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Richtig fliesen

Akurates Arbeiten ist beim Fliesen verlegen sehr wichtig.
Akurates Arbeiten ist beim Fliesen verlegen sehr wichtig.
Fliesen sind sehr beliebt. Sie können zwischen einer Vielzahl von verschiedenen Sorten und Designmöglichkeiten wählen. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltungsvariante ist, dass Fliesen sowohl eine hohe Funktionalität besitzen als auch leicht zu reinigen sind. Wichtig ist, dass sie richtig verlegt werden, damit Sie lange Freude daran haben.

Was Sie benötigen:

  • Wandfliesen
  • Fliesenkleber
  • Fugenmasse
  • Fliesenkreuze
  • Spachtel
  • Holzkeil
  • Schwamm
  • Tuch
  • Silikon-Dichtmasse

Vorüberlegungen von der Fliesenauswahl bis zur passenden Verlegetechnik

  • Machen Sie sich Gedanken, wofür Sie die Fliesen benötigen. Es gibt spezielle Fliesen für den Wohnraum, für das Bad und Küche sowie für den Außenbereich. Je nach Verwendungszweck müssen Sie die entsprechenden Platten auswählen. Außenfließen beispielsweise müssen frostsicher sein, wohingegen Kacheln für ein Bad feuchtigkeitsresistent sein sollten. 
  • Ebenfalls überlegen sollten Sie sich, welche Optik Sie erzielen möchten. Allgemein gilt, dass großformatige Fliesen den Raum größer erscheinen lassen. Neben herkömmlichen Fliesen haben Sie jedoch auch die Wahl zwischen vielen anderen Sorten. Mosaikplättchen eignen sich sehr gut für dekorative Highlights. Sogenanntes Feinsteinzeug hingegen ist sehr robust und strapazierfähig, da die Platten  bei großer Hitze gebrannt werden. Sehr edel sind Natursteinfliesen wie Marmor und Granit. Hier ist jede Fliese ein Unikat.
  • Wichtig ist, dass Sie geeignetes Arbeitsmaterial zur Hand haben. Wenn Fliesen zurecht geschnitten werden müssen, benutzen Sie einen professionellen Fliesenschneider. Solche Geräte können Sie kostengünstig im Baumarkt ausleihen.
  • Überlegen Sie, welche Verlegetechnik Sie anwenden möchten. Bei der Verlegung von Bodenfliesen wird unter der rechtwinklingen und diagonalen Technik unterschieden. Beim rechtwinkligen Verlegen richten Sie die Fliesen an einer Schnur aus, welche mittig durch den Raum und parallel zu den Wänden ausgerichtet ist. Bei diagonaler Verlegung ermitteln Sie zuerst die Quer- und Längsachse des Raums. Markieren Sie dann den 45-Grad-Winkel dazwischen. Beginnen Sie zu diesem 45-Grad-Winkel mit dem parallelen Verlegen der Fliesen. An den anderen beiden Achsen verlegen Sie die Kacheln quer.
  • Bevor Sie mit dem Verlegen starten, berechnen Sie die Fugenbreite. Hierfür können Sie von der folgenden Faustregel ausgehen. Für Fliesen aus Keramik mit einer Kantenlänge bis 150 Millimetern berechnen Sie zwei Millimeter Fugenbreite. Ab einer Kantenlänge von 150 Millimeter bemessen Sie eine Breite von zwei bis acht Millimeter. Für härtere Fliesen wie etwa Klinker oder Spaltplatten lassen Sie eine Fuge von vier bis zehn Millimeter Breite beim Verlegen. Je härter die Fliesenart, desto größer sollte auch die Fugenbreite sein.

Wenn Sie all diese Vorüberlegungen getroffen haben, können Sie mit dem praktischen Umsetzen beginnen.

Wandfliesen richtig verlegen - beginnen Sie mit ganzen Fliesen

Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber, ob Sie die Wand vom Boden bis zur Decke fliesen wollen oder nur bis zu einer bestimmten Höhe. Bei letzterem Fall zeichnen Sie den Abschluss ein und beginnen an dieser Stelle mit dem Anbringen von ganzen Fliesen. Wird die komplette Wand gefliest, starten Sie am Boden.

  1. Im ersten Arbeitsschritt bringen Sie den Fliesenkleber an die Wand an. Tragen Sie diesen Abschnittsweise mit einer Spachtel auf. Wenn Sie noch nicht so viel Übung im Verlegen haben, tragen Sie zu Beginn lieber kleinere Flächen Kleber auf. Sonst besteht die Gefahr, dass der Kleber antrocknet, ehe Sie mit dem Anbringen der Platten fertig sind.
  2. Für Wände ist die sogenannte Kratzspachtelung gut geeignet. Hier wird der Kleber sehr dünn aufgetragen. Der Name kommt vom Kratzgeräusch, welches beim Auftragen häufig entsteht. Dieser besondere Kleber bietet einen hohen Haftungsgrad, was vor allem an Wänden von Vorteil ist.
  3. Legen Sie nun die Fliesen auf die Klebefläche. Achten Sie darauf, dass kein Klebstoff auf die Vorderseite der Fliese gelangt. Schauen Sie, dass Sie die Platten Unterseiten gleichmäßig mit Klebstoff bedecken. Positionieren Sie die Fliesen an der gewünschten Stelle und drücken Sie die Platten richtig an.
  4. Bringen Sie die Fliesen Reihe für Reihe an, bis die komplette Fläche bedeckt ist. Wichtig beim Anbringen ist der Fliesenverlauf. Damit Sie einen gleichmäßigen Abstand der Fugen erzielen, verwenden Sie Fliesenkreuze. Fliesen- oder Fugenkreuze sind Hilfsmittel. Stecken Sie diese zwischen Kacheln und Fugen, um zum einen eine einheitliche Fugenbreite zu erzielen. Zum anderen verhindern sie auch das Verrutschen der bereits verlegten Platten.
  5. Der nächste Arbeitsschritt besteht aus dem Verfugen der Fliesen. Kratzen Sie hierfür mögliche Klebereste mit einem dünnen Holzkeil aus den Fliesenzwischenräumen. Anschließend tragen Sie die Fugenmasse mit einem Schwammbrettchen auf, streichen Sie die Fugenmasse diagonal in die Fugen hinein.
  6. Reinigen Sie die Fliesen grob von überflüssiger Fugenmasse. Nachdem der Kleber angetrocknet ist, reinigen Sie die Wand gründlich. Dies geht am einfachsten mit einem feuchten Schwamm. Abschließend reiben Sie den Fliesenbelag mit einem Tuch ab, bis alles schön glänzt.

Sollten Sie ein Loch in die Kacheln bohren müssen, um etwa einen Badspiegel aufzuhängen, gehen Sie sehr behutsam vor. Wichtig ist, dass Sie den Bohrer senkrecht halten. So verhindern Sie, dass die oberste Schicht der Kachel abplatzt.

Bodenfliesen können gerade oder diagonal verlegt werden

Im ersten Arbeitsschritt müssen Sie dafür sorgen, dass der Untergrund richtig vorbereitet ist. Das bedeutet, dass dieser eben, rissfrei und sauber sein muss. Sollten Sie Unebenheiten oder Risse entdecken, verspachteln Sie diese mit Fließspachtelmasse. Achten Sie darauf, dass diese gut durchgetrocknet ist, bevor Sie mit dem eigentlichen Verlegen beginnen.

  1. Machen Sie sich Gedanken, ob Sie die diagonale oder rechtwinklig gerade Verlegetechnik anwenden möchten. Spannen Sie entsprechend der Verlegetechnik die Richtschnüre durch den Raum.
  2. Beginnen Sie anschliessend mit dem Auftragen des Fliesenklebers. Tragen Sie diesen in kleinen Abschnitten mit einer Zahnspachtel auf.
  3. Legen Sie die Platten auf die mit Kleber ausgestrichene Fläche. Drücken Sie die Fliesen gut an. Nehmen Sie hierzu einen Gummihammer. Auch für das Verlegen auf dem Boden können Sie Fugenkreuze verwenden, um einen geraden und einheitlichen Fliesenabstand zu erzielen.
  4. Wenn der komplette Boden verlegt ist, wird mit dem Verfugen begonnen. Verteilen Sie die Fugenmasse gleichmäßig und schräg zum Fugenverlauf auf dem Boden. Gut geeignet zum Auftragen ist ein Gummiwischer.
  5. Entfernen Sie zum Abschluss alle Mörtelreste. Hierzu sind ein Schwamm und klares Wasser am besten geeignet.

Möchten Sie zusätzlich zu den Bodenfliesen auch Sockelfliesen anbringen, schneiden Sie den eventuell vorhandenen Dämmstreifen ab. Der Dämmstreifen muss bündig zu der Fliesenoberkante verlaufen. Tragen Sie Fliesenkleber auf die hintere Seite der Sockelfliesen auf. Kleben Sie die Sockelfliesen passend zum Fugenverlauf im Boden an die Wand. Nachdem alles fertig gefliest ist, füllen Sie den Übergang zwischen Boden- und Sockelfliesen mit elastischer Silikon-Dichtmasse aus.

Eine gut angerührte Fugenmasse ist wichtig

Genau so wichtig wie das eigentliche Verlegen der Fliesen, ist das richtige Verfugen.

  1. Prüfen Sie vor dem Verfugen, ob alle Fugen frei von Klebstoff sind. Ist dies nicht der Fall, entfernen Sie Kleberreste mit einem dünnen Holzkeil.
  2. Mischen Sie im nächsten Schritt die Fugenmasse an. Dies geht am besten mit einem Rührquirl. Achten Sie darauf, dass sich keine Klümpchen in der Masse bilden.
  3. Tragen Sie die Fugenmasse immer diagonal zum Fugenverlauf auf. Verwenden Sie für die Wände ein Schwammbrett und für den Boden einen Gummiwischer zum Auftragen.
  4. Beachten Sie, dass die Masse gleichmäßig in die Fugen hineingestrichen wird, ohne dass Hohlräume entstehen. Zu viel aufgetragene Fugenmasse tragen Sie am besten direkt mit einem feuchten Tuch ab.
  5. Lassen Sie die Fugenmasse gut trocknen, ehe Sie mit einem Schwamm und einem Tuch ihren Fliesen den letzten Schliff verleihen.

Ganz gleich, für welche Sorte von Fliesen und welche Verlegetechnik Sie sich entschieden haben - pflegen Sie die Kacheln regelmäßig, damit Sie lange Freude daran haben.

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