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Mittelalter - Musikepoche

Nicht zu verwechseln: Mittelalterliche Musik und die Musik der Mittelalterszene
Nicht zu verwechseln: Mittelalterliche Musik und die Musik der Mittelalterszene
Das Mittelalter fasziniert viele Menschen, und Mittelaltermärkte erfreuen sich republikweit großer Beliebtheit. Dabei spielt die Musik der Spielleute eine große Rolle - auch wenn sie die Musikepoche historisch meist nicht korrekt widerspiegelt.

Die Musik der Mittelalterszene ist zu einem eigenen Genre geworden. Eine historisch genaue Darstellung der Musikepoche des Mittelalters kann und will sie nicht sein. Der Zeitraum, den es zu betrachten gilt, reicht etwa vom 9. bis ins 14. Jahrhundert und weist mehrere Entwicklungsstadien auf.

Welche Entwicklungsstadien umfasst die Musikepoche des Mittelalters?

  • Zunächst gab es eine reine Einstimmigkeit. Das, was heute als Gregorianischer Choral bekannt ist, gibt am besten einen Eindruck von der Musik des frühen Mittelalters wieder.
  • Erst ab dem 11. Jahrhundert entwickelte sich der zweistimmige Satz. In diese Zeit gehören die Traditionen von Minnesang und Notre Dame. Auch erste Quellen zur Musiktheorie stammen aus dieser Zeit.
  • Ab dem 13. Jahrhunder entwickelte sich der mehrstimmige Satz und die Musik löste sich zunehmend von ihrer liturgischen Funktion in der Kirche, Sie erlangte zunehmend auch im Weltlichen Bedeutung.

Dabei entwickelten sich, wie auch in späteren Musikepochen, höfische Musik und Musik des einfachen Volkes parallel. Eine Aufweichung der Trennung zwischen Hoch- und Volksmusik erfolgte erst ab der Romantik.

Welchen Einfluss hat die Musik des Mittelalters auf unsere heutige Musik?

Die Musik der Mittelalterszene ist zweifellos beeinflusst von der Musik, die ihr als historisches Vorbild dient. Mitelaltermusik im strengen Sinne sind sie aber nicht, sondern inzwischen ein eigenständiges Genre.

  • Bands wie "In Extremo" vermischen Rock mit mittelalterlichen Elementen zu Mittelalterrock. "Corvus Corax" bezeichnen sich als "Könige der Spielleute", inszenieren ihre Musik aber als eindrucksvolle Rock'n-Roll-Show.
  • Gregorianik ist Bestandteil einiger Popproduktionen, etwa von Michael Cretu, spielt aber auch im Jazz ein Roole, z.B. bei Eberhard Schöner. Auch der Saxophonist Jan Garbarek widmete sich mit dem Hillard-Ensemble Tonsätzen des Mittelalters.
  • Nicht zuletzt gehen die meisten unserer heutigen Instrumente auf mittelalterliche Vorläufer zurück, etwa die Oboe auf die Schalmei. Die Instrumente der Spielleute wie Dudelsack (Hümmelchen, Marktsack) oder Drehleier haben dagegen außerhalb der Mittelaltermusik heute nur noch regionale Bedeutung.
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