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Reziproke Kreuzung in der Vererbungslehre - so erklären Sie diese

Mit reziproken Kreuzungen erfahren Sie, was von der Mutter stammt.
Mit reziproken Kreuzungen erfahren Sie, was von der Mutter stammt.
In der Vererbungslehre ist die reziproke Kreuzung ein sehr interessantes Kapitel. So können Sie verschiedene Versuchsreihen anlegen, um Genkopplungen mit dem geschlechtsbestimmenden Gen nachzuweisen.

Reziproke Kreuzungen, die keine Kopplung erkennen lassen

Bei der Vererbungslehre geht es darum, dass verschieden Merkmale nach genauen Regelungen vererbt werden. Die reziproke Kreuzung untersucht, ob bestimmte Merkmale nur von der Mutter oder nur vom Vater vererbt werden.

  • Kreuzen Sie reinerbige rot- und weiß blühende Erbsen. Sie bekommen nur rot blühende Pflanzen. In der Erbanlage haben die Erbsen alle die Farben weiß und rot verankert.
  • Wenn Sie diese rot blühenden Erbsen untereinander kreuzen, bekommen Sie rot- und weiß blühende Erbsen. Das Verhältnis von Rot zu Weiß ist 3 zu 1. Das hängt damit zusammen, dass weiß eine rezessive Erbanlage ist. Wie Sie bei der 1. Generation bemerkt haben, ergibt die Kombination weiß und rot immer rot. Ihre roten Erbsen können entweder die Anlage rot-rot haben oder weiß-rot. Die weißen Erbsen haben immer die Anlage weiß-weiß.
  • Legen Sie zwei reziproke Versuchsreihen an: Bei der einen ist die Mutter weiß und der Vater rot, bei der anderen ist es umgekehrt, das ist eine reziproke Kreuzung. Sie werden bei diesen Versuchen keine Unterschiede feststellen, da keines der Merkmale geschlechtsspezifisch vererbt wird.

Versuche, die zu Unterschieden führen

Aufgrund der Genkopplung kann es aber auch zu Unterschieden kommen, wenn Sie reziproke Kreuzungen durchführen:

  • Kreuzen Sie eine Eselstute mit einem Pferdehengst, dann bekommen Sie einen Maulesel, der dem Esel ähnlich sieht, kreuzen Sie dagegen eine Pferdestute mit einem Eselhengst, dann bekommen Sie ein Maultier, das mehr dem Pferd ähnelt. Allerdings sind die äußerlich sehr auffälligen Unterschiede mehr auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Maulesel aus einer Eseleizelle entsteht und das Maultier aus der eines Pferdes.
  • Wenn Sie Wellensittiche unterschiedlicher Farbe kreuzen, werden Sie bei der reziproken Kreuzung feststellen, dass es unterschiede bei den Nachkommen gibt. Das ist ein klassischer Fall wie sie über die reziproke Kreuzung nachwiesen können, dass bestimmte Farbmerkmale an das Geschlecht gekoppelt sind.

Beispiel für Erkenntnisse aus reziproken Kreuzungen.

Bei Wellensittichen haben die Weibchen das xy-Chromosomenpaar, die Männchen das xx.

  • Wenn Sie nun ein Weibchen in einer bestimmten Farbe 1 haben (x1y) und einen Hahn der gleichen Farbe von dem Sie nicht wissen, ob er reinerbig ist (x1 x oder x1 x1), dann werden die Hennen des Geleges alle die Farbe 1 haben, wenn er reinerbig ist, aber nur die Hälfte die Farbe 1, wenn der Hahn nicht reinerbig ist.
  • Wenn Sie nun aber eine neue Farbe 2 einkreuzen, die als rezessiv angenommen wird, dann haben Hennen also das Genpaar (x2y) und Hähne das Genpaar (x2x2).
  • Kreuzen Sie einen Hahn der Farbe 2 (x2x2) mit einer Henne der Farbe 1(x1y)) , dann bekommen Sie Hähne der Farbe 2(x2y) und Hennen der Farbe 1 (x2x1)
  • Die reziproke Kreuzung Henne der Farbe 2 (x2y) mit Hahn der Farbe 1 (x1x2) der nicht reinerbig ist, ergibt Hennen der Farbe 1 (x1y) und der Farbe 2(x2y) und auch  Hähne der Farbe 1 (x1y) bzw. Farbe 2 (x2y). Sie sehen also einen deutlichen Unterschied.
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