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Vererbung der Hautfarbe - so erklären Sie es Kindern

Die Vererbungslehre ist ein interessantes Thema.
Die Vererbungslehre ist ein interessantes Thema.
Die Vererbungslehre ist grundsätzlich ein interessantes Thema, doch nicht immer leicht zu erklären. Wenn Kinder dann auf die Frage kommen, warum der Freund eine hellere oder die Freundin eine dunklere Hautfarbe hat, findet man selten eine schnelle, befriedigende Antwort. Wie kommt es überhaupt zur Vererbung der Hautfarbe? Wenn Sie sich zuvor ausreichend informieren, werden Sie es sicher auch - in vereinfachter Form - Kindern erklären können.

Den Vorgang der Vererbung erklärte schon Mendel

  • Gregor Johann Mendel (20. Juli 1822 - 6. Januar 1884) wird als „Vater der Genetik“ bezeichnet, denn 1866 veröffentlichte er seine Erkenntnisse zum einfachen Erbvorgang. Seine „mendelschen Regeln“ über doppelte Organismen mit einfachen Keimzellen, die einen Chromosomensatz ( grie. chrōma ‚Farbe‘, sōma Körper = „Farbkörper“) bilden, sind weltweit bekannt.
  • Um den Vorgang der „Vererbung der Hautfarbe“  leicht verständlich zu erklären, ist es zweckmäßig, die mendelschen Gesetze (Uniformitäts-, Spaltungs- und Unabhängigkeitsgesetz) heranzuziehen. Die Haut wird durch Pigmentierung (lat. pigmentum Färbestoff), als auch durch die Blutgefäßstruktur zu einem sehr individuellen Merkmal eines Menschen. Die Konzentration rötlich-braun-schwarzer Farbstoffe, deren Name „Melanin“ heißt, wirken sich besonders auf die Hautfarbe aus. Wie hoch der Anteil dieses Farbstoffes in der Haut ist, bedingt sich durch die Genetik (Abstammung/Vererbung)
  • Allerdings weiß man, dass sich Melanin auch durch ultraviolette Strahlen (Sonnenlicht) vermehren kann. Es gibt zwei verschiedene Formen von Melanin: zum einen das braun-schwarze „Eumelanin“, zum anderen das rot-gelbe „Phäomelanin“. Vor allem der Farbstoff „Eumelanin“ wirkt für den jeweiligen Hauttyp und damit die Hautfarbe bestimmend. Je höher der Phäomelaninanteil wird, umso heller bzw. rötlicher werden Haar- und Hautfarbe.  Es gibt innerhalb der Vererbung das Phänomen mangelhafter Pigmentvererbung, sodass Haut und Haare weiß bleiben.
  • Die Biologie versteht unter Vererbung (lat. hereditas = Erbe), die direkte Weiter-, bzw. Übergabe bestimmter, ursprünglicher Eigenschaften (genetisch bestimmter E.) der Lebewesen auf Nachkommen. Die Übertragung biochemischer Informationen von einer Generation zur anderen nennt sich Erbgang und wird durch den wissenschaftlichen Fachbereich „Genetik“ erforscht. Dieser Fachbereich hat festgestellt, dass Erbinformationen in einer körpereigenen Säure, der  Desoxyribonukleinsäure (DNS, bzw. engl. DNA) gespeichert sind. Die DNS weist große Moleküle (Atomteilchen/chem. Verbindungen), sogenannte Makromoleküle auf, die sich in langen Ketten aneinanderreihen und aus Nukleotiden (Grundbaustein aus Phosphat-, Zucker- und Basenbestandteil) zusammengesetzt sind.
  • Bei hoch entwickelten Organismen ist der Großteil an DNA durch im Zellkern befindliche, sogenannte Chromosomen geordnet. Chromosomen (grie. chrōma ‚Farbe‘,  sōma ‚Körper‘ ) sind die Träger der Erbinformationen (Gen) und befinden sich in Zellkernen. Teilt bzw. vermehrt sich ein Einzeller, verteilen sich die Erbinformationen zu gleichen Teilen identisch auf die Tochterzellen. Dieser Vorgang nennt sich „Transmission ungeschlechtlicher Vermehrung“. Dem entgegen steht die „Transmission geschlechtlicher Fortpflanzung“, also zweier Elternteile, deren Gene sich neu kombinieren, so dass die Nachkommen zu je 50% zwei übereinstimmende Chromosomensätze erben.
  • Reinerbig bezeichnet einen Begriff aus der Genetik, der frei von jeglicher Wertung ist. Er wird …

So erklären Sie Kindern die Vererbung der Hautfarbe

  • Die Hautfarbe ist ein persönliches Merkmal und bei jedem Menschen unterschiedlich. Forscher haben festgestellt, dass es im Körper Zellen gibt, die bestimmte Farbkörper enthalten. Diese Farbkörper werden „Chromosomen“ genannt. „Chromosomen“ sind sehr wichtig, weil sie mit vielen, persönlichen Informationen, die man Gene nennt, ausgestattet sind. Manche Chromosomen enthalten, neben anderen Informationen,  z.B. braun-schwarze und  rot-gelbe Farbstoffe.
  • Mendel hat also heraus gefunden, dass es z.B. ein Gen für schwarze Farbstoffe gibt. Wenn das Gen vorhanden war, schrieb er ein großes B auf. War es nicht vorhanden, schrieb er ein kleines b. Dann überwog der rot-gelbe Farbstoff.  Wenn nun Vater und Mutter beide das Gen „B“ haben, wird das Kind auch „B“ bekommen, also „BB“ (dunkle Hautfarbe). Haben Vater und Mutter aber beide das Gen „b“, werden die Kinder auch „b“ erhalten, also „bb“ und in der Hautfarbe heller sein. (Uniformitätsgesetz)
  • Nun gibt es Eltern, von denen ein Elternteil eine dunkle Hautfarbe besitzt (Gen „B“), während der andere mit einer hellen Hautfarbe ausgestattet ist (Gen „b“).  In diesem Fall wird das Kind die Gene „Bb“ erhalten. Wenn beide Eltern „Bb“ weiter vererben, kann es geschehen, dass Geschwister unterschiedliche Hautfarben aufweisen. Z.B. kann der Bruder eine hellere oder dunklere Hautfarbe haben als die Schwester und umgekehrt ( Spaltungsregel).  Mendel hat ebenfalls festgestellt, dass der dunkle Farbstoff sehr intensiv, also dominant ist und sich deshalb stark weiter vererbt.
  • Je nachde, wie alt das Kind ist, dem Sie die Vererbung der Hautfarbe erklären möchten, kann es zweckmäßig sein, während der Erklärung z.B. eine Skizze anzufertigen. Zeichnen Sie z.B. einen Kreis auf, den Sie „Chromosom“ nennen und schreiben Sie erklärend verschiedene Erbinformationen hinein: Körpergröße, Nasenform, Haarfarbe, Hautfarbe usw. Zeichnen Sie später Figuren, die auf dem Bauch „B“ oder „b“ tragen usw.  und versuchen Sie zeichnerisch Ihre Erläuterungen zu verdeutlichen.
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