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Türkische Hochzeitsbräuche kennenlernen

Eine türkische Hochzeit hat eigene Hochzeitsbräuche
Eine türkische Hochzeit hat eigene Hochzeitsbräuche © Rüdiger Lehrmann / Pixelio
Wer schon einmal an einer türkischen Hochzeit als Gast teilnehmen konnte, hat sicherlich so manches Gemeinsame festgestellt, aber sicher auch türkische Hochzeitsbräuche erlebt, mit denen er wenig anzufangen wusste. Eine türkische Hochzeit ist nicht nur ein Erlebnis für das Brautpaar, sondern auch für die Gäste ein ganz besonderes Event. Doch worin liegen die Unterschiede und was bedeuten türkische Hochzeitsbräuche?

Türkische Hochzeitsbräuche beginnen mit der Verlobung

  • Jeder türkischen Hochzeit geht eine Verlobung voraus. Schon bei der Verlobungsfeier gibt es Rituale, die in den meisten türkischen Familien eingehalten werden. Dazu gehört, dass die Verlobungsringe, die später auch die Eheringe sein werden, durch ein rotes Band miteinander verbunden sind, das während der Zeremonie meist von einem älteren Verwandten durchtrennt wird.
  • Auch bei der Verlobung wird das Brautpaar beschenkt. So wird die Braut von den Eltern ihres Zukünftigen vollständig eingekleidet. Das beginnt bei der Unterwäsche und endet mit Pflegeprodukten und feinen Düften. Der Bräutigam erhält dieselben Geschenke von den Eltern seiner Liebsten.
  • Türkische Hochzeitsbräuche, dazu gehören auch die Hochzeitsvorbereitungen, werden meist noch nach alter Tradition eingehalten. So gilt es, dass das Brautkleid immer vom Bräutigam bezahlt wird. Er übernimmt auch am Tag der Hochzeit die Kosten für die Schönheit der Braut, ihrer Mutter, der Schwestern und Cousinen.
  • Die Mitgift der Braut ist das gemeinsame Schlafzimmer und sämtliche Küchen-, Wäsche- und Haushaltsutensilien, der Bräutigam übernimmt die Kosten der restlichen Wohnungsmöbel. Bezahlt wird dieses Mobiliar in der Regel nicht von den Brautleuten selbst, sondern von deren Eltern. Hierbei kann es für manche türkische Familie schon zu finanziellen Engpässen kommen.

Türkische Hochzeitsbräuche – der Henna-Abend gehört unbedingt dazu

Es gibt türkische Hochzeitsbräuche, die in allen Landesteilen gleich gehandhabt werden. Dazu gehört der Henna-Abend, mit dem die eigentliche Hochzeitszeremonie beginnt.

  1. Dieser Abend, es ist der letzte Abend im elterlichen Haus, wird von den Brautleuten getrennt abgehalten, wobei hier das Brauthaus im Mittelpunkt der Zeremonie steht.
  2. Am Henna-Abend wird die Braut mit überwiegend trauriger Musik und nur weiblichen Gästen aus dem Mutterhaus verabschiedet.
  3. Alle anwesenden Frauen und Mädchen sitzen im Kreis. Die Braut, die in der Mitte der Frauen sitzt, verbirgt ihr Gesicht hinter einem roten Spitzentuch. Dieses Tuch soll die Tränen verdecken, die sie über den Abschied vom Elternhaus vergießt.
  4. Die Gäste versuchen, die Hände der Braut mit Henna zu verzieren, denn Hennabemalung drückt das Ende eines Lebensabschnitts aus. Doch die Braut wird ihre Hände vorerst verschlossen halten. Nach viel Musik und Tanz wird die Schwiegermutter die Braut mit Gold beschenken, erst danach wird sie ihre Hände für die Hennabemalung öffnen.

Türkische Hochzeitsbräuche am Tag der Vermählung

  • Türkische Hochzeitsbräuche können teilweise sehr laut sein. So wird die Braut am Tag der Vermählung mit Musikanten und vielen Begleitautos unüberhörbar vom Elternhaus abgeholt. Der Brautvater übergibt die Braut dem Bräutigam, die Trommler und Flötenspieler spielen zum Tanz auf, bevor mit großem Hupkonzert das Brautpaar zur Festhalle gefahren wird.
  • Die Braut trägt in der Regel ein weißes Hochzeitskleid. Um ihre Hüfte ist ein rotes Band gewickelt, das als Symbol der Jungfräulichkeit gilt. In traditionellen Familien wird dieses Band vom Vater der Tochter angelegt. Es soll damit angezeigt werden, dass sie nun nicht mehr unter seiner Obhut steht und er sie vertrauensvoll an den Bräutigam übergibt.
  • Während der türkischen Hochzeitsfeier wird von den Brautleuten der Ehevertrag unterschrieben. Dabei kommt es nun darauf an, wer von beiden als Erster dem anderen auf die Füße tritt. Wer es schafft, wird auch in der Ehe das Sagen haben.
  • Auch die Hochzeitstorte ist ein wichtiges Symbol bei einer türkischen Hochzeit. Je höher, umso mehr Glück und Fruchtbarkeit wird die Ehe begleiten. So ist eine zehnstöckige Hochzeitstorte nichts Außergewöhnliches.
  • Mit den Geschenken kann man an einer türkischen Hochzeit nichts falsch machen. Wer schon einmal auf einer türkischen Hochzeit war und dort türkische Hochzeitsbräuche kennenlernen durfte, weiß, dass es überwiegend zwei Arten von Geschenken gibt: Geld und Gold. Beides wird unter großer Anteilnahme aller Gäste dem Brautpaar überreicht oder angesteckt.
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