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Mottenarten - Wissenswertes

Viele Mottenarten sind nachtaktiv - mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen und Ernährungsstrategien
Viele Mottenarten sind nachtaktiv - mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen und Ernährungsstrategien
Die hierzulande bekannten Mottenarten zählen zu verschiedenen Kleinschmetterlingsfamilien. Umgangssprachlich werden auch Nachtfalter so bezeichnet.

Motten - Lebensweise und Vermehrung

Motten gehören - je nach Art -  zu verschiedenen Familien der Kleinschmetterlinge. Viele Mottenarten sind nachtaktiv. Die einzelnen Arten weisen sehr unterschiedliche Lebensweisen auf. Sie leben beispielsweise in Ameisen- oder Bienennestern, saugen die Zellen von Pflanzen aus oder ernähren sich von Getreide, Obst oder von Tierhaaren.

Wie alle Schmetterlinge durchläuft auch die Motte mehrere Entwicklungsstadien: Die geschlechtsreifen Falter legen Eier ab. Aus den Eiern schlüpfen, meist bereits nach einigen Tagen, die Larven/Raupen. Die Raupen verpuppen sich und es schlüpft wieder ein Falter.

Motten können bis zu vier Generationen jährlich hervorbringen. Bei der Paarung nehmen die Weibchen die männlichen Spermien in einer besonderen Blase auf. Befruchtet werden die Eier erst während der Eiablage, wenn sie auf dem Weg nach draußen an der Blase mit den Spermien vorbeistreichen. 

Mottenarten in Wald und Feld

Es existieren erstaunlich vielfältige Lebensformen dieser kleinen Schmetterlinge. In Mitteleuropa leben etwa 100 Arten. Eine hierzulande recht bekannte Mottenart kennen Sie sicher: die Rosskastanienminiermotte. Die Folgen des Miniermottenbefalls sind unübersehbar. Die Kastanienblätter färben sich bereits im Sommer braun, sterben und fallen ab.

Neben der Rosskastanienminiermotte gibt es auch Arten, deren Larven sich von Eichenrinde ernähren. Die Larven anderer Mottenarten leben in den Blättern von Azaleen, Ahornbäumen und Buchen. Miniermotten haben Saugrüssel, mit denen sie die Pflanzenzellen anstechen und aussaugen.

Viele andere Mottenarten leben in Vogelnestern oder in Rückzugsorten von Säugetieren. Sie ernähren sich von Tierhaaren, die das Protein Keratin enthalten. Eine Besonderheit ist die Wachsmotte. Sie ernährt sich von den Waben der Bienen.

Motten in der Küche

Kennen Sie das? Sie öffnen eine Packung mit Haferflocken und entdecken, dass der Inhalt durchzogen ist von Klumpen und Fäden? Vielleicht begegnet Ihnen auch noch die eine oder andere Larve, die sich an dem Lebensmittel gütlich tut. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Sie es hier mit der Dörrobstmotte oder der größeren Mehlmotte aus der Familie der Zünslerfalter zu tun.

Die Lebensmittelmotte lebt 10 bis 14 Tage. Sie werden zwischen 13 und 20 Millimeter groß und legen bis zu 300 Eier. Aus den Eiern schlüpfen nach drei bis vier Tagen die gefräßigen Raupen, die sich über Ihre Vorräte hermachen. Meist befinden sich die Larven bereits beim Einkauf in der Packung. 

Dörrobstmotten lieben alle Getreideprodukte, Nudeln, Nüsse und Hülsenfrüchte. Aber auch Schokolade, Kakao, Tees, Gewürze und Dörrobst ist vor ihnen nicht sicher. Geeignete vorbeugende Maßnahmen sind gut schließende Vorratsdosen aus festem Kunststoff, Glas oder Porzellan. Bei Befall müssen Sie alles entsorgen.

Die Verpuppung erfolgt übrigens außerhalb der Nahrungsmittel - häufig in den Ecken der Zimmerdecken. Abhilfe gegen Dörrobst oder Lebensmittelmotten schaffen wirksame Pheromonfallen, die in den befallenen Schrank geklebt werden. 

Wollhaltige Textilien - für Motten ein gefundenes Fressen  

Die wohl jedem bekannte Kleidermotte ist schon seit sehr langer Zeit eine bekannte und unbeliebte Größe in Haus und Hof. Die ältesten Aufzeichnungen über den von Kleidermotten angerichteten Schaden stammen in Keilschrift aus der Zeit der Assyrer.

Kleidermotten gehören zur Familie der Echten Motten. Sie werden etwa sechs bis neun Millimeter groß und schimmern grau. Die Larven der Kleidermotten fressen nicht nur mit Vorliebe Löcher in wollhaltige Kleidung, sie tun sich auch an Teppichen, Gardinen und Polstermöbeln gütlich. 

Diese Mottenart produziert bis zu vier Generationen jährlich. Ein Weibchen legt zwischen 100 und 250 Eier. Lang gelagerte Kleidung ist besonders gefährdet - hier kann es zu einem Massenbefall kommen.

Wollhaltige Stoffe werden bevorzugt, weil die Fasern dieser Textilien Keratin enthalten. Abhilfe schafft die traditionelle Mottenkugel aus Naphtalin oder Mottenstrips, die mit Paradichlorbenzol getränkt sind. Beide Stoffe sind umweltgefährdend und können der Gesundheit schaden.  

Die wichtigsten heimischen Mottenarten - eine Übersicht

Die Larven der verschiedenen Mottenarten hierzulande bevorzugen als Nahrung sehr unterschiedliche Materialien:   

Motten in Natur, Haus und Hof
Mottenarten  Lebensweise
Miniermotten saugen Pflanzenzellen aus: Kastanie u. a.
Wachsmotten ernähren sich vom Wachs der Bienenwaben
Dörrobstmotten/Lebensmittelmotten sind Vorratsschädlinge
Kleidermotten bevorzugen wollhaltige Textilien

      

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