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Binnendifferenzierung leicht gemacht - Methoden für den Unterricht

Differenzierungen sollen ein besseres Lernen in Schulen ermöglichen.
Differenzierungen sollen ein besseres Lernen in Schulen ermöglichen.
Die Schule ist eine Institution, welche die Schüler nach Leistungen und Lernständen sortiert. Dies geschieht zumeist in Form der äußeren Differenzierung über zum Beispiel die Versetzung am Ende eines Schuljahres. Daneben gibt es jedoch auch die schwieriger im Unterricht einzubauende innere Differenzierung, die sogenannte Binnendifferenzierung.

Die äußere und innere Differenzierung in der Schule

  • Differenzierung in der Schule erfolgt über äußere und innere Möglichkeiten. Ziel das äußeren Differenzierung ist, aus einer heterogenen eine homogene Lerngruppe zu machen.
  • Das heißt, dass es zunächst viele Schüler mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen im Wissen und der Art des Lernens gibt. Diesen Schülern werden dann Inhalte gleichzeitig beigebracht. Pauschal ausgedrückt führt dies dazu, dass bessere Schüler die Inhalte schneller aufnehmen, sie leichter verstehen und dadurch bessere Zensuren haben.
  • Am Ende eines Schuljahres wird über die Zeugnisse dann differenziert. Schlechte Schüler werden zurückgestuft oder müssen die Schule wechseln. Aus der heterogenen Gruppe bleiben somit nur die als ähnlich anzusehenden Schüler zurück, welche in etwa gleich schnell und gleich gut lernen.
  • Die äußere Differenzierung ist insofern problematisch, als dass das Selbstwertgefühl der Schüler leiden kann. Auch lernen Schüler sehr oft von anderen Schülern, sodass es viel mehr Sinn macht, eine heterogene Gruppe beizubehalten und diese nicht hinsichtlich ihrer Leistungen zu selektieren.
  • An diesem Punkt kommt die innere Differenzierung zum Tragen. Bei dieser auch Binnendifferenzierung genannten Form werden Methoden im Unterricht genutzt, um individuell auf die Lern- und Leistungsstände der Schüler einzugehen. Dadurch soll eine Selektion vermieden und die heterogene Gruppe beibehalten werden.

Vorgehen der Binnendifferenzierung

  • Binnendifferenzierung selbst kann über zwei Ebenen laufen: einmal mehr vom Lehrer und einmal mehr vom Lerner gesteuert. Steuert der Lehrer die Differenzierung, geht dies meist mit einem Leistungsaspekt und Noten einher. Die von den Lernern gesteuerte Differenzierung sorgt hingegen für Autonomie - dies muss jedoch zunächst gelernt werden.
  • Um Methoden im Unterricht umsetzen zu können, braucht es daher immer eine Einführung, eine Input-Phase. In dieser Phase sollten Inhalte und Themen erklärt sowie Aufgaben gestellt werden. Im Falle von gesteigerter Freiarbeit können hier auch Hinweise erfolgen, wo sich die Schüler mit Hilfsmitteln bedienen oder Informationen erhalten können.
  • Je mehr Wissen bei der autonomen Aneignung von Inhalten durch die Schüler angeeignet wurde, desto freier kann die Arbeit erfolgen. So bedürfen erfahrene Schüler, die sich ihr Wissen selbst suchen können, nur noch eine Information darüber, was in einer Woche gelernt werden soll. Autonomie führt somit zur Freiarbeit.

Methoden der Binnendifferenzierung für den Unterricht

  • Eine Methode zur inneren Differenzierung ist das gezielte Stellen von Fragen seitens der Lehrperson. Diese Fragen, auch verknüpft mit Hinweisen, sollten dabei stets individuell auf die Schüler ausgerichtet sein. Das heißt auch, dass die Lehrperson Klarheit über den Leistungsstand jedes Einzelschülers haben muss.
  • Diese Fragen können bei gleichen Lernzielen gut angewandt werden. Es kann jedoch auch über die Lernziele differenziert werden - so können unterschiedlichen Schülern auch verschiedene Aufgaben anvertraut werden.
  • Weitere Methoden finden sich in persönlichen Lerntagebüchern oder Lernkarten. So kann der Fortschritt in Bezug auf die gegebenen Wochen- oder Monatsziele festgehalten werden.
  • Auch sollten Gruppen gebildet werden, in Fällen, wo andere Schüler Schwächen zeigen. Denn Schüler können sich problematische Sachverhalte mitunter besser von erfahrenen Mitschülern aneignen.
  • Zudem sollte das methodische Vorgehen auch erweiterte Angebote beinhalten. Hier beispielsweise feste Aufgaben für die schwächeren Schüler, die mit Hilfen ausgeführt werden müssen und freie sowie auch zusätzliche Aufgaben für lernstarke Schüler.
  • Bei zum Beispiel einem Lückentext können lernstarke Schüler durch eine Erhöhung der Lücken eine schwierigere Aufgabe erhalten. Leichter kann ein Lückentext indes werden, wenn die Lehrperson die Lückenwörter bereits vorgibt. Die Methoden sind somit im Hinblick auf die Schüler zu variieren und hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades entweder zu erweitern oder zu reduzieren.
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