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Warum gibt es nicht überall Goldvorkommen?

Unter dem Meeresboden des Pazifiks werden große Goldvorkommen vermutet.
Unter dem Meeresboden des Pazifiks werden große Goldvorkommen vermutet.
Gold gehört zu den begehrtesten Rohstoffen. Nur wenige Länder wie China, Australien oder Südafrika spielen bei der Jagd nach dem gelben Edelmetall eine gewichtige Rolle. Denn hier gibt es Goldlagerstätten in einer Größenordnung, wo sich der Abbau trotz hoher Abbaukosten wirtschaftlich rechnet. Doch Gold findet sich fast überall, wenn nicht auf, dann immer unter der Erde. Warum es Goldvorkommen nicht überall in abbaubarer Form geben kann, bestimmen geologische Bedingungen.

Gold ist bei Anlegern und als Rohstoff in der Industrie begehrt. Das Rätsel, wie es entstanden ist, ist noch nicht vollständig gelöst.

Warum Gold nicht herstellbar ist

Seit Jahrhunderten beschäftigen sich Alchimisten und Wissenschaftler mit der Frage, wie sie Gold herstellen können. Gelungen ist das bisher niemand.

  • Die moderne Wissenschaft hat winzigste Spuren im Experiment herstellen können. Doch mehr wird es nicht werden können, weil dazu Unmengen an Energie benötigt werden.
  • Lange Jahre wurde die These vertreten, dass der Zusammenstoß zweier Supernovae die notwendige Energie erzeugte. Mittlerweile stammt alles Gold der Erde und des Universums wahrscheinlich aus katastrophalen Sternkollisionen. Es wird geschätzt, dass zwei verschmelzende Neutronensterne eine Goldmenge im Umfang von bis zu zehn Mondmassen hervorbringen und ausschütten können.

Wo es überall Goldvorkommen gibt

Gold in Form von Goldstaub gibt es fast überall auf der Erde. Nutzbar ist nur ein sehr kleiner Teil oft unter großem Aufwand davon. Viele Goldlagerstätten lassen sich nur bei einem entsprechend hohen Goldpreis wirtschaftlich betreiben.

  • Die Frage, warum es nicht überall leicht erschließbare Goldvorkommen gibt, können Ihnen eigentlich am besten Geologen beantworten. Diese beschäftigen sich beispielsweise mit der Entstehung, Erkundung und Förderung von Goldlagerstätten.
  • Etwa 40 Prozent der bekannten Goldlagerstätten gehören zu den epithermalen Goldvorkommen. Die Entstehung dieser Lagerstätten geschieht durch das Eindringen von Regenwasser in den Untergrund vulkanischer Zonen. Das Wasser erwärmt sich, kleinste Teilchen der vorkommenden Edelmetalle werden herauslöst und nach oben transportiert. Der Goldanteil beträgt zwischen einem und mehr als 100 Gramm pro Tonne Gestein.
  • Sehr bekannte Vorkommen liegen in Rumänien und rings um den Pazifik, im sogenannten pazifischen Feuerring von den Fidschi-Inseln und Chile über Japan bis Papua Neuguinea. Der Vorteil der oberflächennahen Vorkommen besteht im Abbau im Tagebau.
  • Neben den epithermalen gibt es mesothermale Vorkommen. Diese befinden sich in einer Tiefe von bis zu zehn Kilometern. Dort herrschen Temperaturen von 250 bis 350 Grad Celsius. Bei diesem Lagerstättentyp handelt es sich oft um reine Goldlagerstätten, die durch Lücken in der Erdkruste infolge tektonischer Bewegungen oder Erdbeben entstanden. Andere Metalle spielen bei der Gewinnung kaum oder keine Rolle. Australien, Ghana, Brasilien sowie Kanada/USA besitzen Lagerstätten von nennenswerter Größe.

Seifengold - Goldablagerungen in Flussbetten

Zu den bekanntesten Lagerstätten zählt das Seifengold. 

  • Goldhaltiges Gestein erodiert. Goldpartikel werden durch fließendes Wasser konzentriert. Irgendwann lagern sie sich in Flussbetten als Seifengold an. Das Seifenerz in Flussbetten besteht oft neben Gold aus Zink-Dioxyd-Verbindungen, Platin, aber auch Diamanten.
  • Ein großer Teil des in der Geschichte der Menschheit abgebauten Goldes kommt aus Seifengoldvorkommen. Bekannt ist beispielsweise die Region Alaska/Yukon-River. Gegenwärtig werden beträchtliche Mengen im Amazonasgebiet/Region Tapajos sowie vor allem in Südafrika abgebaut.

Deutschland prüft Goldförderung

  • Wenn Sie in Deutschland auf der Suche nach nennenswerten Goldvorkommen sind, werden Sie wahrscheinlich nicht fündig werden. An einigen Stellen am Rhein oder Thüringer Wald können Sie durch Goldwaschen kleinste Goldflitter finden.
  • Fragen Sie jedoch einen Geologen, wird dieser Ihnen antworten, dass hierzulande Goldvorräte in einer Größenordnung von mehr als 30.000 Tonnen vermutet werden. Vor allem in Quarzkies wird mit abbaubarem Gold gerechnet. Im Erzgebirge werden bereits seit einigen Jahren Vorkommen an abbauwürdigen Erzen erkundet.

Nennenswerte Goldvorkommen wird es in Zukunft natürlich auch an anderen Stellen der Welt geben. Unter dem Meeresboden, auf Grönland oder in der Antarktis gibt es unzählige unentdeckte Bodenschätze, nicht nur Gold.

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