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Wo lebt die braune Einsiedlerspinne?

Einsiedlerspinne mit Geige auf dem Rücken
Einsiedlerspinne mit Geige auf dem Rücken
Einsiedlerspinnen gehören zu den weltweit rund 100 Spinnenarten, deren Biss auch für den Menschen sehr gefährlich sein kann. Ihr Gift wirkt zytotoxisch und führt zu Nekrosen, die nur langsam oder gar nicht heilen. Das Tier lebt im Verborgenen und ist durch eine helle oder braune Farbe gut getarnt.


Zu Recht wird vor dem Biss der braunen Einsiedlerspinne gewarnt. In Regionen, wo sie häufig lebt, sollten Sie wissen, woran Sie die Tiere erkennen und worauf Sie achten müssen.

Kleine, braune Spinne mit starkem Gift

  • Die braune Einsiedlerspinne (Loxosceles reclusa) lebt in Nordamerika und dort bevorzugt in wärmeren Regionen. Es ist also nicht auszuschließen, dass Sie auch in milden Lagen Deutschlands und Europas auf diese Spinne treffen könnten.
  • Ihr zytotoxisches Gift wirkt meistens lokal. Das bedeutet, es greift die Haut um den Biss herum an. Zunächst erfolgt dieser schmerzlos, sodass er oft nicht bemerkt wird. Innerhalb weniger Stunden treten dann Schmerzen ein, die Haut rötet sich und es können schwere Nekrosen entstehen. Es sind auch Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen möglich.
  • Das griechische Wort "nekros" bedeutet "Leichnam". Das umschreibt die Krankheit treffend, denn eine Nekrose wird als Absterben von Gewebe- und Körperteilen aufgrund von ungenügender Blutzufuhr definiert. Zum Glück führt nicht jeder Biss zu unheilbaren Wunden, auf eine langsame Heilung müssen Sie sich jedoch einstellen, falls Sie mit einer Nekrose auf das Gift reagieren. Die lokale Reaktion auf dem Hautbereich ist jedoch nicht tödlich, aber sehr unangenehm.
  • In besonders seltenen Fällen endet der Loxoscelismus tödlich. Dann greift das Gift nicht nur die Haut an, sondern auch die Nieren. Solche Todesfälle sind aus Peru bekannt, extrem selten kommen sie in den USA vor.
  • Wenn Sie in Deutschland leben und nur mit den einheimischen Spinnen in Kontakt kommen, ist ein …

  • Die giftige Substanz der Einsiedlerspinne ähnelt dem Gift von einigen Schlangen, zum Beispiel bestimmten Vipern. Hier hat die Natur Parallelen hervorgebracht zwischen giftigen Wirbellosen und Wirbeltieren.

Die Einsiedlerspinne erkennen

  • Die Einsiedlerspinne ist eine braune Spinne, die nicht größer als zwei Zentimeter wird. Umso wichtiger ist es, dass Sie das Tier von den zahlreichen ebenfalls braunen Spinnen Ihrer Umgebung unterscheiden können. Ihr zweiter Name lautet Geiger- oder auch Violinspinne, durch ein äußeres Merkmal bedingt. Auf dem Rücken befindet sich eine dunkle Zeichnung, die einer Geige ähnelt. Der Resonanzbogen zeigt zum Kopf, der Steg zum Hinterleib. Auf dem Foto ist diese Zeichnung zu erkennen. 
  • Wenn es Ihnen gelingt, die Spinne genauer zu betrachten, ist zu sehen, dass sie nur sechs Augen hat, im Gegensatz zu den meisten Arten, die mit acht Augen daherkommen. Vielleicht können Sie ein Foto von dem Tier machen, um sich dieses in Ruhe am Bildschirm anzusehen. Da die Einsiedlerspinne als nachtaktive Spinne lebt und ihr Biss oft nicht bemerkt wird, dürfte es jedoch die Ausnahme sein, dass Ihnen eine Aufnahme gelingt. In der Regel sind die Tiere nicht aggressiv. Sie beißen also nur, wenn sie sich bedrängt fühlen und es zu einem direkten Kontakt kommt. 

Sie lebt im Verborgenen

  • Leider verstecken sich die braunen Wesen gerne zwischen der Kleidung oder in den Betten. Dort lebt das Tier tagsüber im Verborgenen, ohne bemerkt zu werden. Zu den häufigsten Bissen kommt es daher im Bett oder beim Ankleiden. Wer hier unbeabsichtigt mit dem Tier direkt in Berührung kommt, muss mit dem gefährlichen Biss rechnen. 
  • Trotz dieser Lebensweise bauen die Spinnen ein Netz, auch dieses gerne in versteckten Winkeln. In Garagen, Schuppen, Holzhaufen und an anderen trockenen Orten lebt die Spinne mit ihrem unregelmäßigen Netz. Sie mag es nicht, gestört zu werden. Gerade die Weibchen verlassen ihren Rückzugsort selten.
  • Zum Beutefang wird das Netz nicht benötigt. Braune Einsiedlerspinnen gehören zu den Speispinnen (Sicariidae). Sie „fesseln“ ihr Opfer mit einem klebrigen Sekret an den Untergrund, das sie ausspeien. Daher benötigen sie auch kein neurotoxisches Gift, das die Opfer sofort lähmt und somit am Weglaufen hindert. Mit ihrem zytotoxischen Gift schädigen Einsiedlerspinnen das Zellgewebe ihrer Opfer, der Grund, warum auch menschliche Hautzellen so empfindlich reagieren.

Nicht nur in Nordamerika lebt eine Art der gefährlichen Braunen. Insgesamt sind etwa 50 Arten weltweit verbreitet, die vorwiegend tropische Regionen besiedeln. In Südamerika ist Loxosceles laeta bekannt. Ihre spanischen Namen bedeuten übersetzt "Eckenspinne" oder "Spinne hinter Bildern". Ihr Gift ist das stärkste der Einsiedlerspinnen. In Peru sollen 10 Prozent ihrer Bisse tödlich enden. Als Kosmopolit lebt die ebenfalls braune Loxosceles rufescens, eine maximal ein Zentimeter große und seltene Art. Im Mittelmeerraum können Sie ihr begegnen.

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