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Die Elbe: Salzwasser oder Süßwasser? - Wissenswertes zum Fluss

Der Hamburger Hafen machte die Elbe bedeutend.
Der Hamburger Hafen machte die Elbe bedeutend.
Die antiken Griechen, Römer und Kelten nannten die Elbe „Albia“. Dieses Wort stammt aus dem indogermanischen „albhos“, also „weiß“. Für einen Hamburger, der Plattdeutsch spricht, heißt sie „Elv“. Die Frage, ob die Elbe als Süßwasser oder Salzwasser in die Nordsee fließt, ist sicher interessant. Sicher ist jedoch, dass ihr Verlauf in Tschechien, im Siebengebirge entspringt.

Ein bedeutender Strom - die Elbe bei Hamburg

  • Die Elbe ist ein 1094 km langer, mitteleuropäischer Strom, der im tschechischen Siebengebirge entspringt, Deutschland durchströmt, um in der Nordsee zu münden. Gewässer, wie z. B. die Moldau, Saal, Havel, Spree, Müritz und Elde zählen zu ihrem Einzugsgebiet. Die sicher bekannteste und zeitgleich größte Handelsstadt Hamburg liegt in nächster Nähe zur Elbmündung.
  • Dieser große Strom wird unterteilt in „Oberelbe“, im böhmischen Randgebirge, „Mittelelbe“, als nordwestlich fließender Tieflandfluss in Richtung Magdeburg und „Unterelbe“ bei Geesthacht, der größten Stadt in Lauenburg (Schleswig-Holstein), einem Teilbereich der Metropole Hamburg. Der Hamburger Hafen befindet sich in dem Stromübergang zwischen Mittel- und Unterelbe und wird als Binnendelta bezeichnet.

Die Elbe durchströmt verschiedene Biotoptypen

  • Betrachtet man die Elb-Gegenden um Lüchow-Dannenberg, Dresden oder Dömitz, wird deutlich, dass die Elbe viele charakteristische Biotop-Typen durchfließt und da sie direkt in die Nordsee (Meer) mündet, gilt sie als Strom. Je nach den natürlichen Gegebenheiten der jeweiligen Landschaften durchströmt das Süßwasser der Elbe unterschiedliche Flussauen. Das schluchtförmige, schmale Kerbtal des Mittelgebirges öffnet sich dem Elbstrom nur dort, wo Siedlungen und Landwirtschaft für Verkehrswege gesorgt haben.
  • Naturnahe Biotope sind vor allem im dünn besiedelten Mittellauf der Elbe zu finden. Hart- und Weichholzauen der mitteleuropäischen Auwälder sind vor allem im Dessauer Elbtal, zwischen Saale und Mulde. In „überschwemmungssicheren“ Gebieten prägen Grünland und Ackerbau die Landschaften. Erlenbruchwälder, Röhrichten und auch einige Stillgewässer begleiten den Weg der Elbe. Im Bereich des Unterlaufs beeinträchtigt der Mündungstrichter den „Gezeitenlauf“ der Wasserstraße. 
  • Die Wasserqualität, unabhängig, ob die Elbe nun Süß- oder Salzwasser führt, wurde durch die Industrialisierung (Chemische Industrie, Bergbau, Zellstoffindustrie usw.) sehr stark negativ beeinflusst. Seit 1950 stiegen die Schadstoff- und Schwermetallbelastungen des Wassers an. Nach 1989/90 setzten die Städte vermehrt Kläranlagen ein, um die häuslichen, städtischen und industriellen Abwasser zu filtern. Inzwischen ist der Schadstoffgehalt der Elbe z. T. um 90 % gesunken. Doch leider sind noch immer, stromabwärts, zu hohe Dioxin-Konzentrationen zu messen.

Ob die Elbe ein Salzwasser ist

  • Wie bereits festgestellt, entspringt die Elbe im Siebengebirge als Süßwasser und durchströmt verschiedene Biotoptypen und Industrie-Ariale. Diese nehmen zwar einen gewissen Einfluss auf die Wasserqualität, jedoch nicht auf den Salzgehalt. Mit einer Länge von 1094 km zählt die Elbe unter die 200 längsten Flüsse der Welt. Schließt man die Moldau mit ein, läge sie in Europa auf dem 12. Platz, mit 1245 km. Deutschland durchfließt sie als Binnenelbe mit etwa 727 km. Hinzuzuzählen ist hier jedoch noch die Außenelbe, die bei Kilometerstand 769,40 in der Nordsee mündet.
  • Die Frage ist nun, ob die Elbe ein Salzwasser ist, denn immerhin mündet sie in der Nordsee. Etwa 42,4 km Strom zählen zur Außenelbe, die in direktem Kontakt mit der Nordsee steht. Dennoch muss man wissen, dass Wasser mit einem Salzgehalt von weniger als 0,1 % als Süßwasser gilt. Zwischen 0,1 % und 10 % nennt man salzhaltiges Gewässer „Brackwasser“. In Mündungsbereichen, wie der der Elbe, Ems, Eider, Stör, Rhein oder Weser kann sich ein solches Brackwasser durchaus bis zu 50 km lang ziehen.
  • Trotzdem der Elbstrom fast 20 km durch das Wattenmeer bis nach Helgoland reicht, ist nur ein geringer Salzgehalt zu messen. Genau dieser geringe Anteil an Salz ist es, der es ermöglicht, den Elbstrom selbst in seiner Tiefe noch zu verzeichnen. Die Frage kann demnach deutlich beantwortet werden: Obwohl die Elbe in der Nordsee mündet, ist sie kein Salzwasser. Sicher führt sie einen geringen Salzanteil im Bereich der Außenelbe mit sich.

Hinweis: Die Nordsee verzeichnet im nördlichen Bereich einen Salzgehalt von 3,2 - 3,5 %, während sie an den Flussmündungen nur mit etwa 1,5 bis 2,5 % aufwarten kann.

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