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Gymnasium: Naturwissenschaftlicher Zweig - Informationen

Anschaulicher und praktischer Unterricht lohnt sich.
Anschaulicher und praktischer Unterricht lohnt sich.
Woran denken Sie, wenn ein Gymnasium Ihrem Kind das Angebot "naturwissenschaftlicher Zweig" macht? Formeln, Zahlen, endlose Rechnungen und Nachhilfestunden? Das klingt wenig verlockend. Doch der erste Eindruck täuscht.

Am Ende der Unterstufe am Gymnasium wird Ihr Kind einen Zettel mit nach Hause bringen. Gemeinsam mit Ihrem Kind wählen Sie einen Zweig, den Ihr Kind in den folgenden Jahren bis zur zehnten Klasse besuchen wird. Diese Wahl wird den Alltag Ihres Kindes zukünftig mitbestimmen. Doch welche Wahl ist für Sie die beste?

Zweigwahl am Gymnasium

  • Nach welchem Schuljahr die Zweigwahl stattfindet, hängt vom Bundesland ab. Im Normalfall geschieht dies zwischen der siebten und der neunten Klasse.
  • Das Angebot variiert je nach Gymnasium. Üblich sind ein naturwissenschaftlicher, ein musisch-künstlerischer (Darstellen und Gestalten) und ein sprachlicher Zweig (dritte Fremdsprache wie Spanisch oder Italienisch).
  • Die Wahl hat weitreichende Konsequenzen. Bestimmte Fächer kann Ihr Kind in der Abiturphase nicht belegen, wenn es nicht vorher den entsprechenden Zweig besucht hat.
  • Dies betrifft beispielsweise das Fach "Darstellen und Gestalten" oder eine dritte Fremdsprache. Wählt Ihr Kind den naturwissenschaftlichen Zweig, so kann es ab der elften Klasse keinen Spanischunterricht als dritte Fremdsprache besuchen. Dementsprechend kann es keine Abiturprüfung in Spanisch ablegen. Ein Studium, das Spanischkenntnisse verlangt, würde außerschulische Sprachkurse erfordern. Wenn Ihr Kind bereits konkrete Vorstellungen für einen späteren Beruf hat, dann beziehen Sie diese in die Wahl mit ein.

Naturwissenschaftlicher Zweig - Zahlen und Formeln?

  • Es gibt keine bundesweit einheitlichen Vorgaben, wie ein solcher Zweig aussieht. Selbst in den Bundesländern sind konkrete Regeln die Ausnahme. Informieren Sie sich unbedingt am Gymnasium Ihres Kindes, in welcher Form dort der Unterricht abläuft. Die Fachlehrer Ihres Kindes geben Ihnen genaue Auskünfte.
  • Eine Möglichkeit ist ein spezielles Unterrichtsfach. Dieses steht, häufig als "Nawi" bezeichnet, im regulären Stundenplan. Ob diese Stunden sich lohnen, ist stark vom Lehrer abhängig. Trockene Theorie ist genauso denkbar wie spannende Experimente.
  • Eine weitere Variante sind Projekte, die über das Schuljahr verteilt stattfinden. Alternativ laufen sie geballt in einer bestimmten Phase des Jahres. Meist werden sie im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts absolviert. Dabei werden physikalische, biologische und chemische Experimente durchgeführt. Anschließend werten die Schüler ihre Ergebnisse in Protokollen aus.
  • Manche Schulen verstärken den naturwissenschaftlichen Unterricht. Ihr Kind hätte zum Beispiel mehr Physik und Mathematik. Viele Kinder betrachten dies als späteren Vorteil fürs Abitur und wählen deshalb den naturwissenschaftlichen Zweig, obwohl sie an den Fächern nur mäßig interessiert sind. In solchen Fällen lohnt sich der Zweig wenig.
  • Möglich ist auch die Einführung von Informatikunterricht. Hier lernt Ihr Kind Grundlagen des Programmierens.
  • Das Gymnasium Ihres Kindes nutzt eventuell ganz andere Methoden. Fragen Sie vor der Wahl auf jeden Fall nach.

Das Optimale für Ihr Kind

  • Ob ein naturwissenschaftlicher Zweig für Ihr Kind das Richtige ist, sollten Sie sich gut überlegen. Stellen Sie hierzu die Interessen und Fähigkeiten Ihres Kindes fest.
  • Besucht Ihr Kind die Mathe-AG? Oder hat es an einer Physikolympiade teilgenommen? Sind die Noten in Chemie besonders gut? Je nach Gymnasium kann es ausreichend sein, wenn Ihrem Kind nur eine oder zwei Naturwissenschaften liegen.
  • Sprechen Sie mit den Fachlehrern Ihres Kindes. Fragen Sie zum Beispiel nach der aktiven Mitarbeit im Unterricht. Der Eindruck des Lehrers von den Talenten Ihres Kindes spiegelt sich nicht immer in den Noten wider. Diese zweite Meinung hilft Ihnen, die wahren Fähigkeiten des Kindes einzuschätzen.
  • Behalten Sie das gesamte Angebot im Auge. Gute Mathenoten schließen eine Sprachbegabung und Fremdsprachen nicht aus. Beschäftigen Sie sich mit allen Wahlmöglichkeiten.

In jedem Fall gilt: Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden. Es geht um seine Zukunft, daher spielen eigene Wünsche eine große Rolle. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Kind sich nicht vom Trend in der Klasse beeinflussen lässt. Es sollte keinen Zweig wählen, nur weil die Freunde es tun. Besprechen Sie gemeinsam die Möglichkeiten und entscheiden Sie sich anschließend gemeinsam für einen Zweig.

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