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Kochen für Katzen: Rezept für selbstgemachtes Futter

Die Zusammensetzung des Futters sollte sich an den natürlichen Beutetieren der Katze orientieren.
Die Zusammensetzung des Futters sollte sich an den natürlichen Beutetieren der Katze orientieren.
Als Katzenhalter wissen Sie bestimmt, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung für Katzen das A und O guter Katzenhaltung ist. Zwar bieten kommerzielle Alleinfutter alles, was Ihr Stubentiger braucht, sie sind wegen ihrer Zusatzstoffe jedoch in Verruf geraten. Wenn Sie eine Alternative zu Trockenfutter und Co. suchen, versuchen Sie doch einmal selbst, für Ihren Liebling zu kochen.

Was Sie benötigen:

  • 100 g Fleisch oder Fisch
  • 50 g Innereien (Herz, Magen)
  • 50 g Leber
  • 1 Stck. Gemüse (z.B. Karotte)
  • 1 EL Öl
  • 1 Bierhefetablette
  • 4 Msp. Blutmehlpulver
  • 4 Msp. Knochenmehl oder Eischalenmehl
  • 2 Msp. Seealgenpulver
  • 1 Prise Iodsalz
  • Taurin
  • evtl. Lebertran

Das Katzen-Menü orientiert sich an der Natur

Bevor Sie sich gleich an den Herd stellen und Ihrer Kreativität freien Lauf lassen dürfen, stellen Sie sich einmal die Frage, was überhaupt in ein gutes Katzenfutter gehört und was nicht:

  • In der Natur jagen und fressen Katzen vor allem Kleintiere wie Mäuse und Vögel. Dabei fressen sie nicht nur Fleisch, sondern auch Haut, Haare, Innereien und Knochen. Damit nehmen sie wertvolle Vitamine und Mineralstoffe auf. Eine Ernährung mit reinem Fleisch ist daher nicht ausreichend und unausgewogen.
  • Die Katze ist unter allen Haustieren der am stärksten ausgeprägte Carnivore (Fleischfresser). Über den Verdauungstrakt ihrer Beutetiere, nehmen sie jedoch einen gewissen Anteil pflanzlicher Kost auf. Ein gutes Futter besteht daher überwiegend aus Eiweißen und Fetten, nicht aus Kohlenhydraten.
  • Viele Futtermittelhersteller reichern ihr Futter mit Zucker an, was angeblich die Akzeptanz steigern soll. Dabei können Katzen dieses Kohlenhydrat nicht einmal schmecken. Verzichten Sie daher auf Zucker.

Richtige Hygiene vor und nach dem Kochen

Wie in der menschlichen Küche, gelten auch beim Kochen für den Vierbeiner ein paar Regeln, die Sie unbedingt beachten müssen.

  1. Waschen Sie sich vor dem Kochen die Hände gründlich mit Seife und Wasser. Trocknen Sie die Hände mit einem sauberen Handtuch ab.
  2. Sorgen Sie für einen sauberen Arbeitsplatz in der Küche.
  3. Wenn Sie rohes Fleisch geschnitten haben, schneiden Sie mit demselben Messer und auf derselben Unterlage nie andere Lebensmittel ohne gründliche Reinigung.
  4. Schneidbretter aus Holz sind hygienischer als solche aus Plastik, denn Holz enthält von Natur aus antibakterielle Wirkstoffe. Reinigen Sie Holzbretter trotzdem nach jeder Benutzung von beiden Seiten, da Holz sonst ungleichmäßig trocknen würde und das Brett sich „verziehen“ kann.
  5. Immer beliebter wird das BARFen (Bone and Raw Food). Das ist sicher die natürlichste Möglichkeit der Katzenernährung. Ist das Fleisch aber roh, kann es mit Krankheitserregern belastet sein. Gut gekocht, werden Krankheitserreger abgetötet.
  6. Nach dem Kochen reinigen Sie alle Utensilien gründlich. Das schließt auch den Futternapf mit ein.
  7. Sie können bei Bedarf auch Futter „auf Vorrat“ in größeren Mengen kochen. In einem Behältnis, das sich fest verschließen lässt, können Sie es einige Tage im Kühlschrank lagern. Bei längerer Lagerdauer empfiehlt sich die Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe.

Ein Rezept mit vielen Möglichkeiten für Katzenfutter

Sie werden feststellen, dass das folgende Rezept viele Vorteile hat. Es lässt sich nämlich leicht kochen und variieren. Beachten Sie, dass die oben angegebene Zutatenliste etwa dem Tagesbedarf einer ausgewachsenen gesunden Katze, also rund 4 Kilogramm Körpergewicht, entspricht und nur eine grobe Orientierung darstellt. Je nach Alter, Lebensweise -Freigänger oder Wohnungskatze- und gesundheitlicher Verfassung kann der tatsächliche Bedarf Ihrer Katze anders sein. Lassen Sie ihn daher am besten von Ihrem Tierarzt errechnen.

  1. Schneiden Sie das Fleisch in Würfel. Sie sollten nicht zu groß sein, aber auch nicht zu klein. Verwenden können Sie zum Beispiel Geflügel, Rind und Lamm. Vorsicht bei Schweinefleisch: Es kann den Erreger der Aujeszky-Krankheit enthalten und darf daher nie roh gefüttert werden. Fisch ist zwar eine wertvolle Quelle für Omega-3-Fettsäuren, sollte aber nicht öfter als einmal wöchentlich gegeben werden, da Fisch roh reich am Enzym Thiaminase ist, das Vitamin B1 zerstört und damit zu Mangelerkrankungen führen kann.
  2. Verfahren Sie ebenso mit den Innereien. Gut geeignet sind zum Beispiel Geflügelherzen und -mägen.
  3. Katzen können im Gegensatz zu anderen Tierarten Vitamin A nicht aus Carotinen selbst herstellen. In der Natur nehmen sie es daher vor allem über die Leber der Beute, dem wichtigsten Speicherorgan für Vitamin A, auf. Da eine Überversorgung mit Vitamin A schädlich ist, mischen Sie in die Ration nur einmal wöchentlich Leber.
  4. Garen Sie Fleisch und Innereien. Dafür eignet sich einerseits das Anbraten, andererseits können Sie das Fleisch aber auch schonend dünsten.
  5. Zerkleinern Sie das Gemüse. Viele Katzen haben eine Aversion gegen „Grünzeug“. Daher sollten Sie es möglichst „verstecken“. Ideal ist es, wenn Sie mit einer Muskatreibe das Gemüse ganz fein reiben. Neben Karotte eignet beispielsweise auch Zucchini.
  6. Mischen Sie Gemüse, Fleisch und Öl miteinander. Auch die Ölsorte können Sie nach Belieben wechseln. Möglich sind zum Beispiel Rapsöl, Olivenöl oder ungewürztes Gänse- und Schweineschmalz.
  7. Zerstoßen Sie die Bierhefetablette. Geben Sie das zerstoßene Pulver, sowie Blutmehl, Knochen/Eischalenmehl zum Fleisch und durchmischen Sie die Masse gut. Blut-, Knochen- und Eischalenmehl erhalten Sie in Online-Versandshops und manchmal auch in größeren Zoofachgeschäften.
  8. Sie können die Akzeptanz des Futters bei Katzen steigern, wenn Sie es mit einer kleinen Prise Salz würzen. Wenn Sie iodiertes Salz verwenden, brauchen Sie kein Seealgenmehl.
  9. Katzen können die Aminosäure Taurin nicht in ausreichenden Mengen selbst herstellen. Es muss ihnen mit der Nahrung zugeführt werden. Taurin erhalten Sie in Form von Pulvern. Geben Sie es in einer Dosierung von etwa 20 bis 80 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht hinzu und vermischen Sie das Futter anschließend gründlich. Ob Sie tatsächlich Taurin dem Futter zugeben müssen, hängt stark vom unterschiedlich hohen Gehalt einzelner Fleischsorten ab.
  10. Einmal wöchentlich können Sie dem Futter etwas Lebertran beimengen. Fragen Sie vor der Verwendung jedoch Ihren Tierarzt, ob dieser Zusatz notwendig ist, denn viele Katzen mögen den starken Eigengeschmack nicht.
  11. Das Futter sollten Sie Ihrer Katze in mehreren kleinen Portionen täglich füttern. In der Natur nehmen Katzen schließlich auch viele kleine und nicht eine große Mahlzeit zu sich.

Mit etwas Übung und Phantasie ist es so ziemlich leicht, ein ausgewogenes und abwechslungsreiches Futter für Katzen selbst zu kochen. Wenn Sie nun noch weitere Fragen haben, hilft Ihnen Ihr Tierarzt sicher gerne weiter. Viel Spaß beim Selberprobieren.

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