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Raffgardinen selber nähen - Anleitung

Raffgardinen lassen Blicke hinauswandern.
Raffgardinen lassen Blicke hinauswandern.
Unter Raffgardinen versteht sicher jeder etwas anderes. Einer sieht eine weiße Tüllwolke, die ein Fenster rahmt und Blicke hinaus schweifen lässt. Der andere möchte eher seinem zarten Store mit gerafften Vorhängen einen würdigen Rahmen geben. Komplizierte Berechnungen beim Zuschnitt für einen optimalen Verlauf der unteren Kante oder schlicht alles auf gleicher Länge belassen und dafür raffiniert drapieren, das entscheidet jeder für sich. Raffgardinen können bereits ohne extreme Aufwendungen super aussehen.

Was Sie benötigen:

  • leichter Gardinenstoff
  • eventuell farblich passende Borte
  • Vorhangband (Reihband)
  • Nähmaschine
  • Nähgarn
  • Stecknadeln
  • Schere
  • passende Gardinenröllchen (systemabhängig)
  • Gardinenstopper (Zwischenfeststeller)
  • Schalhalter oder Drapierhaken
  • eventuell Kordeln oder Bänder zum Raffen.

Die richtige Stoffwahl für Raffgardinen

Der Stoff macht es. Wird an einem weißen oder pastellfarbenen Ton, dezente Muster oder farbige mehr oder weniger transparente Flächen gedacht, hier ist jeder sein eigener Innenarchitekt. 

  • Ihre Auswahl der Vorhangbänder entscheidet bereits über die Stoffmenge mit. Bei gebündelten Falten (einfach zusammengeschoben) wird die Endbreite mal ungefähr 2,5 gerechnet. Bei Schachtelfalten, glatte Bereiche wechseln sich z. B. mit 3 Falten aneinandergereiht ab, gilt Endbreite mal 2.
  • Der Stoff muss leicht fallen. Ob nun Polyester, leichtes Baumwollmaterial, Organza-Stoffe, Leinen, unifarbige oder gemusterte Stoffe, lassen Sie sich einfach von der Stoffabteilung eines Raumausstatters inspirieren.
  • Die Borte muss vom Material her zu den Raffgardinen passen. Zarte Stoffe verlangen eine zierliche Spitze.
  • Je intensiver der Stoff gemustert ist, desto dezenter sollte die Borte sein oder eventuell ganz entfallen. Die Länge der Borte entspricht Ihrer Gardinenlänge vor dem Säumen.
  • Nun können Sie zuschneiden. Dabei markieren Sie mit Schneiderkreide den Innenbereich und oben bzw. unten. Das ist besonders bei einfarbigen Stoffen für Raffgardinen wichtig. So arbeiten Sie generell "mit dem Strich" oder dagegen.
  • Das Vorhangband schneiden Sie auf eine Länge zu, die der Breite Ihrer Gardine plus 5 cm entspricht. 

Die Vorarbeiten sind geschafft. Nun geht es an der Nähmaschine weiter. 

Raffgardinen mit Borte nähen

Fadenspannung, Nähgarn, Nähmaschinennadel und Stoff müssen aufeinander abgestimmt sein. Ansonsten ist Stress an der Nähmaschine angesagt. 

  1. Zuerst säumen Sie die langen Seitenbahnen an den Gardinen. Entsprechend Ihres Materials schlagen Sie den Rand einfach oder doppelt um. Diesen stecken Sie mit Nadeln fest und überlegen sich, ob Ihre Borte an der einen Seite obenauf genäht werden oder unterhalb hervorschauen soll.
  2. Wenn die Borte dahinter angenäht wird, können Sie diese gleich auf dem Saum feststecken. Möchten Sie jedoch die Borte auf der Vorderseite der Raffgardine anbringen, ist es einfacher, nach dem Säumen diese anzunähen. Mit ihr verdecken Sie ohnehin die Naht des Saumes.  
  3. Jetzt wenden Sie sich dem oberen Bereich der Raffgardine zu. Hier nähen Sie Ihr Vorhangband an. Dieses sollte jedoch nicht direkt mit der Oberkante der Gardine abschließen. Sie legen zuerst einen 5 cm breiten Rand bei den Raffgardinen einmal nach innen um, schlagen die Ecken schräg ein und stecken alles fest. Sie müssen nicht doppelt umfalten.
  4. Das Vorhangband bedeckt anschießend Ihren Saumrand. Sie schlagen dieses Band am Anfang und Ende jeweils 2,5 cm ein und stecken ebenfalls alles fest.
  5. Sie nähen das Vorhangband oberhalb vom Saumrand an der Raffgardine fest und befestigen anschließend die andere Seite vom Band unterhalb vom Saum auf der Gardine.
  6. So entsteht oben an den Fenstervorhängen eine Sichtblende von ungefähr 3 cm Breite. Diese verdeckt später die Gardinenröllchen.
  7. Solange Ihre Raffgardinen noch glatt sind, lassen sich Randbereiche bei Bedarf ideal ausbügeln.
  8. Je nach Stoffart muss abschließend der untere Rand gesäumt werden. Mitunter ist es günstiger, die Raffgardinen zuvor einige Tage aushängen zu lassen. Bei einer dekorativen Webkante entfällt das natürlich.
  9. Die unteren Säume der Raffgardinen können breit oder schmal umgeschlagen und mit der Nähmaschine oder unsichtbar per Hand genäht werden. 

Die Näharbeiten sind geschafft, nun beginnt die Montage.

Raffgardinen dekorativ anbringen

Nun beginnt der dekorative Teil bei der Fenstergestaltung. Die Schalhalter bzw. Drapierhaken, in Größe und Stil passend zu den Raffgardinen, wurden vorab mit der richtigen Höhe an der Wand befestigt. 

  1. Sie lösen die Fäden zum Anreihen jeweils an den Seiten Ihrer Raffgardinen aus dem Vorhangband und reihen nun den Stoff bis auf das Endmaß an. Dabei verteilen Sie gleichmäßig die Faltenbereiche.
  2. Die Fadenenden verknoten Sie gut und schneiden diese noch nicht ab. Vielleicht müssen Sie später noch Korrekturen vornehmen.
  3. Nun fädeln Sie in gleichmäßigen Abständen (ca. 5 bis 8 cm) die Gardinenröllchen auf.
  4. Beim Aufhängen fixieren Sie mit Gardinenstopper die beiden Bahnen auf der Gardinenstange. So gleiten diese nicht ungewollt zur Seite.
  5. Nach dem Aufhängen Ihrer Raffgardinen werden diese mit Bändern, Kordeln oder Borten zur Seite gerafft und an den Schalhaltern oder Drapierhaken befestigt. Lassen Sie die Stoffbahnen locker in diesen Schlaufen hängen und richten Sie dabei dekorativ die Falten aus. 

Dekorativ passt sich die einfache Variante bei den Raffgardinen in das Wohnambiente ein. Die Mühe ist bei jedem bewundernden Blick schnell vergessen.

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