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Siebenschläfer im Haus - was tun?

Niedlich, aber laut - der Siebenschläfer
Niedlich, aber laut - der Siebenschläfer © RC / Pixelio
Siebenschläfer finden in der Natur immer weniger Nist- und Schlafgelegenheiten, weshalb es sie in Gebäude verschlägt. Siebenschläfer im Haus stoßen aber selten auf Gegenliebe, weil sie sehr viel Lärm machen.

Siebenschläfer gehören der Familie der Bilche an. In Deutschland leben sie vor allem im Mittelgebirge und sind eine der größten Bilcharten. Das Aussehen erinnert ein wenig an ein Eichhörnchen, weil sie eine ähnliche Größe aufweisen und einen ebenso buschigen Schwanz haben. Allerdings sind Siebenschläfer oberseits grau und unterseits weiß. Siebenschläfer leben eigentlich in Bäumen, aufgrund der Rodung vieler natürlicher Lebensräume zieht es sie jedoch vermehrt in die menschliche Umgebung, wo sie sich einen Platz auf Obstbäumen, in Scheunen oder sogar im Haus suchen. Da Siebenschläfer nachtaktiv sind und während ihrer Wachphase pfeifende oder keckernde Geräusche von sich geben, die weithin hörbar sind, sind die niedlichen Tiere im Haus mitunter recht störend. Mit etwas Glück lassen sie sich umsiedeln.

Siebenschläfer aus dem Haus vertreiben

Siebenschläfer stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden, weshalb sie nur lebend gefangen werden dürfen. Bitte bedenken Sie, dass Siebenschläfer meist in Gruppen leben und das Problem durch den Fang eines einzelnen Tieres nicht gelöst ist.

  • Im Fachhandel stehen verschiedene Drahtfallen zur Verfügung, die auch beim Fang von Wieseln oder Steinmardern verwendet werden. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Schwanz des Siebenschläfers beim Fang nicht verletzt wird. Biegen Sie deshalb die Falltür ein wenig hoch.
  • Nicht alle Siebenschläfer nehmen einen bestimmten Köder an. Hier müssen Sie etwas experimentieren. Sehr gern gefressen werden Äpfel oder Nüsse, Sie können es aber auch mit Gemüsestückchen versuchen.
  • Der Biss eines Siebenschläfers ist sehr schmerzhaft, weshalb Sie gefangene Tiere unbedingt mit festen Lederhandschuhen anfassen sollten.
  • Siebenschläfer hinterlassen eindeutige Duftmarken im Haus, sodass sie schnell wieder zurückfinden, wenn Sie sie einfach im Garten aussetzen. Deshalb müssen Sie die Distanz zum Haus vergrößern und die Tiere in kilometerweitem Abstand aussetzen.
  • Suchen Sie das Haus nach möglichen Schlupflöchern ab und stopfen Sie diese zu, damit kein Siebenschläfer zurück ins Haus gelangen kann.
  • Wollen Sie Bilche umsiedeln, beschränken Sie diese Zeit auf die Monate April und Mai, weil danach eventuell bereits Nachwuchs vorhanden ist. Der Fang des Muttertieres würde den sicheren Tod für die Jungen bedeuten.

Einen verletzten Siebenschläfer im Haus aufpäppeln

  • Sollten Sie einen verletzten Siebenschläfer finden, der noch zur Nahrungsaufnahme fähig ist, können Sie ihn im Haus in einen Käfig setzen und mit Obst, Möhren, Nüssen, Müsli, hart gekochten Eiern, Speck, Hamsterfutter und sogar Hundekuchen wieder aufpäppeln. Als Getränk stellen Sie dem Siebenschläfer eine Schüssel mit Wasser hin. Der Siebenschläfer braucht im Käfig einen Ort, wo er sich verstecken kann, zum Beispiel ein Stück Rohr oder eine Kiste, außerdem etwas Spielzeug wie ein Seil, einen schräg gestellten Ast oder ein Hamsterrad.
  • Warten Sie mit dem Aussetzen des Siebenschläfers bis zum Frühjahr, denn dann sind seine Überlebenschancen am größten.
  • Finden Sie einen verletzten Bilch, der nicht allein fressen kann, bringen Sie ihn zum Tierarzt.

Siebenschläfer im Haus können lästig sein, allerdings sind sie nur fünf Monate im Jahr aktiv, die restlichen sieben Monate sind sie mit Winterschlaf beschäftigt (daher auch der Name Siebenschläfer). Ein Umsiedeln ist immer ein Balanceakt, denn nicht alle Siebenschläfer überleben an dem Standort, den Sie aussuchen. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie einen ortsansässigen Naturschutzverein.

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