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Holzofen mit Wärmetauscher selber bauen - eine Anleitung

Holzfeuer verbreitet eine gemütliche Atmosphäre.
Holzfeuer verbreitet eine gemütliche Atmosphäre. © Jürgen_Radzieja / Pixelio
Je teurer Heizenergie wird, desto mehr rücken die konventionellen Heizmaterialien Holz und Kohle wieder in den Focus. Holz hat dabei den Vorzug, dass es eine ausgeglichene Klimabilanz aufweist. Ein Holzofen ist umweltfreundlich und kann sogar mit einem Wärmetauscher ausgestattet werden.

Was Sie benötigen:

  • Ofensetzerwerkzeug
  • Lehmziegeln
  • Schamottesteine
  • Kacheln
  • Wärmetauscher
  • Wasseranschluß

Einen Holzofen selber bauen

  • Als Laie kann man viel falsch machen, wenn es um die Dimensionierung eines Ofens geht. Zuallererst muss gewährleistet sein, dass der Schornstein einen genügend hohen Zug aufweist, um die Abgase des Ofens zuverlässig abzuleiten. Lassen Sie sich deshalb von Schornsteinfegermeister den vorgesehenen Schornstein prüfen und die Aufstellung einer Feuerstätte genehmigen.
  • Wie der Holzofen auszusehen hat und welche Maße einzuhalten sind, erfahren Sie am besten von einem ausgebildeten Ofenbauer. Schließlich soll der neue Ofen auch sicher stehen, effektiv arbeiten und keine Gefahr für die Bewohner darstellen. Im Internet finden Sie auch Selbstbausätze mit der entsprechenden Anleitung zum Aufbau.

Mit einem Wärmetauscher ausstatten

Es werden schon Öfen mit eingebautem Wärmetauscher angeboten. Sie haben den Vorteil, dass warmes Wasser in gewissem Umfang zur Verfügung steht, wofür keine andere Heizenergie benötigt wird. Diese Hinweise behandeln einen Wasser führenden Wärmetauscher im Abgasstrom.

  • Wer sich selber die Warmwasserbereitung einbauen will, muss sehr genau wissen, welche Wärmemenge dafür zur Verfügung steht. Wird das Abgas zu stark abgekühlt, kann es zu Problemen mit dem Essenzug kommen oder zur Versottung des Schornsteins, also Glanzrußbildung. 
  • Lassen Sie sich deshalb fachkundig beraten, um eine effektive und ökologisch sinnvolle Lösung zu finden. Der Wärmetauscher muss sich bei Bedarf auch reinigen lassen. Asche und Ruß isolieren mit zunehmendem Alter die Heizflächen, das Wasser wird nicht mehr richtig warm.
  • Der Wärmetauscher soll so im Abgasstrom liegen, dass er möglichst intensiv von den Abgasen umspült wird. Das erreichen Sie, indem Sie die Heizflächen nicht in die Strömungsrichtung stellen, sondern so anordnen, dass die Abgase einen Umweg machen müssen.
  • Um den Wärmetauscher ordentlich unterzubringen, können Sie ihm eine separate Kammer bauen, die zwischen dem Holzofen und dem Schornstein liegt. Sie nimmt auch die Steuereinheit, die Umwälzpumpe und evtl. den Boiler auf und garantiert die Zugänglichkeit der Einheit im Störungsfall. 
  • Je größer die Oberfläche des Wärmetauschers ist, desto mehr Wärmeleistung entzieht er dem Abgas. Sie können das erwärmte Wasser in einem Boiler speichern und die Boilertemperatur mit einem Temperatursensor steuern, der eine kleine Umwälzpumpe schaltet und das warme Wasser auch für die Heizung nutzbar macht.
  • Denken Sie auch daran, ein Sicherheitsventil einzubauen, wenn das Wasser einmal kochen sollte. Ein geschlossenes System läuft dann Gefahr, zu explodieren. Alle Warmwasser führenden Leitungen außerhalb der Ofeneinheit und den Boiler isolieren Sie mit handelsüblichem Dämmmaterial.
helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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