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Türen einbauen wie ein Profi - eine Anleitung

Für ihren Einbau ist Geduld nötig.
Für ihren Einbau ist Geduld nötig.
Wenn Sie eine größere Renovierung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung planen, bleiben natürlich auch die Türen nicht außen vor. Es kann dabei günstiger sein, gleich neue Türen einzubauen, als die alten Türen wieder aufzuarbeiten. Türen einbauen ist zwar auch für einen Hobbyhandwerker möglich, erfordert aber etwas Geschick und Übung.

Was Sie benötigen:

  • Spezialschaum
  • Zargenzwingen
  • Latten
  • Stichsäge
  • Keile
  • Schraubenzieher
  • Wasserwaage

Neue Türen werden meistens als Komplettsatz eingebaut. So passen der Rahmen und die Tür perfekt zusammen. Das Ergebnis fällt doppelt so schön aus.

Türen und Zargen

  1. Entfernen Sie die alte Tür samt Rahmen vollständig aus der Wand. Dieser Rahmen heißt Zarge oder Türfutter. An ihm wird nachher die schwere Tür eingehängt. Er besteht aus dem Rahmen mit den Scharnieren, der von einer Seite in die Türöffnung geschoben wird und auf der anderen Wandseite mit einer Blende abgedeckt wird. Glätten Sie die Ränder des Durchbruchs etwas und entfernen möglicherweise noch daran klebenden alten Bauschaum. Es ist dann einfacher, wenn Sie die Zarge in die Öffnung einsetzen.
  2. Die Fertigzarge, die Sie im Baumarkt gekauft haben, ist immer ein Komplettsatz. Sie finden darin das nötige Schraubenmaterial und oft auch eine kleine Tube Leim. Legen Sie das breite Teil der Zarge ohne den Blendrahmen auf dem Boden aus. Es besteht aus drei Teilen, die als Rahmen miteinander verbunden und falls gewünscht verleimt werden. Lassen Sie die Klebestellen etwas trocknen.
  3. Dieser wie ein umgekehrtes U geformte Rahmen wird im nächsten Schritt aufgestellt und in die Wandöffnung eingepasst. Noch brauchen Sie ihn nicht endgültig einbauen, denn zunächst kommt es darauf an, ihn erst einmal richtig mit der Wasserwaage auszurichten. Bei Türen ist es wichtig, dass sie gerade eingebaut werden, denn sonst schließen sie nicht richtig oder schleifen über den Boden. Stellen Sie die Zarge so auf, wie Sie auch später die Tür öffnen wollen. Die Bänder sind immer auf der Seite, zu der die Tür hin aufgedrückt wird.
  4. Fixieren Sie die Zarge mit Keilen zwischen der Mauer und dem Rahmen in der richtigen Position, bis sie stabil in der Wandöffnung sitzt. Danach kommen die Zargenzwingen zum Einsatz. Sie werden oben, in der Mitte und unten in den Türrahmen gesteckt und verhindern, dass sich die Zargen verziehen, wenn der Montageschaum zwischen Mauerwerk und Seitenteile gefüllt wird. Wenn Sie keine Zargenzwingen haben, können Sie auch Latten mit der Stichsäge auf die passende Türbreite zurechtsägen. Auch diese werden dann fest verkeilt. Sie können zum Test die Tür einhängen, um sich davon zu überzeugen, dass sie auch richtig schließt. Halten Sie sie dabei aber fest und entlasten die Zarge. Am besten arbeiten Sie mit einem Helfer.

Zargen endgültig einbauen

  1. Sind Ihre Türen mit Keilen und Zargenzwingen fixiert, kommt der Montageschaum zum Einsatz. Es handelt sich dabei um einen Spezialschaum, der speziell dafür gedacht ist, Türen einzubauen. Es ist ein Zweikomponentenschaum, der teurer als der normale Bauschaum ist. Dafür hält er aber auch besser. Die Dose erwärmt sich bei Anwendung. Dies ist ein ganz normaler chemischer Vorgang, der Sie nicht beunruhigen muss.
  2. Sprühen Sie den Montageschaum nicht in den gesamten Zwischenraum von Wand und Zarge. Es reichen drei ungefähr dreißig Zentimeter lange Stellen jeweils in Höhe der Zargenzwingen. Der Schaum wird sich noch stark ausdehnen. Wenn Sie zu sparsam damit waren, können Sie später besser nachschäumen.
  3. Warten Sie, bis der Schaum ausgehärtet ist, bevor Sie Ihre Türen einsetzen. Die Herstellerangaben sind sehr verlässlich und Sie können Ihre Türen nach der Wartezeit beruhigt einbauen. Die Belastung wird den Schaum nicht mehr verformen. Überschüssigen Montageschaum können Sie einfach mit einem Messer abschneiden. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, können Sie zwar schon das Türblatt einbauen, die obere und untere Zargenzwinge aber noch etwas länger im Rahmen stecken lassen.
  4. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie den Blendrahmen als letzten Schritt machen oder ihn einsetzen, bevor Sie das Türblatt einhängen. Seine Befestigung ist einfach. Er besteht nur aus einer schmalen Blende, die auf der Rückseite eine passende Verbindung zur Zarge hat. Sie kann mit etwas Leim bestrichen werden, bevor Sie sie einstecken, hält aber gewöhnlich auch so sehr gut. Ohne Kleber ist die Blende später auch viel einfacher zu entfernen.
  5. Das Türblatt müssen Sie nur noch an den Bändern etwas nachstellen, falls die Tür hängen sollte. Dazu werden dünne Nachstellstifte in Ihrem Bausatz enthalten sein, die Sie an den Scharnieren in die Stellschraube stecken und durch Drehung die gewünschte Position einstellen.

Solange Sie sich Zeit lassen, werden Sie Ihre Türen genauso erfolgreich einbauen wie ein ausgebildeter Handwerker. Ihre Besucher werden den Unterschied später nicht merken.

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