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Nagelpilz richtig behandeln und andere vor Ansteckung schützen

Die Nagelpilzbehandlung ist langwierig.
Die Nagelpilzbehandlung ist langwierig.
Der Nagelpilz, medizinisch Onychomykose, ist eine chronische Infektion der Nägel. In der Mehrzahl der Fälle wird diese durch Fadenpilze ausgelöst, die sich gerne im Keratin der Nägel aufhalten. Spontanheilungen kommen nicht vor. Erfolgt keine konsequente Behandlung, wird der Nagel zerstört und die Pilzinfektion kann sich weiter ausbreiten. In 90 % der Fälle spielt sich der Nagelpilz an den Zehennägeln ab. Wie man am besten gegen Nagelpilz vorgeht und wie man andere vor Ansteckung schützen kann, erfahren Sie hier.

Langwierige Behandlung beim Nagelpilz

  • Wenn sich einer Ihrer Nägel gelblich verfärbt, verdickt und brüchig geworden ist, werden Sie vermutlich sofort an einen Nagelpilz denken.
  • Ihre Blickdiagnose ist nicht ausreichend, denn derartige Nagelveränderungen können auf eine Vielzahl anderer Erkrankungen zurückzuführen sein. Dazu gehört die Schuppenflechte, die sich ausschließlich an den Nägeln abspielen kann, oder aber auch traumatische Nagelveränderungen, die häufig bei Sportlern auftreten.
  • Bevor Sie mit irgendwelchen frei verkäuflichen Mitteln gegen den Nagelpilz vorgehen, wenden Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt oder besser noch an einen Dermatologen. Ein sicherer Pilznachweis kann durch zwei Methoden erfolgen: Kleine Nagelpartikel werden in ein Labor geschickt, das dann versucht, aus den Partikeln Pilze kulturell anzuzüchten (Dauer: 3-4 Wochen) oder ein Nagelstückchen wird in die Pathologie geschickt und dort mikroskopisch untersucht, was wesentlich schneller geht.
  • Handelt es sich bei Ihrem Nagelproblem tatsächlich um eine Pilzerkrankung, hängt die Behandlung davon ab, wie weit der Nagelpilz fortgeschritten ist.
  • Sind weniger als 50 % Ihres Nagels vom Pilz befallen, kommt eine Lokalbehandlung mit speziellen Nagellacken infrage, die Sie konsequent über mehrere Monate regelmäßig auftragen müssen, und zwar so lange, bis die befallenen Nagelanteile herausgewachsen sind. Rechnen Sie also mit einer langwierigen Behandlung, die bei Zehennägeln auch mal ein Jahr dauern kann.
  • Die Effizienz der Nagellackbehandlung ist umso besser, je dünner Ihr befallener Nagel ist. Zu Beginn der Behandlung sollten Sie daher eine professionelle Nagelabrasion durchführen lassen, bei der die erkrankten Anteile des Nagels abgeschliffen werden.
  • Sind mehr als 50 % Ihres Nagels vom Pilz betroffen, werden Sie das Problem mit der Lackbehandlung nicht in den Griff bekommen. Es kommt dann nur eine Behandlung mit einem Medikament infrage, dass Sie „schlucken“ müssen. Man bezeichnet das als eine systemische Behandlung, für die Sie 3-12 Monate einkalkulieren müssen. Im Gegensatz zu den Nagellacken sind diese Medikamente rezeptpflichtig.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Dermatologen beraten, ob bei einem fortgeschrittenen Nagelpilz eventuell eine kombinierte Therapie, das heißt lokal und systemisch, für Sie infrage kommt.
  • Eventuell wird Ihr Dermatologe Ihnen aber auch raten, den Nagel entfernen zu lassen, was ein Chirurg in örtlicher Betäubung durchführen kann. Weniger traumatisch ist allerdings das Arbeiten mit einer Nagelaufweichpaste (chemische Onycholyse).

Geringe Ansteckungsgefahr durch Pilze innerhalb der Familie

Pilze halten sich gerne im feuchten Milieu auf und an Orten, an denen viele Menschen barfuß umherlaufen. Im Schwimmbad, in der Sauna, im Fitnesscenter und in Umkleidekabinen, die zu sportlichen Räumlichkeiten gehören, finden sich die häufigsten Ansteckungsquellen.

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie durch Barfußlaufen im häuslichen Badezimmer Ihre Familienmitglieder anstecken, ist äußerst gering.
  • Eine Nagelpilzinfektion entwickeln Sie nicht durch den bloßen Kontakt mit den Fadenpilzen, vielmehr müssen bestimmte Voraussetzungen für die Entwicklung der Pilzinfektion erfüllt sein. Dazu gehört in aller Regel eine vorgeschädigte Haut, zum Beispiel in den Zwischenzehenräumen.
  • Ihre Familienmitglieder sollten ihre Zwischenzehenräume regelmäßig kontrollieren und nach der Körperpflege sorgfältig trocknen, damit die Haut nicht aufweicht und die Schutzbarriere gegen die Pilze erhalten bleibt.
  • Sorgen Sie dafür, dass jeder sein eigenes „Fußhandtuch“ hat, das täglich gewechselt wird.
  • Handtücher und Socken sollten Sie mindestens bei 60° waschen.
  • Pediküresets sollten nicht gemeinsam benutzt werden, empfehlenswert sind Einmalfeilen.
  • Eine erhöhte Gefährdung besteht für Ihre Familienmitglieder, wenn sie an Diabetes mellitus, arteriellen Durchblutungsstörungen („Raucherbeinen“) und einer geschwächten Immunabwehr leiden.
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