgehen, wenn Sie eine schwere Krone kappen.

  • Den Leittrieb knapp über einem fast waagerecht wachsenden Ast in der gewünschten Höhe durchsägen.
  • Nach innen wachsende Äste entfernen.
  • Von sich kreuzenden Trieben einen am Stamm kappen.
  • Jeden Ast, der einen anderen behindert entfernen.
  • Senkrecht nach oben wachsendes Holz abschneiden.
  • Abschließend so viele Äste kappen, dass die Krone locker wirkt. (Vorstellung: Eine Katze sollte durchspringen können)

Wundversorgung des Baums

Über die Versorgung der Wunden sind sich die Experten so uneinig wie über den richtigen Zeitpunkt des Baumschnitts. Manche schwören auf Wachs oder Wundverschlussmittel, damit keine Keime in das Holz eindringen. Andere sind sich sicher, dass diese Mittel den Baum am Überwallen der Wunden hindern. Außerdem sehen Gegner der Mittel die Gefahr, dass sich Keime unter dem Wundverschluss besonders gut vermehren, da das Holz dort feucht bleibt.

Fakt ist, dass ein Kirschbaum einen glatten Schnitt am Stamm ausgezeichnet verschließt und mit Rinde überwuchert. Kleine Schnittwunden an den Ästen trocknen bei trockenem Wetter schnell ab. Keime haben keine Chance, sich zu vermehren.

Bei zerfranstem Holz sieht dies anders aus. Es ist allerdings sinnvoller für einen glatten Schnitt zu sorgen, statt auf eine solche Wunde ein Verschlussmittel aufzutragen.

Es gibt nur einen Grund, solche Produkte zu verwenden. Dieser ist gegeben, wenn Sie bei feuchter Witterung schneiden müssen, beziehungsweise in den Tagen nach dem Schnitt mit Regen zu rechnen ist.

Verzichten Sie nicht darauf den Kirschbaum zu schneiden, weil Sie Angst haben etwas falsch zu machen. Der Schnitt ist nicht schwierig. Wenn Sie den einen oder anderen Ast zu viel oder zu wenig entfernen, ist dies keine Katastrophe.

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