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Modernes Drama - so gelingt die Dramenanalyse

Altes römisches Theater
Altes römisches Theater © Katharina Wieland Müller / Pixelio
Theaterbesuche gehören nicht gerade zu den favorisierten Freizeitbeschäftigungen junger Menschen. Doch gerade in der Abiturstufe ist die Auseinandersetzung mit dem klassischen und dem modernen Drama absolut notwendig. Ein modernes Drama zu analysieren fällt häufig noch schwerer. Das zu vereinfachen, soll das Ziel der Anleitung sein.

Die Geschichte der dramatischen Literatur beginnt sehr früh. Sie umfasst das klassische Drama, das nach Aristoteles aufgebaut ist.

Begriffserklärung des Dramas

  • Das Drama ist eine der literarischen Gattungen.
  • Das Drama umfasst den Teil der Literatur, der durch verteilte Rollen eine Thematik präsentiert. 

Der Aufbau eines klassischen Dramas

Das klassische Drama ist nach dem sogenannten 5-Punkte-Modell aufgebaut. Jedes klassische Drama besitzt folgende Teile: Exposition, Höhepunkt, Peripetie, Retardation und Lösung des Konfliktes.

  • In der Exposition wird in die Handlung eingeführt. Danach steigt die Handlung und es bahnt sich der Konflikt an.
  • In der Phase des Höhepunktes hat sich der Konflikt so zugespitzt, dass eine Katastrophe absehbar ist.
  • Die Handlung fällt ab.
  • Danach kommt es jedoch zur Verzögerung, der sogenannten Retardation. Das bedeutet, dass es scheinbar eine andere als die katastrophale Lösung des Konfliktes gibt. Diese Möglichkeit erweist sich jedoch als nicht durchführbar und die Handlung fällt auf die Katastrophe hin ab.

Modernes Drama als Gegenstück zum klassischen Drama

Seit dem Ende des 18.Jahrhunderts hat sich die Form des Dramas gewandelt.

  • War das klassische Drama durch das Dramenmodell gekennzeichnet, löst sich das moderne Drama aus dieser festgefassten Form heraus und folgt dieser Form nicht mehr.
  • Bertolt Brecht entwickelte mit seiner Konzeption zum epischen Theater ein Gegenstück zum klassischen Theater.
  • Die Personen verkörpern ihre Charaktere durch ihre Sprache, das heißt, mit dem was und wie etwas sagen.
  • Anders jedoch als beim klassischen Drama spielt die Bühnendekoration nicht mehr die Rolle, wei sie eben beim klassischen oder antiken Drama vorhanden war.
  • Die Darstellung durch die Personen ist hier wesentlilch.

Das epische Theater von Bertolt Brecht

Als modernes Drama bezeichnet man das epische Theater von Bertolt Brecht.

  • Das epische Theater verbindet Dramatik und Epik.
  • Thematisiert werden große gesellschaftliche Konflikte. Das Einzelschicksal tritt in den Hintergrund.
  • Modernes Theater will beim Zuschauer bestimmte Einsichten erreichen und zum Handeln auffordern.
  • Das Publikum wird in die stattfindende Handlung mit einbezogen, indem es von den Schauspielern direkt angesprochen wird.
  • Schauspieler kommentieren die Handlung.
  • Beim modernen Drama wird der Zuschauer Teil der Aufführung. 
  • Der Schluss bleibt meist offen. So kann der Zuschauer selbst für sich entscheiden, wie das Drama enden soll oder kann. 
  • Das damit verbundene Nachdenken oder der Anstoß für eine Diskussion sollen zu einer Veränderung in der Gesellschaft führen, die vom Zuschauer mit inszeniert wird.

Schritte zur Analyse eines modernen Dramas

Bei der Analyse geht man trotz der Veränderungen im Aufbau und in der Form genauso vor wie beim klassischen Drama.

  1. Erfassen Sie die dargestellte Thematik.
  2. Charakterisieren Sie die agierenden Personen und bringen Sie dies in Zusammenhang mit der gewählten Sprache der Personen.
  3. Stellen Sie dar, wie die spärliche Bühnendekoration sich auf die Handlung auswirkt.
  4. Stellen Sie dar, wie und an welchen Stellen das Publikum in die Handlung integriert wird.
  5. Fassen Sie am Ende zusammen, wie und ob Ihrer Meinung nach der Autor seine Intention erreicht hat.
  6. Wenn Sie ein modernes Drama im Theater sehen, können Sie auch anhand des zuvor gelesenen Textes die Umsetzung durch den Regisseur und die Schauspieler werten.

Sie können also zusammenfassend zu folgender Erkenntnis kommen: Modernes Theater dient nicht nur der Unterhaltung der Zuschauer, sondern hat eine Funktion in der Kategorie Bildung, Formung von Einsichten und Auffordern zum Handeln.

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