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Sinn des Lebens: Erhaltung der Art - Erläuterung der Theorie

Arterhaltung meint Evolution.
Arterhaltung meint Evolution.
Es sucht ihn jeder, nur, um schließlich festzustellen, dass es ihn universell überhaupt nicht gibt: der Sinn des Lebens kann so einiges sein. Lieben und geliebt werden, für andere Menschen sorgen, der Welt etwas Einzigartiges geben, vielleicht auch einfach nur glücklich sein. Aus evolutionsbiologischer Sicht kann es schließlich nur einen Sinn geben: die Arterhaltung. Was sich zunächst eher pragmatisch anhört, trifft sich am Ende sogar mit dem biblischen Sinn.

Unsterblichkeit als Lebenswunsch

Die Unsterblichkeit liegt nicht in der menschlichen Natur, doch liegt es in der menschlichen Natur sich nach genau dem zu sehnen, das er nicht bekommen kann. So gut wie jeder fürchtet sich vor dem eigenen Sterben, weil kaum etwas menschlicher ist, als die Veränderung zu fürchten. So sehnt sich am Ende beinahe jeder nach der Unendlichkeit. Nach etwas, das bleibt und etwas, das an einen erinnert, wenn man die Welt längst verlassen hat. 

  • Kaum etwas ist erschreckender, als der Gedanke, dass die Welt sich nach dem eigenen Tod unverändert weiter dreht und kaum etwas ist beängstigender, als die Vorstellung, nichts hinterlassen zu haben, das der Erinnerung wert ist. Einfach vergessen werden möchte niemand, denn wo ist da bloß der Sinn?
  • Etwas hinterlassen kann von vielerlei Bedeutung sein. Große literarische Werke, Filme, Gemälde, innovative Ideen und mutige Taten können für den Einzelnen zum Sinn des Lebens werden, denn Schaffen ist etwas, an das sich auch längerfristig noch erinnert wird. 
  • Doch ungeachtet von Talenten und Persönlichkeit gibt es etwas, das jedem Menschen die Chance auf Unsterblichkeit gibt: der Nachwuchs, denn etwas Erinnerungswürdigeres als ein neues Leben zu hinterlassen, sollte in diesem Leben kaum möglich sein. 

Evolutionsbiologisches Ziel der Arterhaltung

Die Erhaltung der eigenen Art liegt evolutionsbiologisch in der menschlichen Natur. So ist die Arterhaltung auch ungeachtet des menschlichen Wunsches nach Unsterblichkeit ein pragmatischer Sinn, den die Biologie jedem Leben in die Wiege legt. 

  • In saisonalen Rhytmen produziert der menschliche Körper wie der aller anderen Lebewesen Sexualhormone, die die Erhaltung seiner Art sichern sollen.  Dabei ist neues Leben für die Evolution einer Art genauso unabdingbar, wie der Tod.
  • Die Arterhaltung als biologischer Lebenssinn bezieht sich nicht auf die Erhaltung des Einzelnen, sondern auf die übergeordnete Erhaltung der menschlichen Rasse, wobei jede neue Generation sich durch Selektionsmechanismen an neue Umstände anpasst und eine Art dauerhaft nur so überlebensfähig ist.
  • Ohne den Tod wäre kein Platz für die "verbesserten Generationen". Es käme zum Stagnieren und im Zustand des Stagnierens erfährt eine Art ihr Aussterben, denn Leben ist Bewegung und Veränderung und statisch ist nur der Tod.

Arterhaltung als Universalsinn?

Inwieweit die Arterhaltung tatsächlich Lebenssinn ist, bleibt fragwürdig. Obwohl ihre Interpretation als biologischer Lebenssinn durchaus Sinn macht und obwohl jeder Mensch von Natur aus hormonell auf sie ausgelegt ist, kann sie als universeller Sinn trotz dessen kaum bezeichnet werden.

  • Sinn liegt im Ermessen des Einzelnen und existiert so lange nicht, wie der Einzelne sich nicht entscheidet, ihn auf etwas zu interpretieren. Sinn haben für den Einzelnen nur solche Dinge, in die der Einzelne Sinn hineinlegt. 
  • Für die Arterhaltung als universellen Sinn kann argumentiert werden, dass auch unabhängig vom Menschen das Leben auf Arterhaltung ausgelegt ist. Das trifft aus biologischer Sicht auf die Dinge nun durchaus zu , jedoch ist die Biologie eine Wissenschaft des Menschen und die biologische Sicht noch immer eine menschliche Interpretation von Sachverhalten, die universell in keinster Weise zutreffen muss.
  • Den universellen Sinn des Lebens, sofern es ihn überhaupt gibt, wird ein Mensch dementsprechend niemals sehen lernen, weil er Mensch ist und nicht Überwesen.

So mag die Arterhaltung menschlich interpretierter, biologischer Sinn des Lebens sein, zum Universalsinn jedoch macht sie das noch lange nicht. 

Der Sinn des Lebens nach der Bibel - Erhaltung der Welt  

  • Tatsächlich lässt sich die evolutionsbiologische Arterhaltung als Sinn des Lebens abschließend mit dem Lebensauftrag verbinden, den jeder Mensch laut Bibel von Gott erhielt. 
  • Neben der Gemeinschaft mit Gott, soll der Mensch laut Christentum die Gemeinschaft mit Gottes Schöpfung pflegen. Dazu gehört die Erhaltung von der gottgegebenen Welt. Laut Bibel ist es dem Menschen angetragen, alles Leben und alle Arten der göttlichen Schöpfung "zu behüten" (Gen 2,15). 
  • Die Erhaltung der eigenen Art ist damit biblisch genauso Sinn des menschlichen Lebens, wie die Erhaltung von und das Kümmern um alle anderen Arten der Erde. 
  • Jener Gedanke findet sich in Weiterentwicklung auch in der Philosophie, in der New Age Esoterik und der biologischen Natur des Menschen wieder. Erwießenermaßen fühlt der Mensch höchstes Glück, wenn er sich um andere kümmert. Biologisch lässt sich das durch die Natur des Menschen als Gemeinschaftstier erklären, philosophisch dadurch, dass Menschen im Miteinander mit anderem Leben das Gefühl haben, Teil von etwas zu sein, das größer ist, als sie selbst. Teil von etwas Bleibendem.

Ist die Arterhaltung, die eigene, sowie die umfassende, und das mit ihr verbundene Kümmern nun der Schlüssel zum Glück, so kann scheint ihre Interpretation als Lebenssinn umso angemessener, denn was könnte dem Leben wohl mehr Sinn geben, als einfach nur das Glück?

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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