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Gesichter merken - so gelingt das Training

Es fällt vielen schwer, sich Gesichter zu merken.
Es fällt vielen schwer, sich Gesichter zu merken.
Vielleicht kennen Sie die Situation: Jemand kommt Ihnen auf der Straße entgegen, grüßt Sie freundlich - und Sie haben keine Ahnung, wer derjenige ist. Mit Fauxpas wie diesem haben alle zu kämpfen, die sich schlecht Gesichter merken können. Glücklicherweise lässt sich diese Fähigkeit zumindest in Maßen trainieren.

Blind für Gesichter - eine wichtige Unterscheidung

  • Wenn Sie sich schlecht Gesichter merken können, ist es wichtig, eine Unterscheidung zu treffen: Ist Ihre Fähigkeit, was das Memorieren der Züge anderer angeht, einfach nicht sehr groß oder sind Sie gesichtsblind?
  • Die Prosopagnosie ist eine anerkannte Krankheit, bei der Betroffene nicht in der Lage sind, sich andere einzuprägen. Das heißt im Klartext: Wer darunter leidet, könnte dem eigenen Ehepartner auf der Straße begegnen und würde ihn anhand des Gesichts nicht erkennen. Es heißt, dass ungefähr 2,5 Prozent der Menschheit von dieser Krankheit betroffen sind.
  • Wenn Sie sich bloß schwertun, Arbeitskollegen, frühere Schulfreunde oder flüchtige Bekannte zu erkennen, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Dann leiden Sie nicht unter Prosopagnosie, sondern sind "gesichtsschusselig".
  • Wenn Sie nicht sicher sind, was auf Sie zutrifft, hilft ein Test der Ruhr Uni Bochum. Erhalten Sie ein positives Ergebnis und gehen Sie auch sonst davon aus, dass Sie unter extremer Gesichtsblindheit leiden, werden die unten genannten Trainingsmethoden Ihnen zumindest in Maßen helfen. Alle anderen können es damit schaffen, Fettnäpfchen in Zukunft zu vermeiden.

So trainieren Sie das Merken von Gesichtszügen

  • Zunächst gibt es eine einfache Methode, sich das Merken von Gesichtern anzutrainieren. Hierfür nehmen Sie ein paar Zeitschriften zur Hand, schneiden Gesichter daraus aus und legen diese in eine Reihe. Machen Sie ein Foto von der Reihe. Dann versuchen Sie, sich die Gesichter in der richtigen Reihenfolge einzuprägen. Vermischen Sie die Bilder, warten Sie fünf Minuten und versuchen Sie dann, die Reihe exakt so wieder hinzulegen. Dieses kleine Gehirnjogging kann Wunder wirken.
  • Eine weitere Methode, das Merken von Gesichtern zu lernen, ist es, genauer hinzuschauen. Nehmen Sie sich eine Reihe von Gesichtern vor und versuchen Sie, jedes davon genau zu beschreiben: den Schwung der Brauen, die Augenfarbe, die Nasengröße, die Fülle der Lippen. Was sticht besonders hervor? Welches Merkmal sieht hübsch, hässlich oder gar komisch aus? Mit der Zeit werden Sie so lernen, auch im Alltag genauer hinzusehen, und so einfach einen besseren Blick für Gesichter bekommen.
  • Wenn Ihnen dies partout nicht gelingen will, können Sie, um Fettnäpfchen zu vermeiden, einen Trick anwenden: Merken Sie sich bei jedem, dem Sie neu begegnen, ein Detail. Dies kann ein Piercing sein, eine besondere Haarfarbe, es können Segelohren sein, ein Schmuckstück, das derjenige immer trägt, oder eine Zahnlücke. Merken Sie sich die Person anhand dieses Details. In Zukunft können Sie darauf schauen, wenn Sie sich nicht sicher sind, wer Ihnen da gerade entgegenkommt. Doch Achtung: Die meisten Details sind veränderbar, ein Piercing kann zum Beispiel einfach herausgenommen werden. Betrachten Sie diese Methode darum eher als Stütze.
helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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