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Aufgaben als Prokurist - Erklärung der typischen Aufgabenfelder

Ein Prokurist hat viele Aufgaben.
Ein Prokurist hat viele Aufgaben. © Konstantin_Gastmann / Pixelio
Ein Prokurist hat in einem Unternehmen eine herausgehobene Funktion. Seine Aufgaben umfassen zahlreiche Bereiche, unterliegen jedoch auch Beschränkungen.

Prokura: Was bedeutet es und welche Aufgaben umfasst sie?

In vielen Unternehmen gibt es einen oder mehrere Prokuristen.

  • Ein Prokurist − das Wort leitet sich aus dem lateinischen Begriff "procurare" (verwalten) ab − vertritt eine Firma nach außen. Dabei hat er jedoch weniger Befugnisse als ein Geschäftsführer, auf den das ebenfalls zutrifft. Während letzterer Inhaber eines Unternehmens sein kann, ist ein Mitarbeiter mit Prokura grundsätzlich Angestellter. Auch führt der Geschäftsführer im wörtlichen Sinne die Geschäfte und steht somit an der Spitze des Unternehmens.  Ein Prokurist dagegen hat zwar wesentliche Vollmachten, ist aber nicht der Kopf der Firma.
  • Eine Prokura erteilen kann nur der Inhaber einer Firma oder dessen gesetzlicher Vertreter und er muss sie ausdrücklich erteilen, eine stillschweigende Erteilung genügt nicht. Prokurist kann nur eine natürliche, nicht aber eine juristische Person werden und sie gilt nur für die betreffende Person, das heißt, sie kann nicht übertragen werden.
  • Die Aufgaben eines Prokuristen bestehen darin, alle Arten von Rechtsgeschäften im Rahmen der betrieblichen Erfordernisse zu tätigen. Er ist also beispielsweise dafür zuständig, Personal einzustellen oder zu kündigen, er kann Kredite aufnehmen und Verträge abschließen. Außerdem gehört das Führen von Prozessen zu seinen Aufgabenfeldern.

Was der Prokurist nicht darf

Es gibt aber auch Aufgabenfelder, die nicht in die Zuständigkeit eines Prokuristen fallen.

  • Einem Prokuristen ist es nicht erlaubt, selbst eine Prokura an andere Mitarbeiter zu erteilen, Insolvenz anzumelden und den Jahresabschluss zu unterzeichnen. Vor allem darf er jedoch keine sogenannten Grundlagengeschäfte tätigen. Darunter versteht man Geschäfte, die den Betrieb als solchen zum Gegenstand haben, wie beispielsweise den Verkauf der Firma oder die Änderung der Rechtsform. Er kann also nicht einfach eine KG in eine GmbH umwandeln. Grundstücke des Unternehmens darf er nur verkaufen bzw. eine Hypothek auf diese aufnehmen, wenn er die explizite Befugnis dazu hat.
  • Ein Prokurist muss nicht zwangsläufig die Prokura für das gesamte Unternehmen haben. Unter bestimmten Voraussetzungen es ist auch möglich, dass sich seine Aufgaben nur auf eine Zweigniederlassung des Unternehmens beschränken.

Die Tätigkeit des Prokuristen umfasst also zahlreiche Aufgabenfelder im täglichen Geschäft eines Unternehmens.

helpster.de Autor:in
Anna Adamsberg
Anna Adamsberg Als Lokaljournalistin mit einem tiefen Interesse an Büchern und Literaturwissenschaft widmet sich Anna gerne Themen rund um Schule, Kultur sowie Hobby & Freizeit
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