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Bewerbungsschreiben in der 3. Person schreiben? - Formulierungshilfen

Eine gute Bewerbung schreibt sich nicht schnell - sie braucht Zeit und Sorgfalt.
Eine gute Bewerbung schreibt sich nicht schnell - sie braucht Zeit und Sorgfalt.
Sich gut zu verkaufen, ist das A und O jeder Bewerbung. Im Bewerbungsschreiben sollten Sie daher Ihre besondere Eignung für die Stelle hervorheben. Üblicherweise schreiben Sie dabei in der Ich-Form, die 3. Person ist nur in wenigen Ausnahmefällen ratsam.

Bewerbungsschreiben in der 3. Person?

Selbstbewusst und voller Tatendrang – so sollten Sie sich im Bewerbungsschreiben geben. Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie die Ich-Form verwenden und Passivkonstruktionen vermeiden.

  • Wesentlicher Bestandteil des Anschreibens zu Ihrer Bewerbung ist eine Erläuterung, warum genau Sie sich für die ausgeschriebene Stelle eignen. Sie sollten hier Ihre besonderen Qualifikationen herausarbeiten, die für die Position relevant sind und möglichst überzeugend wirken  
  • Vermeiden Sie dabei Konstruktionen in der 3. Person mit dem Wörtchen „man“. Schreiben Sie also nicht: „Bereits während meiner Ausbildung habe ich gelernt, wie man komplexe Arbeitsabläufe strukturiert.“ Versetzen Sie sich in den Empfänger. Der Personalleiter will nicht wissen, was „man“ gelernt hat, sondern welche Fähigkeiten speziell Sie haben und was Sie aus der Masse der Bewerber hervorhebt.
  • Besser sind daher Sätze in der Ich-Form: „Bereits während meiner Ausbildung habe ich gelernt, wie ich komplexe Arbeitsabläufe strukturieren kann.“ Verdeutlichen Sie diese Aussage mit einem Beispiel. Vielleicht haben Sie ja bei einem Projekt mitgearbeitet, bei dem Sie diese Fähigkeit unter Beweis gestellt haben.
  • Verwenden können Sie die 3. Person in einer anderen Satzkonstruktion: „Mit mir gewinnen Sie einen Mitarbeiter, der sich innerhalb kurzer Zeit in komplexe Sachverhalte einarbeiten kann.“ Seien Sie aber sparsam mit derartigen Konstruktionen, da sie schnell gestelzt wirken.
  • Ein ebenso schlechter Stil sind Passivkonstruktionen. Sie finden sich häufig im Schlussteil des Anschreibens, wo Sie darauf eingehen, warum Sie sich speziell bei diesem Unternehmen bewerben. Vermeiden sollten Sie Sätze wie zum Beispiel: „Reizvoll an einer Ausbildung in der Firma xy ist auch, dass dabei die verschiedensten Abteilungen durchlaufen werden.“
  • Verwenden Sie stattdessen das Aktiv und sprechen Sie den Adressaten Ihres Briefes an: „Die Ausbildung in Ihrer Firma reizt mich auch deshalb, weil ich dabei die verschiedensten Abteilungen durchlaufen kann.“ Sie betonen damit, dass Sie sich als tatkräftige Persönlichkeit sehen, die sich mit vollem Engagement ihren Aufgaben widmet.

 Weitere Formulierungstipps

Abgedroschene Standardformulierungen langweilen und sagen nichts über Sie aus.  Formulieren Sie kreativ und konkret – dann halten Sie den Leser bei der Stange.

  • Vermeiden Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben Floskeln wie zum Beispiel: „Hiermit möchte ich mich auf die Stelle als xy bewerben“ oder auch „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige in der xy-Zeitung gelesen.“. Die Stelle, auf die Sie bewerben, gehört in die Betreffzeile Ihres Anschreibens. Präsentieren Sie sich im ersten Satz von Ihrer besten Seite und suchen Sie dabei gezielt nach einem Argument, warum Sie für die ausgeschriebene Position der geeignete Mitarbeiter sind. Punkten Sie mit Ihrer bisherigen Joberfahrung oder dem Schwerpunkt, den Sie in Ihrem Studium oder während Ihrer Ausbildung gesetzt haben.
  • Reihen Sie keine Selbstverständlichkeiten aneinander: „Ich bin flexibel, belastbar und teamfähig“ – das sind nichtssagende Worthülsen. Verdeutlichen Sie, wie Sie diese Fähigkeiten bereits umgesetzt haben und suchen Sie nach Synonymen. Ihre Teamfähigkeit stellen Sie beispielsweise unter Beweis, wenn Sie darauf eingehen, wie Sie mit Kollegen aus anderen Abteilungen zusammengearbeitet haben, sich abstimmen mussten und gemeinsam nach Lösungen gelöst haben.
  • Veranschaulichen Sie Ihre Tätigkeit am konkreten Beispiel. Gute Satzanfänge sind zum Beispiel „Zu meinem Aufgabenbereich gehörte“ oder „Ich war verantwortlich für“
  • Benutzen Sie nicht den Konjunktiv („würde“, „könnte“, „möchte“) „Über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen“  – das klingt sehr verhalten und vermittelt den Eindruck, als ob Sie das nicht wirklich wollen. Schreiben Sie es besser ganz direkt: „Über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freue ich mich.“

 Eine gute Bewerbung schütteln Sie nicht einfach aus dem Ärmel. Nehmen Sie sich Zeit und präsentieren Sie sich dabei ebenso geschickt wie individuell.

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