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PP kleben - so hält Kleber bei Polypropylen bombenfest

Tolles Bastelmaterial, wenn es auch geklebt werden kann
Tolles Bastelmaterial, wenn es auch geklebt werden kann
Es gibt Materialien, die man eigentlich überhaupt nicht kleben kann. Zu Ihnen gehört PP, das beliebte Polypropylen. Da jeder es heute mit zahlreichen Alltagsgegenständen und Hobbymaterialien zu tun hat, die aus PP bestehen, ist es sehr nützlich zu wissen, wie man PP kleben kann.

Wenn Sie PP kleben möchten, sollten Sie sich von vornherein nach dem richtigen Klebstoff umsehen. Denn wenn Sie hier mit ungeeigneten Klebern herumexperimentieren, könnten Sie Schaden am Material verursachen.

Was ist aus PP und damit vermutlich schwer zu kleben?

  • Polypropylen oder PP ist ein sehr leistungsfähiger und häufig eingesetzter Kunststoff: Es handelt sich um einen Thermoplast, der Kunststoff kann also bei bestimmten Temperaturen einfach verformt werden. PP ist steifer, härter und fester als Polyethylen, ist wie dieses jedoch längs nicht so umweltschädlich wie andere Kunststoffe und gut recycelbar.
  • Die mechanischen Eigenschaften (Steife, Temperaturspektrum für den Gebrauch) können durch verschiedene mineralische Füllstoffe wie Glasfasern, Talkum oder Kreide noch erweitert werden.
  • PP wird durch die meisten organischen Lösungsmittel und Fette nicht angegriffen, es ist auch beständig gegenüber den meisten Säuren und Laugen. Es ist damit für pharmazeutische Anwendungen geeignet und auch für Anwendungen im Lebensmittelbereich, weil es geruchlos und hautverträglich ist.
  • Polypropylen ist deshalb sehr verbreitet, es wird zu vielen Alltagsgegenständen verarbeitet. Zum Beispiel zu Kindersitzen und Fahrradhelmen und Rohren oder auch im Modellbau wird Polypropylen viel verwendet, z. B. können im Flugmodellbau sehr widerstandsfähige Modellflugzeuge hergestellt werden, die einen Absturz viel besser verkraften als Modellflugzeuge aus Balsaholz.
  • Häufig werden Sie aufgrund einer vorhandenen Materialangabe wissen, dass Ihr Gegenstand aus PP besteht. Wenn diese Angaben lange verloren gegangen sind, helfen nur die Orientierung an der oben aufgeführten Aufzählung und der Hinweis, dass es sich bei PP um einen Kunststoff handelt, der sehr einheitlich aussieht und der beim Anfassen sehr fest wirkt. Wenn Sie nicht mehr herausfinden können, um welchen Kunststoff es sich handelt, könnten Sie vielleicht für Ihre Klebeaufgabe von vornherein einen der Kleber wählen, die für PP eingesetzt werden können. Einige von ihnen kleben noch viele andere Kunststoffe.
  • PP ist der Kunststoff mit der geringsten Dichte und deshalb hat er die Besonderheit, dass er nur eine sehr geringe Oberflächenenergie aufweist. Durch diese Beschaffenheit der Oberfläche geht er nur schwer eine Wechselwirkung mit anderen Stoffen ein, z.B. mit Farben oder mit Klebstoffen. PP ist deshalb nicht nur sehr schwer zu verkleben, sondern er lässt sich auch nicht gut anstreichen.

Wie kann man PP bombenfest kleben?

  • Weil sich PP so schwer kleben lässt, aber gleichzeitig ein so beliebtes Material ist, gibt es schon lange Bestrebungen, spezielle Klebstoffe für PP zu entwickeln.
  • Es gibt Produkte im Handel, die einen speziellen Aktivator zur "Oberflächenaktivierung" enthalten. Dieser Aktivator muss vor dem Kleben auf die Oberfläche aufgebracht werden, die sich nun “aktiviert” und dann mit dem Spezialklebstoff verklebt werden kann. Allerdings haben diese “speziellen Sekundenkleber” den Nachteil, dass ihre Anwendung auf kleine Klebeflächen bei passgenau zusammenfügbaren Teilen beschränkt ist und auch keine auf Dauer wasserfeste Verklebung herstellen.
  • Bessere Ergebnisse erzielen Sie mit Produkten von Firmen, die sich auf die Herstellung technischer Klebstoffe spezialisiert haben. Wenn Sie im Fachhandel für Spezialklebstoffe nach einem Kleber für PP fragen, wird man Sie entsprechend beraten. Die Beratung vor dem Kauf empfiehlt sich hier unbedingt, weil bei jedem Klebstoff mehrere Faktoren zu beachten sind, damit das Ergebnis wirklich fest wird, das Zusammenspiel dieser Faktoren ist nicht unkompliziert, weshalb die korrekte Auswahl für Laien recht schwierig ist.
  • Nicht geeignet für eine wirklich feste Verklebung von PP sind übrigens sogenannte Haftklebstoffe, die für PP häufig angeboten werden. Sie bewirken nur eine haftklebrige Verbindung, sie bleiben also dauerhaft klebrig und können immer wieder abgelöst werden.
  • Klebstoffe, die PP dauerhafter verkleben sollen, nennen sich z. B. Blitzkleber, sie enthalten meist Cyanacrylat. Hier müssen für eine feste Verbindung lange Trockenzeiten eingehalten werden. Oder sie nennen sich Kontaktkleber, meist mit Cyclohexan als Wirkstoff, das ebenfalls mit einer Anlösung des Kunststoffs arbeitet, bei der kritische Dämpfe entstehen können. Sie sollten sich beim Kauf auf jeden Fall über die Sicherheit bei der Anwendung informieren, auch die Sicherheitshinweise auf der Packung sollten unbedingt beachtet werden.

Wenn Sie den richtigen Kleber für Ihre Anwendung nicht finden bzw. wenn die Anwendung in Ihrem speziellen Fall zu schwierig ist, erreichen Sie vielleicht Ihr Ziel, wenn Sie den Kunststoff erwärmen und dann neu verbinden. Dazu gibt es im Handel spezielle Heißluftpistolen entsprechenden Schweißstäbe, mit denen man Risse wieder verschweißen kann.

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